Simmern (Meteorit)

Koordinaten: 49° 58′ 59″ N, 7° 31′ 59″ O
Simmern
Allgemeines
Offizieller Name
nach MBD
Simmern
Synonyme Götzeroth
Hochscheid (Teile im Streufeld)
Hunsrück
Lokalität
Land Deutschland
Bundesland Rheinland-Pfalz
Gebietskörperschaft Rhein-Hunsrück-Kreis
Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen
Ort Simmern
Streufeld 18,5 km × 3 km
Fall und Bergung
Datum (Fall) 1. Juli 1920, um 9:15 Uhr Ortszeit[1]
beobachtet ja
Sammlung MFNB: 366 g, Uni-BN: 200 g – Stand 1. Januar 2000[2]
Beschreibung
Typ Chondrit
Klasse H-Chondrit
Gruppe H5[2][3] (H6?[3])
Masse (total) Total: 1222 g[3][1] (inkl. Stein Götzeroth mit 610 g)
Referenzen
Meteoritical Bulletin 23603
Mindat (Keswick, VA) 260260

Der Steinmeteorit Simmern ist ein gewöhnlicher Chondrit vom Typ H5 mit einer Masse von insgesamt 1222 g, dessen Fall in Simmern/Hunsrück am 1. Juli 1920 um 9:15 Uhr Ortszeit beobachtet wurde.[2]

Fall

Nach einem Feuerball verbunden mit Detonationsgeräuschen fielen Steine an mindestens drei Stellen (Simmern, Götzeroth, Hochscheid, alle im Hunsrück) über ein 18,5 km langes und 3 km breites Streufeld. Die drei Steine konnten anschließend geborgen werden, einer davon zerbrach jedoch in vier Teile.[2]

Beschreibung

Die Matrix des Meteoriten Simmern enthält Olivinkörner, Fe-Ni-Metall und verschiedene andere Phasen. Es gibt ausgeprägte olivin- und pyroxenreiche Chondren. Das Pyroxen ist größtenteils Orthopyroxen, aber es wurden auch Orthopyroxen-Klinopyroxen-Kornverbände (englisch intergrowths) gefunden.[2]

In Chromitclustern gefundene Zirkoneinschlüsse belegen ein sehr hohes Alter des Meteoriten. Mittels kleiner, aber signifikanter Unterschiede zwischen den gewöhnlichen Chromiten und Chromreichen Spinellen (gehören auch zu den Chromiten) konnte die Abkühlungsgeschichte von des Simmern-Meteoriten (wie auch bei anderen Chondriten) weiter charakterisiert werden.[2]

Stein Götzeroth

Der Fundort des Teilstücks Götzeroth mit 610 g liegt nahe beim Kleinicher Ortsteil Götzeroth auf einem Kartoffelacker, Ost-Südost von Simmern.[1]

Aufbewahrung

Die größten Teile von Simmern befinden sich Museum für Naturkunde (Berlin) (MFNB: 366 g) und an der Universität Bonn (Uni-BN: 200 g) – Stand 1. Januar 2000.[2]

Ein Fragment mit polierter Schnittfläche (0,301 g) des bei Simmern niedergegangenen Steins,[4] sowie ein Fragment der Schmelzkruste (0.032 g) des bei Götzeroth niedergegangenen Steins (610 g)[1] von befinden sich in der Sammlung des Riesgeologen O. Sachs.[4][1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Hannes Osterhammer: Meteorit Simmern, Bruchstück Götzeroth (Schmelzkruste). Auf: Mineralienatlas - Fossilienatlas (mineralienatlas.de). 6. Februar 2017.
  2. a b c d e f g Simmern meteorite, Simmern, Simmern-Rheinböllen, Rhein-Hunsrück-Kreis, Rhineland-Palatinate, Germany. MinDat, Hudson Institute of Mineralogy (englisch).
  3. a b c Simmern. Auf: Meteoritical Bulletin. Meteoritical Society (MetSoc), Lunar and Planetary Institute (LPI). Stand: 7. Mai 2025 (englisch).
  4. a b Hannes Osterhammer: Meteorit Simmern, Meteorit Simmern (polierte Schnittfläche). Auf: Mineralienatlas - Fossilienatlas (mineralienatlas.de). 26. Oktober 2016.