Teschendorf (Gremersdorf)
Teschendorf (Gremersdorf) Gemeinde Gremersdorf
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|---|---|---|
| Koordinaten: | 54° 21′ N, 10° 54′ O | |
| Eingemeindung: | 1. April 1937 | |
| Postleitzahl: | 23758 | |
| Vorwahl: | 04362 | |
Lage von Teschendorf (Gremersdorf) in Schleswig-Holstein
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Teschendorf ist ein Ortsteil von Gremersdorf im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein mit etwa 40 Einwohnern.
Geografie
Teschendorf liegt etwa sechs Kilometer nordöstlich von Oldenburg in Holstein an der Kreisstraße 41 von Oldenburg in Holstein nach Heiligenhafen. Die Ostsee mit dem Strand in Blankeck, Neuteschendorf liegt etwa drei Kilometer in nördlicher Richtung.
Geschichte
Die Etymologie des Namens ist unklar, vermutlich ist er altpolabischen Ursprunges und ein Mischname aus dem altpolabischen Vornamen Těšigněv und dem deutschen Grundglied Dorf.[1] Erstmals schriftlich erwähnt wird Teschendorf als Thessengenwendorp am 16. Mai 1286, als es von Graf Gerhard von Holstein an das Lübecker Domkapitel zur Finanzierung gewisser Vikarien verkauft wird.[2] Es blieb bis zur Säkularisation im Reichsdeputationshauptschluss 1803 als Vikariendorf im Besitz des Lübecker Domkapitels und war das nördlichste der Kapitelsdörfer.
Am 24. Februar 1318 wird Teschendorf (Thessengnewendorp) erwähnt, als der Bischof Heinrich II. Bochholt einigen Vikaren erlaubt, fünf Hufen und eine Viertelhufe zur Wiederherstellung einer Windmühle an die Bauernschaft zu verkaufen.[2] Am 11. Januar 1321 wird Teschendorf erneut erwähnt, als Johann III. der Milde eine Windmühle an das Domkapitel verkauft.[2] Im Lübecker Zehntregister von 1433 ist Teschendorf als Teskendorpe vermerkt.[3]
Auf der Ducatus Holsatiae Nova Tabula von Henricus Hondius wird Teschendorf 1630 bzw. 1645 als Tichendorp dargestellt.

Mit dem Übergang aller Besitzungen des Lübecker Domkapitels an das aus dem Hochstift Lübeck neu gebildete Fürstentum Lübeck gehörte Teschendorf von 1803 bis 1825 zum Amt Großvogtei im Fürstentum Lübeck, ab 1825 zum Amt Kollegiatstift. Beim Gebietsaustausch zwischen dem Fürstentum Lübeck und Holstein zur Bereinigung der verstreuten Besitzungen im Plöner Vertrag 1843 kam Teschendorf an Holstein und wurde in das Amt Cismar eingegliedert.
Seit 1. April 1937[4] ist Teschendorf Teil der Gemeinde Gremersdorf.
Die Bushaltestelle Teschendorf wird an Schultagen von zwei Linien der Autokraft angefahren.
Einwohnerentwicklung
| Einwohnerentwicklung | |||||
| Jahr | Haushalte / Hufen | Einwohner | |||
|---|---|---|---|---|---|
| 1286[5] | 12 Hufen | ||||
| 1433[3] | 12 Mansi (Hufen) | ||||
| 1845[6] | 73 | ||||
| 1925[7] | 69 | ||||
| 1987[8] | 9 Haushalte | 31 | |||
Flurnamen
| Namen umliegender Schläge[9] | |||||
| Name | Lage | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| Piperkamp | |||||
| Schetelbergskamp | |||||
| Schlichtenlied | |||||
| Haffkamp | |||||
| Klafanerberg | |||||
Weblinks
- Geschichtliches Ortsverzeichnis: Teschendorf In: gov.genealogy.net, Verein für Computergenealogie.
Einzelnachweise
- ↑ Michael Müller-Wille: Starigard/Oldenburg ein slawischer Herrschersitz des frühen Mittelalters in Ostholstein. K. Wachholtz, Hamburg 1991, S. 71.
- ↑ a b c Wilhelm Leverkus: Urkundenbuch des Bisthums Lübeck: erster Theil. Gerhard Stalling, Oldenburg 1856, S. 226.
- ↑ a b Wolfgang Prange: Lübecker Zehntregister von 1433. K. Wachholtz, 1972, S. 57.
- ↑ Gemeinde Gremersdorf Zahlen und Daten. Abgerufen am 27. August 2025.
- ↑ P. Hasse: Schleswig-Holstein-Lauenburgische Regesten und Urkunden zweiter Band. Leopold Voss, Hamburg 1888, S. 285.
- ↑ Johann Friedrich Kratzsch: Neuestes und gründliches alphabetisches Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten Band 2, Teil 1, Kiel 1845, Seite 788
- ↑ Michael Rademacher: Holstein. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, abgerufen am 28. August 2025.
- ↑ AKVZ - TOP4283 - Teschendorf. Abgerufen am 27. August 2025.
