Tristan Brusch

Tristan Brusch auf dem ZMF 2018 in Freiburg

Tristan Friedrich Brusch (* 1988 in Gelsenkirchen) ist ein deutscher Popmusiker.

Privates

Seine Eltern waren ebenfalls beide Musiker, der Vater berufsmäßiger klassischer Violinist, die Mutter Pianistin.[1] Brusch wuchs in Tübingen auf, lebt und arbeitet jedoch in Berlin.

Werdegang

2008 veröffentlichte er sein erstes Album My Ivory Mind. Erste größere Bekanntheit erlangte er 2012, als die Hip-Hop-Gruppe Die Orsons für ihren Song Jetzt ein Gitarrensample aus Bruschs Lied Little Funny Man nutzten. Es folgten mehrere Kollaborationen mit den Orsons, insbesondere mit dem Rapper Maeckes, für dessen Album Tilt (2016) Brusch die Musik komponierte. 2015 veröffentlichte Tristan Brusch seine Fisch EP. Er arbeitete außerdem zusammen mit Musikern wie Cro, Mine, Oehl und Fatoni.

Am 8. Juni 2018 erschien Bruschs erstes deutschsprachiges Album Das Paradies auf Downbeat Records, exklusiv lizenziert für die Warner Music Group Germany. Die Rezensentin des Intro-Magazins charakterisierte den Stil als „emotionsgeladenen, detailverliebten Trashpop“ und lobt, der Musiker halte damit „die Balance zwischen Enthusiasmus und Erschrecken, Extravaganz und Experiment“.[2]

Sein zweites Album Am Rest wurde am 29. Oktober 2021 unter dem Berliner Indie-Label Bube Dame König Artist veröffentlicht. In einem Interview mit Rolling Stone Germany betonte Brusch den stilistischen Einfluss durch Tom Waits' Album Rain Dogs. Zudem offenbarte er den "oldschool" Ansatz, den die Aufnahmen dank Produzent Tim Tautorat aufwiesen und laut ihm im Kontrast zu vielen modernen Produktionen stünden.[3] Jens Uthoff zeichnete das Album in musikexpress mit 4.5/6 Sternen aus und lobte, dass Brusch viel über die Liebe sänge, "aber immer so, dass es völlig anders klingt als das meiste, was man aus der deutschen Poplandschaft aus diesem Spektrum kennt."[4]

Ab Februar 2022 war Brusch zudem an der Inszenierung von Woyzeck unter dem Theater- und Opernregisseur Ersan Mondtag beteiligt, für die er die Musik beisteuerte. Die Songs wurden als Studioversionen unter dem Titel Woyzeck am 22. September 2023 als Album veröffentlicht und das Stück selbst feierte einen Tag später am Berliner Ensemble seine Premiere.[5]

Am Wahn, Brusch's drittes Album, erschien am 24. März 2023 auf Tautorat Tonträger, dem Label des Produzenten der letzten beiden Alben in Brusch's Diskographie. In einer positiven Kritik für Die Zeit beschrieb Moritz Hackl die Musik auf dem Album als "[...] eingängig, aber nicht einfach, klug konstruiert, aber nicht zu schlaumeierig."[6] Ina Simone Mautz beschrieb Am Wahn in einer ebenfalls positiven Kritik für Rolling Stone als "große Geste, großes Drama, grandioses Songwriting" und "Wahnsinnig gut!".[7] Die Jury des Tagesspiegel und Radio eins kührten das Album mit dem Soundcheck Award zum besten Album 2023.[8]

Am 14. August 2025 kündigte Brusch sein nächstes Album Am Anfang und damit verbundene Tour an. Eine erste Single des Albums, Grundsolider Schläger veröffentlichte er einen Tag später. Das Album selbst soll am 24. Oktober 2025 erscheinen.[9]

Diskografie

Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[10]
Am Wahn
 DE6731.03.2023(1 Wo.)

Alben und EPs

  • 2008: My Ivory Mind
  • 2015: Fisch (EP)
  • 2018: Das Paradies
  • 2019: Operationen am faulen Zahn der Zeit (EP)
  • 2021: Am Rest
  • 2023: Am Wahn
  • 2023: Woyzeck
  • 2025: Am Anfang

Singles und Musikvideos

  • 2004: Where’s Heaven
  • 2007: The Peacock
  • 2008: My Ivory Mind
  • 2008: Ballerino
  • 2009: Sunshine Reggea Rainbow Rapist
  • 2012: You, True
  • 2015: Fisch (EP)
  • 2018: Hier kommt euer bester Freund
  • 2018: Loch
  • 2018: Zuckerwatte
  • 2018: Tier
  • 2018: Trümmer
  • 2019: Die Moritat vom Schweighöfer
  • 2019: Weihnachtszeit Traurigkeit
  • 2021: Zwei Wunder am Tag
  • 2021: Der Abschaum / 2006
  • 2023: Oh, Lord
  • 2025: Grundsolider Schläger
Commons: Tristan Brusch – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Tristan Brusch (DE), Profil des Musikers beim HaldernPop-Festival, abgerufen am 11. Juni 2018.
  2. Miriam Fendt: Jahrmarktspektakel aus bitterschön-düsteren Popballaden und glitzerndem Neo-Schlager@1@2Vorlage:Toter Link/www.intro.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Album-Rezension zu Das Paradies in Intro vom 8. Juni 2018, abgerufen am 11. Juni 2018.
  3. „Ich bin Sklave meines Lebens“: Tristan Brusch im Interview zum neuen Album „Am Rest“. In: Rolling Stone Germany. Mediahouse Berlin GmbH, 30. Oktober 2021, abgerufen am 15. August 2025.
  4. Tristan Brusch :: Am Rest. In: Musikexpress. 28. Oktober 2021, abgerufen am 8. September 2025 (deutsch).
  5. "Woyzeck" von Tristan Brusch. 25. September 2023, abgerufen am 8. September 2025.
  6. Moritz Hackl: Als Rauchen noch gesund war. In: Zeit. ZEIT ONLINE GmbH, 27. März 2023, abgerufen am 15. August 2025.
  7. Tristan Brusch :: „Am Wahn“. In: Rolling Stone. 24. März 2023, abgerufen am 8. September 2025 (deutsch).
  8. Soundcheck Award 2023: „Am Wahn“ von Tristan Brusch zum besten Album des Jahres gewählt. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 8. September 2025]).
  9. https://tristanbrusch.de/home
  10. Chartquellen: DE