Yuliya Kosyakova
Yuliya Kosyakova (* 28. Mai 1982 in Mykolajiw, Ukrainische SSR) ist eine deutsche Soziologin. Sie ist Professorin für Migrationsforschung an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und – gemeinsam mit Herbert Brücker – Leiterin des Forschungsbereichs „Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung“ am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg.[1][2][3]
Leben
Kosyakova wurde 1982 in Mykolajiw in der Ukrainischen SSR geboren.[1] Sie begann ihr Studium in Kiew (International Solomon University sowie Kiewer nationale Universität für Kultur und Kunst) und setzte es später in Deutschland fort.[1] An der Otto-Friedrich-Universität Bamberg absolvierte sie ein Masterstudium in European Economic Studies.[4] Ihre Promotion in Soziologie schloss sie 2016 am Europäischen Hochschulinstitut (EUI) in Florenz ab.[4]
Zwischen 2011 und 2016 war sie Mitglied des ERC-geförderten Forschungsprojekts „Education as a Lifelong Process – Comparing Educational Trajectories in Modern Societies (eduLIFE)“ am EUI.[3] Von 2016 bis 2022 war Kosyakova als Senior Researcher am IAB tätig und lehrte u. a. an den Universitäten Mannheim und Bamberg.[4] Seit Januar 2023 ist sie Professorin für Migrationsforschung in Bamberg und – zusammen mit Herbert Brücker – Leiterin des IAB-Forschungsbereichs „Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung“.[2][3]
Wirken
Kosyakovas Forschungsschwerpunkte liegen in der Migrations- und Flüchtlingsforschung, der Integration in Bildung und Arbeitsmarkt sowie in der sozialen Ungleichheit im Lebensverlauf.[2] Sie war maßgeblich an der Konzeption und Auswertung des IAB-BAMF-SOEP-Panels mit Geflüchteten beteiligt, das seit 2016 zentrale Datengrundlagen zur Integration Geflüchteter in Deutschland liefert.[5][6]
Gemeinsam mit Herbert Brücker veröffentlichte sie 2024 eine Simulationsstudie zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter aus der Ukraine (IAB-Forschungsbericht 9/2024).[7] 2025 folgte ein Forschungsbericht zu Rekrutierungschancen von Migrantinnen und Migranten auf dem deutschen Arbeitsmarkt auf Basis großangelegter Vignettenexperimente (IAB-Forschungsbericht 6/2025).[7] In früheren Arbeiten untersuchte sie u. a. den Einfluss der Dauer von Asylverfahren und des Rechtsstatus auf Sprachkursteilnahmen und den Übergang in die Erwerbstätigkeit.
Kosyakova ist (Mit-)Antragstellerin des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Längsschnittprojekts „SUARE – Longitudinal study of Ukrainian Refugees in Germany“.[8] Forschungsergebnisse ihrer Arbeitsgruppe finden deutschlandweit Beachtung; Medienberichte beziehen sich regelmäßig auf ihre Studien zu Erwerbsverläufen und Integrationshürden.[3][9] Zusätzlich bringt sie ihre Expertise in Interviews und Debattenbeiträgen ein, etwa zur Wirkung politischer Maßnahmen auf die Arbeitsmarktintegration.[10]
Für ihre Forschungsleistungen erhielt sie 2023 den „Raymond Boudon Award for Early Achievement“ der European Academy of Sociology.[11][12] Die European Academy of Sociology würdigte damit ihre Arbeiten zu Migration, Integration und sozialer Ungleichheit.
Einzelnachweise
- ↑ a b c https://www.eui.eu/Projects/EduLIFE/People/KosyakovaYuliya
- ↑ a b c https://www.uni-bamberg.de/en/sociology/chairs-and-professorships/translate-to-english-professur-fuer-migrationsforschung/translate-to-english-team/translate-to-english-prof-dr-yuliya-kosyakova/
- ↑ a b c d https://iab.de/mitarbeiter/kosyakova-yuliya/
- ↑ a b c https://iab-forum.de/en/autor/dr-yuliya-kosyakova/
- ↑ https://www.iab-forum.de/en/the-labour-market-integration-of-refugees-is-working-out-much-better-than-we-expected-an-interview-with-herbert-bruecker-and-yuliya-kosyakova/
- ↑ https://ffvt.net/en/war-in-ukraine/experts/dr-yuliya-kosyakova
- ↑ a b https://doku.iab.de/forschungsbericht/2024/fb0924.pdf
- ↑ https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/519020285?language=en
- ↑ https://www.welt.de/251665464
- ↑ https://www.migazin.de/2025/08/25/yuliya-kosyakova-politik-baut-integrationshuerden-wieder-auf/
- ↑ https://www.european-academy-sociology.eu/boudon-winners.html
- ↑ https://iab.de/en/yuliya-kosyakova-receives-the-raymond-boudon-award/