Langer 15-cm-Mörser
| Langer 15-cm-Mörser | |
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| Allgemeine Angaben | |
| Entwicklungsjahr | 1892 |
| Produktionsstart | 1892 |
| Waffenkategorie | Mörser |
| Technische Daten | |
| Rohrlänge | 1,44 m |
| Kaliberlänge | L/9,6 |
| Anzahl Züge | 24 |
| Drall | 10° |
| Höhenrichtbereich | 0° – 65° Winkelgrad |
Der lange 15-cm-Mörser war ein deutscher Mörser welcher 1892 in die Armee eingeführt wurde und den 15-cm-Mörser ablöste.
Entwicklung
Aufgrund der gesammelten Erfahrungen mit dem kurzen 15-cm-Mörser wurde an einer verbesserten Variante des Mörsers gearbeitet. Um die Reichweite zu erhöhen, wurde hauptsächlich das Geschützrohr verlängert und weitere Verbesserungen eingeführt. Damit entstand der lange 15-cm-Mörser, welcher aber nur ein Übergangsgeschütz zur 15-cm-Stahlhaubitze darstellte. Wenngleich dieser Mörser in naher Zukunft wieder abgelöst werden sollte, überzeugte er die Bedienmannschaften so sehr, dass man so lange wie möglich versuchte, Verbesserungen und Änderungen einzubauen.[1]
Technische Beschreibung
Die Konstruktion des langen 15-cm-Mörser ergab sich aus der Notwendigkeit, die großen Vorzüge des rauchschwachen Pulvers und die neuen Brisanzgranaten ausnutzen zu können. So musste das Seelenrohr aus Stahl soweit angepasst werden, dass die 40 kg schweren Geschosse verladen und abgefeuert werden konnten.[1] So wurde der Teil des Geschützrohres mit 24 Zügen und Feldern verlängert und der Verbrennungsraum verkürzt. Der stetige Drall nach der Schussabgabe lag bei 10 Winkelgrad. Das Geschützrohr mit dem Schraubenverschluss hatte ein Gesamtgewicht von 754 kg.[2]
Bei einer Mündungsgeschwindigkeit von 232 m/s und einer optimalen Rohrerhöhung von 40 Winkelgrad, konnten die Granaten bis zu 4,45 km weit gefeuert werden. Der Höhenrichtbereich des Mörsers lag zwischen 0 und 65 Winkelgrad. Die verschossene Munition bestand aus der 15-cm-Granate C/83 mit 39,6 kg Gewicht und der 15-cm-Granate C/88 mit 40,9 kg Gewicht.[2]
Die Lafette konnte, wie auch der 15-cm-Mörser, mit großen Marschrädern oder kleinen Schießrädern ausgestattet werden. Mit den Schießrädern hatte die Lafette ein Gewicht von 814 kg, mit den größeren Marschrädern 988 kg. Das Gesamtgewicht der Lafette mit Geschützrohr und Marschrädern betrug 1,56 t. Zusammen mit der 835 kg schweren Protze hatte der Mörser ein Transportgewicht von 2,80 t.[2]
Einsatz
Für die Artillerie brachte der neue Mörser, welcher 1892 in der Armee eingeführt wurde, die erwünschte Steigerung der Schussweite. Eine weitere und deutliche Verbesserung war die Nutzung des rauchschwachen Pulvers um bei der Schussabgabe die Stellung nicht sofort aufzudecken.[1]
Nachdem die 15-cm-schwere Feldhaubitze 1893 in Dienst gestellt wurde, kam der 15-cm-Mörser zunächst als Belagerungsartillerie zum Einsatz. Nach und nach wurde er jedoch außer Dienst genommen, bis im Jahr 1905 keiner mehr im Bestand der Armee vorhanden war.[1]
Literatur
- Hermann Schirmer: Das Gerät der Artillerie vor, in und nach dem Weltkrieg, V. Teil, Das Gerät der schweren Artillerie (Textband). Bernard & Graefe, Berlin 1937.
- Hermann von Müller: Die Entwicklung der preußischen Festungs- und Belagerungsartillerie in Bezug auf Material, Organisation und Ausbildung von 1815–1875. Robert Oppenheim, Berlin 1876.
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