Wappen von La Rioja

Wappen der Autonomen Gemeinschaft La Rioja
Details
Eingeführt 5. April 1957 bzw. 31. Mai 1985
Schildform und Aufteilung Bord; gespalten
Wappenschild Santiago-Kreuz; Jakobsmuscheln; Brücke mit Kastell
Rangkrone Königskrone

Das Wappen der Autonomen Gemeinschaft La Rioja wurde am 5. April 1957 vom Ministerio de Gobernación für die damalige Provinz Logroño geschaffen. Mit dem Autonomiestatut für La Rioja vom 9. Juni 1982 wurde es für die Autonome Gemeinschaft, deren einzige Provinz Logroño ist, übernommen[1] und im Ley 4/1985 vom 31. Mai 1985 von der Abgeordnetenversammlung der Provinz nochmals bestätigt.[2] Es erschien am 25. Mai 1964 auf der 29. Briefmarke der Serie Escudos provinciales españoles.[3]

Beschreibung

In der Heraldik werden die Bezeichnungen rechts und links grundsätzlich aus der Sicht der Person verwendet, die den Schild vor sich her tragen würde, also entgegengesetzt zur Sicht des Betrachters.

Der Wappenschild ist von Gold und Rot gespalten. Im rechten Feld steht in Gold ein rotes Jakobskreuz auf einem grünen Berg, begleitet von zwei rotgerandeten, silbernen Jakobsmuscheln am Kreuzfuß. Im linken Feld steht ein goldenes, schwarz vermauertes Kastell mit roten Fenster- und Toröffnungen auf zwei ebenfalls goldenen, schwarz vermauerten Brückenpfeilern über einem silbernen Schildfuß mit blauen Wellenbalken. Der Schild wird von einem blauen Bord mit drei, 2:1 gestellten, goldenen Lilien umgeben.

Auf dem Wappenschild ruht die Königskrone Spaniens in der bourbonischen Form.[4]

Historische Herkunft der Wappenbestandteile

Der grüne Berg in der rechten Schildhälfte stellt den Monte Laturce dar, wo sich einer Legende nach am 23. Mai 844 eine entscheidende Schlacht zwischen König Ramiro I. von Asturien und dem Emir von Córdoba Abd ar-Rahman II. ereignet haben soll. Diese Schlacht von Clavijo, die durch das persönliche Eingreifen des Apostels Jakobus zu Pferd entschieden worden sein soll, wurde in einer um die Mitte des 12. Jahrhunderts von dem Geistlichen Pedro Marcio in Santiago de Compostela gefälschten Urkunde beschrieben und taucht um 1243 in der Chronik von Rodrigo Jiménez de Rada, Erzbischof von Toledo, auf.[5] Deshalb erscheint über dem Berg auch das rote Kreuz des Ritterordens des heiligen Jakob vom Schwert, der 1170 etwa zeitgleich zur Fälschung gegründet wurde.[6] Auch die Pilgermuscheln beidseits des Kreuzes verweisen auf den hl. Jakobus und den Camino Francés, der durch Logroño führt.[7]

Die linke Schildhälfte zeigt die um das Jahr 1095 errichtete und 1871 eingestürzte befestigte Brücke über den Ebro in Logroño, die von höchster wirtschaftlicher und strategischer Bedeutung war. Der blaue Bord und die drei goldenen Lilien darauf, wurden der Stadt Logroño 1523 von Kaiser Karl V. bei einem Besuch als Anerkennung für den Sieg über die verbündeten französisch-navarrischen Truppen 1521 verliehen.[8]

Einzelnachweise

  1. Juan Carlos I, Leopoldo Calvo-Sotelo y Bustelo: Ley Orgánica 3/1982, de 9 de junio, de Estatuto de Autonomía de La Rioja. In: Boletín Oficial del Estado. Nr. 146. Ministerio de la presidencia, Justicia y Relacionas con las Cortes, Madrid 19. Juni 1982 (boe.es).
  2. José Maria de Miguel Gil: Ley 4/1985, de 31 de Mayo, reguladora de signos de la identidad riojana. In: Boletín Oficial de La Rioja. Band III, Nr. 64. Comunidad Autónoma de La Rioja, Logroño 4. Juni 1985, S. 686 (spanisch, larioja.org [PDF]).
  3. Manuel Monreal Casamayor: Los escudos de armas en las provincias y sus diputaciones españolas. In: Cátedra de Emblematica "Barón de Valdeolivos", Institución "Fernando el Católico" (Hrsg.): Curso de Emblematica. Zaragoza 15. Dezember 2008, S. 130 (spanisch, academia.edu).
  4. Régine Salens: Espagne: la couronne et le sceptre. In: noblesseetroyautes.com. CADS, 18. Juni 2014, abgerufen am 15. August 2025 (französisch).
  5. Rodrigo Jiménez de Rada: Crónica de España del Arzobispo Don Rodrigo Jiménez de Rada tradújola en Castellano y la continuó hasto su tiempo Don Gonzalo de la Hinojosa. In: Marqués de la Fuensanta del Valle (Hrsg.): Colección de documentos inéditos para la historia de España. Band CV. José Perales y Martínez, Madrid 1893, S. 286–287 (spanisch).
  6. Thomas Kieslinger: Der Ritterorden von Santiago (ca. 1170-1310) - Gemeinschaft und (Selbst-)Darstellung. In: Spanische Forschungen, Reihe 2. 1. Auflage. Band 45. Aschendorff-Verlag, Münster 2023, ISBN 978-3-402-14874-7.
  7. José Maria Lope Toledo: El escudo de armas de la provincia de Logroño. In: Berceo. Nr. 44. Instituto de Estudios Riojanos, Logroño 1957, S. 369–371 (spanisch, unirioja.es).
  8. Logroño carolino. Privilegios y mercedes otorgadas por Carlos V (1523-2023). In: lariojasinbarreras.org. 2023, abgerufen am 16. August 2025 (spanisch).