Wettenberger Ried (Bannwald)
Bannwald
„Wettenberger Ried“ | ||
![]() Umgestürzter Baum im Torfkanal | ||
| Lage | Eberhardzell, Hochdorf im Landkreis Biberach, Baden-Württemberg, Deutschland | |
| Fläche | 64,6606 ha | |
| Kennung | 100623 | |
| Geographische Lage | 48° 2′ N, 9° 49′ O | |
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| Einrichtungsdatum | 21. August 2003 | |
| Verwaltung | Forstdirektion Tübingen | |
Das Gebiet Wettenberger Ried ist ein mit Verordnung vom 21. August 2003 durch die Körperschaftsforstdirektion Tübingen ausgewiesener Bannwald (Schutzgebiet-Nummer 100623) bei Ummendorf im Landkreis Biberach in Baden-Württemberg.
Lage
Das Schutzgebiet befindet sich östlich von Hochdorf. Es handelt sich um inhomogene Wald- und Sukzessionsflächen auf mehr oder weniger gestörten Moor-Standorten. Das Schutzgebiet liegt im Forstbezirk Biberach-Staat und beinhaltet die Abteilungen 1 und 2 des Staatswald-Distriktes XXIV „Voggen“ sowie die Flurstücke Nr. 129 und 210/4.[1]
Der Bannwald ist nahezu deckungsgleich mit dem Naturschutzgebiet Wettenberger Ried. Der Bannwald ist Teil des FFH-Gebiets Umlachtal und Riß südlich Biberach und im Nordosten grenzt der Bannwald an das Landschaftsschutzgebiet Umlachtal. Im Schutzgebiet liegen sieben Biotope: BW/NSG "Wettenberger Ried" - Sukzession mit der Biotopnummer 279244261257, BW/NSG "Wettenberger Ried" Moorwald Wasenmoos mit der Biotopnummer 279244261452, BW/NSG "Wettenberger Ried" - Riedflächen mit der Biotopnummer 279244261453, BW/NSG "Wettenberger Ried" - Sukzessionswald mit der Biotopnummer 279244261456, BW/NSG "Wettenberger Ried" - Moorwald mit der Biotopnummer 279244261455, BW/NSG "Wettenberger Ried" - Moorregeneration mit der Biotopnummer 279244261454, NSG "Wettenberger Ried" - Moor Wasenmoos mit der Biotopnummer 279244261451.
Im Biotop BW/NSG "Wettenberger Ried" - Sukzession wurden bei einer Zählung im Jahr 1991, die von der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg durchgeführt wurde, die Alpen-Mosaikjungfer und die Bekassine, gefunden. Beide Arten sind von der LUBW als in Deutschland vom Aussterben bedroht eingestuft.
Vegetation
Im Bannwald kommen laut Waldbiotopkartierung die folgenden Arten vor: Grasfrosch, Feuersalamander, Cladonia rangiferina, Rote Waldameise, Kriechender Günsel, Schwarz-Erle, Wiesen-Fuchsschwanz, Wald-Engelwurz, Rauhaarige Gänsekresse, Wald-Frauenfarn, Echte Betonie, Hänge-Birke, Moor-Birke, Besenheide, Sumpfdotterblume, Gewöhnliches Hirtentäschel, Schlank-Segge, Sumpf-Segge, Zittergras-Segge, Zweizeilige Segge, Steife Segge, Hasenpfoten-Segge, Vogelfuß-Segge, Schnabel-Segge, Acker-Kratzdistel, Kohldistel, Sumpf-Kratzdistel, Ackerwinde, Rasen-Schmiele, Drahtschmiele, Gewöhnlicher Dornfarn, Breitblättriger Dornfarn, Acker-Schachtelhalm, Sumpf-Schachtelhalm, Glocken-Heide, Scheiden-Wollgras, Rotbuche, Faulbaum, Echtes Labkraut, Bach-Nelkenwurz, Wiesen-Bärenklau, Echtes Johanniskraut, Flatter-Binse, Kuckucks-Lichtnelke, Sprossender Bärlapp, Blaues Pfeifengras, Sumpf-Vergissmeinnicht, Wald-Sauerklee, Rohrglanzgras, Schilfrohr, Gemeine Fichte, Waldkiefer, Gewöhnliches Rispengras, Espe, Blutwurz, Kriechendes Fingerkraut, Stieleiche, Scharfer Hahnenfuß, Brennender Hahnenfuß, Kriechender Hahnenfuß, Acker-Rettich, Brombeeren, Ohr-Weide, Sal-Weide, Asch-Weide, Schwarzer Holunder, Gewöhnliche Teichbinse, Wald-Simse, Wasser-Greiskraut, Acker-Senf, Vogelbeere, Breitblättriger Rohrkolben, Heidelbeere, Rauschbeere, Preiselbeere, Alpen-Mosaikjungfer, Dreilappiges Peitschenmoos, Bäumchen-Leitermoos, Dicranella heteromalla, Etagenmoos, Rotstängelmoos, Schönes Widertonmoos, Wacholder-Widertonmoos, Steifblättriges Frauenhaar, Torfmoose, Landkärtchen, Buntspecht, Bekassine, Rosmarinheide, Schlamm-Segge, Rundblättriger Sonnentau, Kammfarn, Breitblättriges Wollgras, Bergkiefer, Weißes Schnabelried, Gewöhnliche Moosbeere, Moor-Gabelzahnmoos, Goldenes Frauenhaarmoos, Schönes Widertonmoos, Wacholder-Widertonmoos, Torfmoose, Land-Reitgras, Wassersterne, Walzen-Segge, Blasen-Segge, Sumpf-Labkraut, Moor-Labkraut, Großes Springkraut, Kleine Wasserlinse, Ufer-Wolfstrapp, Blaues Pfeifengras, Sumpf-Haarstrang, Sumpffarn, Echter Baldrian, Untergetauchtes Sternlebermoos, Sommer-Adonisröschen, Flutender Schwaden, Himbeere, Gewöhnliches Gabelzahnmoos, Gemeines Weißmoos, Schönes Widertonmoos, Rhytidiadelphus loreus, Fliegenpilz, Maronen-Röhrling, Stachel-Segge, Cladonia pocillum, Sphagnum magellanicum.
Schutzzweck
Der Schutzzweck des Bannwalds ist gemäß Schutzgebietsverordnung
- die unbeeinflusste Entwicklung des ehemaligen Hochmoores mit seinen Tier- und Pflanzenarten zu sichern sowie die wissenschaftliche Beobachtung der Entwicklung zu gewährleisten.
- dies beinhaltet den Schutz der Lebensräume und -gemeinschaften, die sich im Gebiet befinden, sich im Verlauf der eigendynamischen Entwicklung des Waldbestandes innerhalb des Schutzgebietes ändern oder durch die eigendynamische Entwicklung entstehen. Dabei gilt den Hochmoorrelikten besondere Beachtung.
Betreuung
Wissenschaftlich betreut wird der Bannwald durch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (BVA).
Siehe auch
Weblinks
- Steckbrief des Bannwaldes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg mit Verordnung, Datenauswertebogen und Karte

