California Scene Painting

Die Kunstbewegung California Scene Painting, auch Southern California Regionalism genannt, ist eine Form des amerikanischen Regionalismus. Sie stellt Landschaften, Orte und Menschen Kaliforniens dar. Diese Stilrichtung erlebte ihre Blütezeit zwischen den 1920er und 1960er Jahren. Der Begriff wurde vom Kunstkritiker Arthur Millier geprägt und bezieht sich vor allem auf Aquarelle, Ölgemälde und Mosaike, die die kalifornische Landschaft und das alltägliche Leben zeigen. Typische Motive sind Berg- und Küstenlandschaften, landwirtschaftliche Täler, Städte und Straßen sowie Szenen aus dem Arbeitsleben und dem Alltag in Kalifornien. Die Bewegung wurde unter anderem von der amerikanischen Ashcan-School und Künstlern wie George Bellows beeinflusst. Die Künstler dieser Kunstbewegung betrachteten ihre Werke als visuelle Aufzeichnungen des zeitgenössischen Kaliforniens. Sie wählten alltägliche Motive wie das ländliche Leben, urbane Szenen sowie industrielle und verkehrstechnische Bauwerke wie Autos, Gebäude, Eisenbahnen, Straßen und andere vom Menschen geschaffene Objekte.[1]

Die Themen spiegelten oft die Sozialgeschichte Kaliforniens wider: Szenen der Armut während der Great Depression, Darstellungen der arbeitenden Mittelschicht und des wohlhabenden Bürgertums. In den 1950er Jahren beeinflussten technische Entwicklungen – u. a. Raketen- und Raumfahrtprogramme in Downey, die Eröffnung von Disneyland sowie moderne Architektur- und Möbeldesign-Strömungen – die Malerei. Viele Künstler integrierten kubistische und futuristische Elemente sowie geometrische Formen in ihre Werke. Die Künstler dieser Bewegung waren stilistisch stark beeinflusst von Impressionismus, Kubismus und Realismus. Hervorzuheben ist insbesondere die bedeutende Entwicklung im Umgang mit Aquarellfarben: Viele kalifornische Künstler verwendeten sie als vollwertiges Malmedium, oft für großformatige Bilder, die sie mit der Nass-in-Nass-Technik malten.[1][2]

Geschichte

Die Bewegung des California Scene Painting erlebte ihre Blütezeit zwischen den 1930er und 1960er Jahren. Trotz der Großen Depression erhielt der Stil positive Kritiken, auch an der US-Ostküste. Künstler wie Emil Kosa, Jr., Millard Sheets, Phil Dike, Barse Miller, Paul Sample, Milford Zornes und Dong Kingman stellten in New Yorker Galerien aus und knüpften Kontakte in ganz Amerika. Ein wichtiger Teil dieser Bewegung war die California Style Watercolor, die durch Sheets, Dike, Miller, Zornes, Rex Brandt und Kosa vertreten wurde.[1]

In den späten 1950er und 1960er Jahren wurden neue Themen wie die Beatnik-, Surf- und Strandkultur, der Ausbau des kalifornischen Freeway-Netzes, Drive-in-Kinos, Restaurants und andere Aspekte der Autokultur populär. Künstler wie Emil Kosa, Jr., Ralph Hulett und Ken Potter ließen sich von den skulpturalen Formen der Autobahnüberführungen inspirieren. In den 1960er Jahren kamen Darstellungen der Surf- und Hot-Rod-Szene, des Jazzlebens, der Hippie-Bewegung sowie gesellschaftlicher Unruhen (u. a. Sunset Strip Riots, Watts Riots) hinzu.[1]

Das Hilbert Museum of California Art at Chapman University in Kalifornien ist das einzige Museum, das sich ausschließlich der California Scene Painting Bewegung widmet.[3] Es bemüht sich darum, die Bedeutung dieser Kunstform zu bewahren und zu vermitteln. Die Werke dieser Künstler dokumentieren eindrucksvoll die Geschichte, den Alltag und die Umgebung Kaliforniens im 20. Jahrhundert.[1]

Künstler

Literatur

  • Gordon T. McClelland, Austin D. McClelland: California scene paintings. The California Art Information Center, Newport Beach, Calif., 2013.
  • Jean Stern, Mark Hilbert, Jean Patterson: Windows in time – California scene paintings from the Hilbert Collection. California Scene Press, Newport Beach, California, 2015.

Einzelnachweise

  1. a b c d e The Golden Age of California Scene Paintings: Capturing the Essence of a Changing Landscape. Abgerufen am 30. August 2025 (englisch).
  2. handprint : california scene painters. Abgerufen am 30. August 2025.
  3. The Hilbert Museum Reveals Treasures of CA Scene Painting. 24. Februar 2016, abgerufen am 30. August 2025 (englisch).