Stuart Dempster
Stuart Dempster (* 7. Juli 1936 in Berkeley) ist ein amerikanischer Musiker (Posaune, auch Didgeridoo, Komposition), der vor allem im Bereich der zeitgenössischen und Improvisationsmusik tätig ist und als Pionier in der Entwicklung der Technik auf der Posaune gilt.[1]
Leben und Wirken
Dempster studierte Instrumentalvortrag und Komposition am San Francisco State College. Von 1962 bis 1966 war er Soloposaunist im Oakland Symphony Orchestra unter Gerhard Samuel, von 1967 bis 1968 Creative Associate an der State University of New York. Ab 1968 war er als Hochschullehrer an der University of Washington tätig. Daneben war er 1971/72 Fellow am Center for Advanced Study der University of Illinois. Als Fulbright-Stipendiat in Australien studierte er 1973 das damals noch kaum beachtete Didgeridoo.[2]
Als Komponist erhielt Dempster ein NEA-Komponistenstipendium (1978) und ein Guggenheim-Stipendium (1981).[2] In einem Teil seiner Werke, etwa Underground Overlays from the Cistern Chapel (1995), beschäftigte er sich intensiv mit dem Nachhall und trug ihn in die Minimal Music ein.[3] Sein Werk „Sound Massage Parlor“ lässt sich auch in der Klangtherapie einsetzen.[1]
Dempster war 1964 als Interpret auch an der Uraufführung von Terry Rileys In C beteiligt[1] und tourte ab den 1970er Jahren regelmäßig als Solist. Er führte sowohl seine eigenen Werke als auch Kompositionen von Luciano Berio, Donald Erb, Robert Erickson, Andrew Inbrie, Ernst Krenek und Robert Suderburg auf. Außerdem war er Gründungsmitglied der Deep Listening Band. Als Posaunist machte er Aufnahmen für verschiedene Labels, darunter Columbia Records, Nonesuch Records und New Albion Records. 1976 nahm Dempster einige seiner Werke für sein erstes Soloalbum In the Great Abby of Clement VI auf (aufgenommen im Papstpalast von Avignon während einer Europatournee mit Merce Cunningham), aus dem Solokonzerte mit den Kompositionen des Albums resultierten. 1995 erschien sein zweites Soloalbum Underground Overlays from the Cistern Chapel, das in dem leeren Wasserspeicher von Fort Worden entstand und einen Kultstatus erhielt.[2]
Zu Dempsters Aufnahmen mit der Deep Listening Band gehören das preisgekrönte Album Deep Listening mit Pauline Oliveros und Panaiotis, veröffentlicht 1989 bei New Albion; 1990 folgte bei ¿What Next? Records Troglodyte’s Delight, aufgenommen in einem alten Kalksteinbruch im Bundesstaat New York, 1992 The Ready Made Boomerang, aufgenommen in der erwähnten Cistern Chapel (wiederum bei New Albion Records)[2] und 1993 die Zusammenarbeit mit Ellen Fullman in Suspended Music.
Seine Erkenntnisse in der Entwicklung der Posaunentechnik fasste Dempster in dem Buch The Modern Trombone: A Definition of Its Idioms zusammen, das erstmals 1979 veröffentlicht wurde[1] (Neuauflage 1994). 2010 wurde er mit dem Lifetime Achievement Award der International Trombone Association ausgezeichnet.
Weblinks
- Webpräsenz University of Washington
- Stuart Dempster bei AllMusic (englisch)
- Stuart Dempster bei Discogs
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Stuart Dempster. In: LA Phil. Abgerufen am 25. August 2025 (englisch).
- ↑ a b c d Biographical Information about Stuart Dempster. In: University of Washington. Abgerufen am 25. August 2025 (englisch).
- ↑ Bradford Bailey: Stuart Dempster. In: SoundOhm. 2023, abgerufen am 25. August 2025 (englisch).