Natriumstibogluconat

Strukturformel
mögliche Struktur, siehe Abschnitt Struktur
Allgemeines
Name Natriumstibogluconat
Andere Namen

Natriumstiboglukonat

Summenformel C12H35Na3O26Sb2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 16037-91-5
EG-Nummer (Listennummer) 642-992-3
ECHA-InfoCard 100.170.909
PubChem 70682647
ChemSpider 28525872
DrugBank DB05630
Wikidata Q2757844
Arzneistoffangaben
ATC-Code
Eigenschaften
Molare Masse 907,9 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​332​‐​411
P: ?
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Natriumstibogluconat ist ein Arzneistoff, der in der Behandlung von Leishmaniose eingesetzt wird. Es wurde 1988 in die Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation aufgenommen.

Struktur

Die Struktur des vorliegenden Antimon(V)-Komplexes konnte lange Zeit nicht aufgeklärt werden. Untersuchungen mit aktuellen analytischen Methoden legen nahe, dass Natriumstibogluconat als Gemisch verschiedener oligomerer Strukturen vorliegt, wobei sich die Zusammensetzung im Festkörper von der in Lösung unterscheidet.[3]

Medizinische Aspekte

Natriumstibogluconat findet Verwendung bei der Behandlung von verschiedenen Formen der Leishmaniose, nämlich der viszeralen Leishmaniose, der mukokutanen, der diffusen kutanen, der disseminierten und der entstellenden kutanen Leishmaniose. Meist wird dabei eine sich nach Typ unterscheidende Dosierung über ca. 30 Tage hinweg gewählt, die auch mit anderen Präparaten wie Allopurinol kombiniert werden kann. Die Wirksamkeit dieser Kombination ist aber umstritten.[4]

Handelsnamen

  • Pentostam (GlaxoSmithKline)
  • Lenocta

Literatur

  • Franz von Bruchhausen (Hrsg.), Siegfried Ebel, Eberhard Hackenthal und Ulrike Holzgrabe: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis: Folgeband 5: Stoffe L–Z, 5. Auflage, Springer-Verlag, Berlin Heidelberg, 1999, ISBN 978-3-642-63569-4; ISBN 978-3-642-58388-9 (E-Book); doi:10.1007/978-3-642-58388-9.

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Antimonverbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 13. Juni 2025. (JavaScript erforderlich)
  2. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag antimony compounds, with the exception of the tetroxide (Sb2O4), pentoxide (Sb2O5), trisulphide (Sb2S3), pentasulphide (Sb2S5) and those specified elsewhere in this Annex in der Datenbank ECHA CHEM der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 13. Juni 2025. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Frézard F, Demicheli C, Ribeiro PR: Pentavalent Antimonials: New Perspectives for Old Drugs. In: Molecules. 14. Jahrgang, Nr. 7, 2009, S. 2317–2336, doi:10.3390/molecules14072317, PMID 19633606 (mdpi.com [PDF]).
  4. A. Llanos-Cuentas, J. Echevarría, M. Cruz, A. La Rosa, P. Campos, M. Campos, E. Franke, J. Berman, F. Modabber, J. Marr: Efficacy of sodium stibogluconate alone and in combination with allopurinol for treatment of mucocutaneous leishmaniasis. In: Clinical Infectious Diseases. Band 25, Nummer 3, September 1997, S. 677–684, PMID 9314461.