Tzintzuntzan

Tzintzuntzan
Tzintzuntzan (Michoacán)
Tzintzuntzan (Michoacán)
Tzintzuntzan
Tzintzuntzan auf der Karte von Michoacán
Koordinaten 19° 37′ 40″ N, 101° 34′ 43″ W
Basisdaten
Staat Mexiko

Bundesstaat

Michoacán
Municipio Tzintzuntzan
Einwohner 3830 (2020)
Stadtinsignien
Detaildaten
Fläche 2,9 km²
Bevölkerungsdichte 1.321 Ew./km2
Höhe 2050 m
Blick über Tzintzuntzan von Las Yácatas
Blick über Tzintzuntzan von Las Yácatas
Blick über Tzintzuntzan von Las Yácatas
Tzintzuntzan – Kirche San Francisco de Asis
Tzintzuntzan – Kirche San Francisco de Asis
Tzintzuntzan – Kirche San Francisco de Asis
Capilla abierta
Capilla abierta
Capilla abierta

Tzintzuntzan ist eine Kleinstadt mit knapp 4000 Einwohnern und Hauptort einer Gemeinde (municipio) mit etwa 12.000 Einwohnern im Bundesstaat Michoacán in Mexiko. Tzintzuntzan ist vor allem als ehemalige Hauptstadt der Purépecha bzw. der Tarasken bekannt. Der Name des Ortes stammt vom taraskischen Wort Ts'intsuntsani („Ort der Kolibris“) ab. Tzintzuntzan ist wegen seiner präkolonialen sowie kolonialzeitlichen Bauten als Pueblo Mágico eingestuft.

Lage und Klima

Tzintzuntzan liegt auf ca. 2050 m Höhe im Tarascan Plateau etwa 17 km (Fahrtstrecke) nördlich von Pátzcuaro am Pátzcuaro-See im mexikanischen Bundesstaat Michoacán. Morelia, die Hauptstadt des Bundesstaats, liegt etwa 50 km östlich; Mexiko-Stadt ist ca. 350 km in östlicher Richtung entfernt. Das Hochlandklima ist gemäßigt bis mild; Regen (ca. 1300–1600 mm/Jahr) fällt hauptsächlich in den Monaten Juni bis Oktober.

Bevölkerung

Jahr 2000 2010 2020
Einwohner 3150 3534 3830[1]

Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist indianischer Abstammung; zahlreich sind auch Mestizen. Gesprochen wird jedoch zumeist Spanisch.

Wirtschaft

Heute ist der Ort eine Kleinstadt, deren Bewohner hauptsächlich vom Tourismus und vom Fischfang leben.

Geschichte

Die Siedlung wurde um das Jahr 1325 von den aus dem Norden eingewanderten Purépecha gegründet. Nachdem zunächst Pátzcuaro das Zentrum des Púrépecha-Reiches war, verlagerte sich die Macht in der Mitte des 15. Jahrhunderts nach Tzintzuntzan. Das Reich wuchs weiter und hielt den Angriffen des benachbarten Aztekenreiches bis zur Ankunft der Spanier stand. Im Jahr 1530 eroberte ein ca. 6000 Mann starkes Heer unter der Führung von Nuño Beltrán de Guzmán die Region. Der Herrscher von Tzintzuntzan ergab sich den Spaniern, da er dem Schicksal der Azteken entgehen wollte, deren Hauptstadt Tenochtitlan zerstört wurde. Während seiner Glanzzeit hatte der Ort annähernd 40.000 Einwohner.

Sehenswürdigkeiten

  • Vom Ex-Convento de Santa Ana stehen noch die dem hl. Franziskus geweihte Kirche sowie zwei „offene Kapellen“ (capillas abiertas); auch die übrigen Klostergebäude sind noch weitgehend intakt bzw. gut restauriert.
Archäologische Stätte
  • Auf einer Anhöhe ca. 1,5 km südöstlich des Ortes stehen noch die Ruinen des zeremoniellen Zentrums der alten Hauptstadt der Purépecha – sieben Yácatas, regionaltypische Pyramiden mit leicht gestuften Seitenwänden und einem aus Rechteck und Kreis an der Längsseite gebildeten Grundriss.[2]

Literatur

  • José Manuel Martínez Aguilar: Fray Pedro de Pila. El protector de Tzintzuntzan. Editorial Académica Española 2015, ISBN 978-3639781502
Commons: Tzintzuntzan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tzintzuntzan – Karte + Fakten
  2. Tzintzuntzan – Zona arqueológica