Terwinselen

Terwinselen
Staat Niederlande Niederlande

Provinz  Limburg
Gemeinde Flagge der Gemeinde Kerkrade Kerkrade
Fläche
 – Land
 – Wasser
1,08 km²
1,08 km²
0 km²
Einwohner 3.850 (1. Jan. 2024[1])
Koordinaten 50° 52′ N, 6° 2′ O
Höhe 158 m NAP
Vorwahl 045
Postleitzahlen 6467
Lage von Terwinselen in der Gemeinde Kerkrade
Lage von Terwinselen in der Gemeinde Kerkrade
Lage von Terwinselen in der Gemeinde KerkradeVorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte
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Terwinselen ist ein Ortsteil der niederländischen Gemeinde Kerkrade. Im Volksmund wird Terwinselen auch D'r Sjtaat genannt, was auf die für den Ort sehr prägende Staatsmine Wilhelmina, die ebenso genannt wurde, zurückzuführen ist.[2]

Name

Der Name des Ortes leitet sich vom größten Gutshof der Gegend, der hoeve Terwinselen, ab.[3] Das Gehöft wurde erstmals 1115 in den Annales Rodenses erwähnt.[4]

Im Laufe der Zeit wird das Gehöft unter verschiedenen Namen erwähnt: Ter Wunzelen (1115, 1120), Weenselen, Weinselle, Wenselen, Wensel (1312–1350), Winsele (etwa 1375), tzer Weynssele (1474), hoeff zer Weynzellen (1517), die Weyntzell (etwa 1520), Wyntzel (1520), zu der Wynselen (1617), Winsel (1671), Wintselen (1722), De Wintzel (1771), Wentzeler hoff, Wentzelerhoff, der Wentzelen, Wentzelen, Terwenselerhof (1740–1796).[5]

Geschichte

Bei Grabungen wurden 1903 Überreste aus der Römerzeit gefunden.[6]

Die Geschichte Terwinselens ist eng mit der Geschichte der ältesten und kleinsten der niederländischen Staatsminen, der Staatsmine Wilhelmina, verwoben. In der letzten Dezemberwoche 1902 verkaufte der Graf von Ansembourg die hoeve Terwinselen an den niederländischen Staat,[7] der zuvor eine 210 Meter tiefe Probebohrung hatte vornehmen lassen.[4] 1906 wurde die Staatsmine, die 1969 außer Betrieb ging, errichtet.[2] Die Dorfbewohner mussten anfangs für den Schul- und Kirchbesuch nach Schaesberg, Spekholzerheide und Heerlerbaan gehen. 1915 wurde eine römisch-katholische Notkirche in der Heistraat errichtet.[3]

Teil der Staatsmine war auch das Tuindorp („Gartendorf“), das als erste Unterkunft für ausländische Bergarbeiter diente. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gartendorf als Internierungslager für Kollaborateure genutzt.[2]

Die Onze-Lieve-Vrouw-Onbevlekt-Ontvangenkerk

1921 wurde unter Leitung des Baupastors Hubert Spierts die römisch-katholische Onze-Lieve-Vrouw-Onbevlekt-Ontvangenkerk gebaut.[8]

1939 wurde der Botanische Garten Kerkrade angelegt.[9]

Kultur und Sport

Während des Bestehens der Staatsmine Wilhelmina waren die meisten kulturellen Organisationen mit dieser verknüpft, etwa das Harmonieorkest Staatsmijn Wilhelmina. Aus dieser Zeit existiert heute noch die 1922 gegründete Kerkelijke Muziekvereniging St. Callistus Terwinselen.[10]

Terwinselen beheimatet den RKTSV, einen Amateurverein der fünften Fußballliga der Niederlande.

Unter Denkmalschutz stehende Gebäude (Rijksmonumenten)

  • Onze-Lieve-Vrouw-Onbevlekt-Ontvangenkerk
  • Botanischer Garten Kerkrade
  • Arztwohnung in der Dr Nolen straat
  • Backsteinbauernhof in der Schaesbergstraat[2]

Söhne und Töchter Terwinselens

Literatur

  • Jo Knobbe: Terwinselen van Hoeve naar Dorp, van het romeinse Rijk tot 1978, print on demand, 2017.
  • Jo Knobbe: Staatsmijn Wilhelmina en Terwinselen, print on demand, 2018.
Commons: Terwinselen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kerncijfers wijken en buurten 2024. In: StatLine. CBS, 27. März 2025, abgerufen am 31. Mai 2025.
  2. a b c d Terwinselen, in: kerkradewiki.nl, zuletzt abgerufen am 20. Mai 2025.
  3. a b Jo Knobbe: Staatsmijn Wilhelmina en Terwinselen, 2018, S. 179.
  4. a b Jo Knobbe: Staatsmijn Wilhelmina en Terwinselen, 2018, S. 9.
  5. Jo Knobbe: Staatsmijn Wilhelmina en Terwinselen, 2018, S. 17.
  6. Hoeve Terwinselen, in: kerkradewiki.nl, zuletzt abgerufen am 31. Mai 2025.
  7. De eerste Staatsmijn!, in: Rotterdamsch nieuwsblad vom 7. Januar 1903.
  8. O.L. Vrouw Onbevlekt Ontvangen, in: kerkgebouwen-in-limburg.nl, zuletzt abgerufen am 20. Mai 2025.
  9. Botanischer Garten Kerkrade, in: eghn.org, zuletzt abgerufen am 20. Mai 2025.
  10. Info, in: callistus.nl, abgerufen am 7. Juli 2025.
  11. Piet Engels, in kerkradewiki.nl, zuletzt abgerufen am 20. Mai 2025.
  12. Jan Theelen, in: kerkradewiki.nl, zuletzt abgerufen am 20. Mai 2025.
  13. Freek Mestrini, in: kerkradewiki.nl, abgerufen am 7. Juli 2025
  14. Sjarel Ex, in: kerkradewiki.nl, zuletzt abgerufen am 20. Mai 2025.
  15. Titia Ex, in: kerkradewiki.nl, zuletzt abgerufen am 20. Mai 2025.