Łubno (Kołczygłowy)

Łubno
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Łubno (Polen)
Łubno (Polen)
Łubno
Basisdaten
Staat: Polen Polen

Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Bytów
Gmina: Kołczygłowy
Geographische Lage: 54° 9′ N, 17° 14′ O
Einwohner:

Łubno (deutsch Lubben) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es gehört zur Gmina Kołczygłowy (Gemeinde Alt Kolziglow) im Powiat Bytowski (Bütower Kreis).

Geographische Lage

Das Kirchdorf liegt in Hinterpommern, etwa 23 Kilometer nordnordöstlich von Miastko (Rummelsburg i. Pom.) und 17 Kilometer westlich von Bytów (Bütow).

Geschichte

Lubben, nordöstlich von Rummelsburg und südlich von Alt Kolziglow, auf einer Landkarte von 1915
Lubben, nordöstlich von Rummelsburg und westsüdwestlich von Bütow, auf einer Landkarte von 1910

Das Gut Lubben, zu dem eine Wassermühle und eine Ziegelei gehörten, war ein altes Lehen der Familie Puttkamer, das um 1600 gegründet worden war und das um die Mitte des 18. Jahrhunderts von dem Erben Georg Ewald von Puttkamer verkauft wurde. Seit dem 26. Juni 1758 gehörte es erblich dem Rittmeister und Landrat Balthasar Ludwig von Wobeser, der es noch 1782 besaß.[1] im 19. Jahrhundert befand sich die Familie Puttkamer wieder im Besitz des Guts.

Am 1. April 1927 hatte der Gutsbezirk Lubben eine Flächengröße von 552 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 245 Einwohner.[2] Am 1. Januar 1929 wurde der Gutsbezirk Lubben in eine Landgemeinde gleichen Namens umgewandelt.[3]

Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Lubben eine Flächengröße von 5,5 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen zusammen 23 bewohnte Wohnhäuser an zwei verschiedenen Wohnstätten:[4]

  1. Alt Jassonka
  2. Lubben

Um 1935 gab es im Raum Lubben unter anderem drei Gasthöfe (davon war einer in Barkotzen und einer in Neufeld), zwei Bankgeschäfte und zwei Mühlen.[5] Im Jahr 1939 hatte die Landgemeinde 191 Einwohner.[6]

Die Landgemeinde Lubben gehörte im Jahr 1945 zum Landkreis Rummelsburg im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs und war Sitz des Amtsbezirks Lubben. Das Standesamt befand sich in Lubben.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Lubben Anfang März 1945 von der Roten Armee eingenommen. Anschließend wurde Lubben zusammen mit ganz Hinterpommern von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es begann danach allmählich die Zuwanderung von Polen. Die einheimische Bevölkerung wurde in der Folgezeit von der polnischen Administration vertrieben. Der Ortsname wurde zu „Łubno“ polonisiert.

Kirchspiel bis 1945

Dorfkirche (Aufnahme 2010), bis 1945 Gotteshaus der evangelischen Gemeinde Lubben

Um 1635 wurde in Lubben von der Familie Puttkamer eine Kapelle gestiftet.

Die vor 1945 anwesende Dorfbevölkerung war mit wenigen Ausnahmen evangelischer Konfession. Die evangelischen Einwohner gehörten zum Kirchspiel Alt Kolziglow. Die Kirchenbücher wurden in der Mutterkirche zu Alt Kolziglow aufbewahrt.[7]

Das katholische Kirchspiel war in Rummelsburg i. Pom.

Nach 1945 wurde das Kirchengebäude zugunsten der Römisch-katholischen Kirche in Polen zwangsenteignet.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Lubben, Gutsbezirk, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Pommern, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Lubben (meyersgaz.org).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 797–798, Nr. 35 (Google Books).
  • P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich, Band I: Provini Pommern, Nicolai, Berlin 1884, S. 64–65 (Google Books).
  • Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 136–137 (Google Books).
  • Georg-Jesco von Puttkamer: Zwei Eichen und zwei Linden. Die Geschichte einer pommerschen Adelsfamilie. Westend Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2018 (Google Books, eingeschränkte Vorschau).
Commons: Łubno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 797–798, Nr. 35 (Google Books).
  2. Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 399, 9. Kreis Rummelsburg, Ziffer 27 (Google Books).
  3. Amtsbezirk Lubben (Territorial.de)
  4. Die Gemeinde Lubben im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
  5. Klockhaus' Kaufmännisches Handels- u. Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs, Band 1 A, Berlin 1935, S. 1067 (Google Books).
  6. Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Rummelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Martin Wehrmann: Die Kirchenbücher in Pommern, in: Baltische Studien, Band 42, Stettin 1892, S. 201–280, insbesondere S. 243 (Google Books).