Bischofsmühle (Helmbrechts)

Bischofsmühle
Koordinaten: 50° 16′ N, 11° 38′ O
Höhe: 542 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 95233
Vorwahl: 09289
Karte
Lage von Bischofsmühle in Helmbrechts
Gaststätte Bischofsmühle
Gaststätte Bischofsmühle

Bischofsmühle ist ein Gemeindeteil der Stadt Helmbrechts im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[2] Bischofsmühle liegt in der Gemarkung Enchenreuth.[3]

Geographische Lage

Die Einöde besteht aus einem Gasthaus mit Nebengebäuden und befindet sich im Naturpark Frankenwald. Sie liegt 2,2 km nordnordöstlich von Enchenreuth, 2,2 km nordwestlich von Lehsten und im Mittel 1,2 km nordöstlich von Unter- und Oberbrumberg, vier Gemeindeteilen von Helmbrechts, sowie 0,9 km südwestlich von Rodeck und 2,1 km südöstlich von Schwarzenstein, zwei Gemeindeteilen von Schwarzenbach am Wald; benachbart ist der Landkreis Kulmbach mit dem Gemeindegebiet von Presseck, das etwa 80 m westlich endet. Die Einöde befindet sich im Tal der Wilden Rodach auf etwa 542 m ü. NHN.

Zu erreichen ist sie auf einem Fahrweg, der zwischen Schwarzenstein und der Rauschenhammermühle von der Staatsstraße 2211 abzweigt, oder in entgegengesetzter Richtung auf demselben Fahrweg von der Staatsstraße 2194 bei Pillmersreuth abzweigend; der Fahrweg führt knapp 150 m südlich der Einöde neben einem auf 545 m ü. NHN Höhe gelegenen Fahrwegabzweig über eine Bachbrücke. Hindurch führen Wander- und Forstwege, unter anderem der Frankenweg. Oberhalb eines Floßteichs nördlich der Einöde befindet sich in Richtung Rodeck der Burgstall Radeck.[4]

Geschichte

In einer Urkunde von 1551 erlaubte Kaiser Karl V. den Rodeckern, eine Schneid- und Mahlmühle samt Ölpresse zu errichten; ihr erster Besitzer war der namensgebende Lorentz Bischof. Beim Bau der Mühle waren noch Überreste eines Vorgängerbaus vorhanden. Im Dreißigjährigen Krieg waren Schäden und Verluste am Besitz zu verzeichnen. Von 1789 bis 1927 gehörte die Mühle der Familie Hartenstein.[5] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Bischofsmühle aus 3 Anwesen (1 Mahl- und Schneidmühle, 2 Söldengütlein). Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bambergischen Amt Enchenreuth zu. Das bambergische Kastenamt Stadtsteinach war Grundherr sämtlicher Anwesen.[6]

1802 kam Bischofsmühle an das Herzogtum Bayern. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Bischofsmühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Enchenreuth und der zugleich entstandenen Ruralgemeinde Enchenreuth zugewiesen.[7] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Bischofsmühle am 1. Januar 1977 nach Helmbrechts eingemeindet.[8]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1818 1861 1871 1885 1900 1925 1950 1961 1970 1987
Einwohner 12 20 11 15 20 10 5 8 5
Häuser[9] 1 1 3 1 1 2 1
Quelle [7] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [1]

Religion

Bischofsmühle ist römisch-katholisch geprägt und bis heute nach St. Jakobus der Ältere (Enchenreuth) gepfarrt.[6][16]

Literatur

Commons: Bischofsmühle (Helmbrechts) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 305 (Digitalisat).
  2. Stadt Helmbrechts, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Dezember 2024.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. April 2025.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. April 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. O. Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland, Sp. 31.
  6. a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 64 (Digitalisat).
  7. a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 131 (Digitalisat).
  8. Helmbrechts > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 5. April 2025.
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 938, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1111, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1057 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1109 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1145 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 991 (Digitalisat).
  16. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 729 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 160 (Digitalisat).