Lohhof (Nürnberg)

Lohhof
Statistischer Distrikt 550Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname falsch
Kreisfreie Stadt Nürnberg
Koordinaten: 49° 23′ N, 11° 1′ O
Höhe: 300–310 m ü. NHN
Postleitzahl: 90453
Vorwahl: 0911
Karte
Lage des statistischen Bezirks 55 Krottenbach, Mühlhof in Nürnberg

Lohhof (nürnbergisch: Louhuf[1]) ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Nürnberg und gehört zum Statistischen Bezirk 55 (Krottenbach, Mühlhof).

Lage

Lohhof bildet mit Gerasmühle im Norden eine geschlossene Siedlung. Diese liegt am linken Ufer der Rednitz. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Krottenbach (1,1 km südwestlich) bzw. nach Koppenhof zur Bundesstraße 2 (0,7 km östlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Deutenbach (1,2 km nordwestlich) bzw. nach Mühlhof (1,4 km südlich).[2]

Geschichte

1353 wurde der Ort als „Lonhof“ erstmals urkundlich erwähnt. Konrad Groß schenkte dem von ihm gegründeten Heilig-Geist-Spital. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist mhd.  für ‚Lache, Sumpf(wiese)‘.[3] Der Lohhof gehörte zunächst den Rittern von Laufamholz. 1424 verkaufte man ihn an den Nürnberger Patrizier Marquard Mendel.[4] Möglicherweise schon bald nach seiner Erbauung ist ein Herrensitz in Lohhof bei Mühlhof wieder abgetragen worden. Er soll auf einer Wiese am östlichen Rednitzufer vor der heutigen Lohhofer Brücke gestanden haben.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Lohhof aus zwei Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus, was von der Reichsstadt Nürnberg bestritten wurde. Das Spitalamt Heilig Geist war Grundherr der beiden Halbhöfe.[5][6]

Von 1797 bis 1808 unterstand Lohhof dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Lohhof dem Steuerdistrikt Reichelsdorf und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Reichelsdorf zugeordnet. Am 15. Juni 1922 wurde Lohhof im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Nürnberg eingemeindet.[7][8]

Baudenkmäler

In Lohhof gibt es zwei Baudenkmäler:[9]

  • Drahtzieherstraße 2, 4a: Wohnstallhaus mit ehemaligem Schweinestall
  • Drahtzieherstraße 8: Ehemaliges Gesindehaus

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001910
Einwohner 17 16 70 29 138 160 189
Häuser[10] 2 4 6 9
Quelle [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17]

Religion

Lohhof ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach St. Johannes Baptist (Eibach) gepfarrt.[5] Die Katholiken gehören seit 1953 zur Pfarrei St. Walburga (Eibach).[18][19]

Infrastruktur

Neben Siedlungsbebauung sind in Lohhof auch etliche Betriebe ansässig.

Literatur

Fußnoten

  1. D. Fastnacht: Nürnberg, S. 216. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: lǫuhǖv.
  2. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 20. Juli 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  3. a b D. Fastnacht: Nürnberg, S. 213ff.
  4. W. Fischer-Pache: Lohhof im: Stadtlexikon Nürnberg, S. 650.
  5. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 139.
  6. Johann Bernhard Fischer: Lohehof. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 307 (Digitalisat).
  7. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 243.
  8. Nürnberg > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 20. Juli 2025.
  9. Denkmalliste für Nürnberg (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1900 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 56 (Digitalisat).
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 238 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1087, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1254, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1188 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1261 (Digitalisat).
  17. https://gov.genealogy.net/item/show/source_276668
  18. Pfarrverband Nürnberg-Südwest/Stein. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 21. Juli 2025.
  19. D. Fastnacht: Nürnberg, S. 212.