Welsh Laverbread

Laverbread mit Toast

Welsh Laverbread (walisisch Bara lawr) ist eine walisische Spezialität aus gekochtem Nabel-Purpurtang (Porphyra umbilicalis) mit geschützter Ursprungsbezeichnung.[1]

Herkunft

Das Herkunftsgebiet umfasst das Land Wales. Die walisische Küste weist eine artenreiche Gezeitenflora auf und bietet Meeresalgen Lebensräume, die von der offenen Küste bis zu geschützten Felsen und Sedimenten und von reinem Salzwasser bis zu Brackwasser in Mündungsgebieten reichen.[2]

Nabel-Purpurtang ist an die unterschiedlichen Bedingungen an den verschiedenen Felsküstenabschnitten besser angepasst als die meisten Rotalgen. An der walisischen Küste kommt er vereinzelt oder in dichten Kolonien in allen Gezeitenzonen vor, am häufigsten jedoch in den oberen Bereichen, wo er über längere Zeit dem Sonnenlicht exponiert ist, wodurch Fotosynthese und somit Wachstum begünstigt werden.[2]

Von 1800 bis 1950 wurde das Sammeln des Tangs handwerklich betrieben. Der Tang wurde zum Trocknen auf strohgedeckte Hütten gelegt, bevor er mit Pferdekarren zum Bahnhof nach Pembroke gebracht wurde. Von dort aus wurde er an Unternehmen in Swansea verkauft, die daraus Welsh Laverbread herstellten und auf lokalen Märkten verkauften. Während der Tang früher an den Küsten von Pembrokeshire und Gower (Südwestwales) gesammelt wurde, wird er jetzt hauptsächlich entlang der Küste von Nord- und Südwales geerntet und zur Verarbeitung nach Penclawdd gebracht.[2]

Außerhalb von Wales, z. B. an den Küsten von Cornwall, Südirland oder der Bretagne, werden essbare Algenarten gesammelt, die aber nicht zur Familie der Porphyra umbilicalis gehören, z. B. Flügeltang, Knorpeltang, Rhodymenia palmate und Ulva lactucus.[2]

Herstellung

Nabel-Purpurtang

Für die Herstellung wird ausschließlich Nabel-Purpurtang aus dem Herkunftsgebiet verwendet. Der Tang wird gesammelt oder gepflückt, sobald er eine Länge von ungefähr 10 cm hat. Danach wird er gewaschen und unter Zugabe von Wasser und Salz gekocht; die Zugabe weiterer Zutaten oder Zusatzstoffe ist nicht erlaubt. Anschließend wird er gehackt oder püriert und zur Lagerung gekühlt.[2]

Außerhalb von Wales wird Nabel-Purpurtang nicht gekocht, sondern in der Regel getrocknet oder geröstet und mit anderen Meeresalgen als Salatzutat vermarktet oder beispielsweise traditionellen Broten beigemengt. In Japan wird Nabel-Purpurtang in Sojasoße und Essig eingelegt.[2]

Eigenschaften

Die Farbe des verarbeiteten Tangs ist dunkelgrün bis schwarz. Als pürierte Paste hat er eine kompakte, weiche, spinatähnliche bis gallertige Struktur, in gehacktem Zustand hat er eine gröbere Struktur.[2]

Aroma und Geschmack sind salzig und würzig nach Seeluft und Meer. Je nach Herkunftsort weist das Produkt lokal bedingte Geschmacksnuancen auf. Der Tang ist jod- und eisenhaltig und hat einen geringen Kaloriengehalt.[2]

Verwendung

Welsh Laverbread wird pur gegessen oder anderen Speisen als Geschmacksverstärker zugefügt. Als traditionelles walisisches Frühstück wird Welsh Laverbread unmehliert oder in Hafermehl gewälzt gebraten und mit Speck und Herzmuscheln gegessen.[2]

Kennzeichnung und Handel

Soweit eine Verpackung erforderlich ist, muss Welsh Laverbread zur Gewährleistung einer Kontrolle der Rückverfolgbarkeit, Qualität, Temperatur und Lebensmittelsicherheit sowie aus logistischen Gründen im Herkunftsgebiet verpackt werden.[2]

Einzelnachweise

  1. eAmbrosia: Welsh Laverbread. Abgerufen am 4. Juli 2025.
  2. a b c d e f g h i j Veröffentlichung eines Eintragungsantrags gemäß Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel (2017/C 15/05). Abgerufen am 4. Juli 2025.