Tursko (Miastko)
| Tursko | |||
|---|---|---|---|
| ? Hilfe zu Wappen |
| ||
| Basisdaten | |||
| Staat: |
| ||
| Woiwodschaft: | Pommern | ||
| Powiat: | Bytów | ||
| Gmina: | Miastko | ||
| Geographische Lage: | 54° 7′ N, 16° 57′ O | ||
| Einwohner: | |||
Tursko (deutsch Turzig) ist ein Dorf in der Stadt- und Landgemeinde Miastko (Rummelsburg) im Powiat Bytowski (Bütower Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern.
Geographische Lage
Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 13 Kilometer nördlich von Miastko (Rummelsburg i. Pom.) und drei Kilometer nordwestlich des Kirchdorfs Dretyń (Treten).
Geschichte

Das alte Zitzewitzsche Lehen Turzig befand sich um 1782 im Besitz der Lehnsfolger des verstorbenen Hauptmanns Friedrich von Zitzewitz.[1] Laut Vasallen-Tabelle besaß um 1804 der 40 Jahre alte Ferdinand von Zitzewitz, Kapitän a. D., das Gut Turzig mit dem Vorwerk Gesifzig.[2] Nach den Verzeichnissen der Pommerschen Ritterschaft gehörte das Gut Turzig am 1. Januar 1862 dem Wilhelm Theophil von Zitzewitz auf Bornzin, der das Lehen 1839 geerbt hatte und Kreisdeputierter des Kreises Stolp war.[3] Die Familie Zitzewitz auf Bornzin befand sich auch noch 1884 im Besitz des Ritterguts Turzig mit Mühle.[4] 1892 gehörte das Gut Turzig dem Rittmeister Albert von Zitzewitz, wohnhaft in Halberstadt.[5]
Am 1. Dezember 1913 wurden auf der 442,5 Hektar großen Gemarkungsfläche der Landgemeinde Turzig 16 viehhaltende Haushaltungen gezählt und auf dem 1355,4 umfassenden Gutsbezirk Turzig 34 viehhaltende Haushaltungen.[6]
Am 1. April 1927 hatte der Gutsbezirk Turzig eine Flächengröße von 1348 Hektar und 29 Ar, und am 16. Juni 1925 hatte dieser Gutsbezirk 200 Einwohner.[7] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Turzig in die Landgemeinde Turzig eingegliedert.[8]
Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Turzig eine Flächengröße von 17,9 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen insgesamt 33 bewohnte Wohnhäuser an vier verschiedenen Wohnstätten:[9]
- Biesenhof
- Gesifzig
- Grützkuhl
- Turzig
Die Landgemeinde Turzig gehörte im Jahr 1945 zum Landkreis Rummelsburg im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs und war dem Amtsbezirk Treten zugeordnet. Das Standesamt befand sich in Treten.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Turzig Anfang März 1945 von der Roten Armee besetzt. Anschließend wurde Turzig zusammen mit ganz Hinterpommern von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Zwischen 1945 und 1947 wurde die gesamte einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Turzig vertrieben. Der Ortsname Turzig wurde zu „Tursko“ polonisiert.
Demographie
| Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
|---|---|---|
| 1782 | – | adliges Dorf mit einem Vorwerk, sieben Bauernhöfen, zwei Kossäten, einem Schulmeister, 13 Feuerstellen (Haushaltungen), Holzungen und Fischerei, zu Brotzen eingepfarrtes altes Zitzewitzsches Lehen, im Besitz der Lehnsfolger des Hauptmanns Friederich von Zitzewitz befindlich[1] |
| 1818 | 120 | Dorf und Wassermühle, adlige Besitzung, zum Kirchspiel Treten gehörig[10] |
| 1825 | 155 | Dorf mit dem Vorwerk Gesifze (Gesifzig)[11] |
| 1852 | 287 | Dorf[12] |
| 1864 | 326 | am 3. Dezember, Gemeindebezirk mit 117 Einwohnern und Gutsbezirk mit 209 Einwohnern[13] |
| 1867 | 314 | am 3. Dezember, davon 96 in der Landgemeinde und 218 im Gutsbezirk[14] |
| 1871 | 309 | am 1. Dezember, davon 106 (sämtlich Evangelische) in der Landgemeinde und 203 (sämtlich Evangelische) im Gutsbezirk[14] |
| 1885 | 333 | am 1. Dezember, davon 111 (sämtlich Evangelische) in der Landgemeinde und 222 (sämtlich Evangelische) im Gutsbezirk[15] |
| 1895 | 337 | am 2. Dezember, davon 113 (sämtlich Evangelische) in der Landgemeinde und 224 (sämtlich Evangelische) im Gutsbezirk[16] |
| 1910 | 318 | am 1. Dezember, davon 77 in der Landgemeinde und 241 im Gutsbezirk[17] |
| 1925 | 313 | sämtlich Evangelische[9] |
| 1933 | 304 | [18] |
| 1939 | 294 | [18] |
Kirche
Kirchspiel bis 1945
Die vor 1945 in Turzig anwesenden Dorfbewohner waren größtenteils evangelischer Konfession. Die evangelischen Einwohner gehörten zum evangelischen Kirchspiel Treten im Kirchenkreis Schlawe in der Kirchenprovinz Pommern der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union.
Das katholische Kirchspiel war in Rummelsburg i. Pom.
Kirchspiel seit 1946
Die seit 1945 und Vertreibung der Einheimischen hier lebende polnische Dorfbevölkerung ist größtenteils römisch-katholisch und gehört der Römisch-katholischen Kirche in Polen an.
Hier lebenden evangelische Kirchenglieder werden von der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut. Das zuständige Pfarramt ist das der Kreuzkirche in Słupsk (Stolp).
Literatur
- Turzig, Dorf und Rittergut, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Turzig (meyersgaz.org).
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 810, Nr. 68 (Google Books).
- P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich, Band I: Provinz Pommern, Nicolai, Berlin 1884, S. 66–67 (Google Books).
- Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 138–139 (Google Books).
- Der Kreis Rummelsburg – Ein Heimatbuch (Kreisausschuss des Kreises Rummelsburg, Hrsg.), Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979.
Weblinks
- Amtsbezirk Treten (Territorial.de)
- Die Gemeinde Turzig im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- Turzig (Heimatkreis Rummelsburg in Pommern)
Einzelnachweise
- ↑ a b Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 810, Nr. 68 (Google Books).
- ↑ Robert Klempin und Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert. Berlin 1863, S. 526, Ziffer 40 (Google Books).
- ↑ Robert Klempin und Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert. Berlin 1863, S. 640, Ziffer 61 (Google Books).
- ↑ P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich, Band I: Provinz Pommern, Nicolai, Berlin 1884, S. 66–67 (Google Books).
- ↑ Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 138–139 (Google Books).
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon über den Viehstand und den Obstbau für den Preußischen Staat, Heft 4: Provinz Pommern, Berlin 1915, 2. Regierungsbezirk Köslin, 23. Kreis Rummelsburg, S. 114–115, Ziffer 52 (Google Books), und S. 116–117, Ziffer 116 (Google Books).
- ↑ Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 399, 9. Kreis Rummelsburg, Ziffer 53 (Google Books).
- ↑ Amtsbezirk Treten (Territorial.de)
- ↑ a b Die Gemeinde Turzig im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 48, Ziffer 1738 (Google Books).
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1827, S. 296, Ziffer 68 (Google Books).
- ↑ Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 636 (Google Books).
- ↑ Königliches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Köslin, 7. Kreis Rummelsburg, Berlin 1966, S. 18–25, Ziffer 113–114 (Google Books).
- ↑ a b Königl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, Regierungsbezirk Köslin, VIII. Kreis Rummelsburg, S. 144–145, Ziffer 47 (Google Books), und S. 148–149, Ziffer 120 (Google Books).
- ↑ Königliches statistisches Bureau: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen, IV. Provinz Pommern, Berlin 1888, Regierungsbezirk Köslin, 22. Kreis Rummelsburg, S. 158–159, Ziffer 45 (Google Books), und S. 162–163, Ziffer 121 (Google Books).
- ↑ Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen. Band IV: Provinz Pommern, Berlin 1898, 2. Regierungsbezirk Köslin, 22. Kreis Rummelsburg, S. 162–163, Ziffer 43 (Google Books), und S. 168–169, Ziffer 117 (Google Books).
- ↑ Turzig, Dorf und Rittergut, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Turzig (meyersgaz.org).
- ↑ a b Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Rummelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.


