Sint Martinus (’s-Gravenpolder)
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Sint Martinus (deutsch St. Martin) (auch: Maartenskerk) ist ein Kirchengebäude der Protestantischen Kirche in den Niederlanden im Ortsteil ’s-Gravenpolder der Gemeinde Borsele in der niederländischen Provinz Zeeland. Die Kirche gehört zur Kirchengemeinde ’s-Gravenpolder – Baarland und das Kirchenschiff[1] sowie der Turm[2] des Gotteshauses sind als Rijksmonumente eingestuft.
Geschichte
Ältester Teil der gotischen Martinuskirche ist der gerade geschlossene Chor aus dem 14. Jahrhundert. Das einschiffige Langhaus und der in dieses eingebaute Turm entstanden im frühen 15. Jahrhundert. Das nördliche Querhaus entstand um 1500, das breitere und höhere südliche Querhaus sowie ein neuer Westbau um den Turm herum im Verlauf des 16. Jahrhunderts. Der Stelzenturm selber mit einem tiefer liegen Portal hinter einer Art Vorhalle findet eine bauliche Entsprechung in den mittelalterlichen Kirchen von Gapinge und Ovezande in Zeeland. Der obere achteckige Abschnitt des Turms mit offener Kuppel und einer birnenförmiger Bekrönung wurde 1960 nach alten Abbildungen rekonstruiert und ersetzte dabei einen Überbau aus dem 19. Jahrhundert. Anbauten aus dem 15. Jahrhundert befinden sich beiderseits des Turmsockels, mit einem vorspringenden Portal an der Nordseite. Im Glockenstuhl befindet sich eine von J. Zeelstman 1465 gegossene Glocke, Durchmesser 78 cm. Die mechanische schmiedeeiserne Turmuhr stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Zur Ausstattung der Kirche gehört ein spätgotischer Taufstein, entstanden 1552, eine teilweise veränderte Kanzel von 1641, eine Kirchenbank mit spätgotischer Täfelung aus dem frühen 16. Jahrhundert sowie eine Kirchenbank um 1680.
Orgel
1782 wurde in Mijdrecht für die römisch-katholische Kirche durch Gideon Thomas Bätz eine einmanualige Orgel mit zehn Registern und Pedal gebaut. Im Jahr 1879 baute die Firma Maarschalkerweerd eine neue Orgel für die dortige katholische Kirche. Das alte Instrument von Bätz wurde durch die reformierte Gemeinde in ’s-Gravenpolder angekauft, wo die Orgel am 28. August 1878 eingeweiht wurde. Die Verlegung wurde durch Orgelbau Maarschalkerweerd durchgeführt. 1914 baute die Firma Standaart eine neue Orgel und nutzte dabei das alte Gehäuse, Pfeifen wurden nicht wiederverwendet. In diesem Instrument befanden sich alle Stimmen auf einer einzigen Windlade, waren aber auf zwei Manuale und ein Pedal verteilt. 2006 stellte die Firma Nijsse wiederum eine neue Orgel im alten Gehäuse fertig. Dabei wurde eiin Teil von Standaarts Pfeifenwerk wiederverwendet.[3]
Literatur
- Peter Don: Kunstreisboek Zeeland. Rijksdienst voor de Monumentenzorg, Zeist 1985. S. 70f.
- H. Janse: Kerken en torens in Zeeland. Zaltbommel 1969, S. 81 f. Dort auch Grundriss mit Bauphasen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed
- ↑ Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed
- ↑ Orgel auf orgbase.nl
Koordinaten: 51° 27′ 27,5″ N, 3° 53′ 56″ O