Seenotrettungsstation Maasholm
| Land | |
|---|---|
| Stationsgebäude | Hauptstrasse 43 24404 Maasholm (SH) |
| Stationsgründung | 1918 |
| Träger | Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger |
| Seenotretter | 7 Festangestellte 30 Freiwillige |
| Vormann Festangestellte Vormann Freiwillige |
Dirk Höper Steffen Ottsen |
| Rettungseinheiten | |
| Schiffstyp | Seenotrettungsboot |
| Schiffsname | SRB 76 Hellmut Manthey |
| Schiffsklasse | 8,9-m-Klasse |
| Besatzung | 3 Personen |
| Rufzeichen | DK3849 |
| Liegeplatz | Fischereihafen, Schumacherbrücke ⊙ |
| auf Station seit | 2018 |
| vorige Station | Neubau |
| Schiffstyp | Seenotrettungskreuzer |
| Schiffsname | SK 39 Fritz Knack |
| Schiffsklasse | 20-m-Klasse |
| Besatzung | 3–4 Personen |
| Rufzeichen | DBAO |
| Tochterboot | TB 43 Ingeborg |
| Liegeplatz | Fischereihafen, Schumacherbrücke ⊙ |
| Auf Station seit | 2025 |
| vorige Station | Seenotrettungsstation Olpenitz |
| Stand 2025 | |


Die Seenotrettungsstation Maasholm ist ein Stützpunkt der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Schleswig-Holstein an der Ostseebucht Schlei. Die freiwilligen Seenotretter aus Maasholm besetzen bei einem Seenotfall kurzfristig das Seenotrettungsboot SRB 76 Hellmut Manthey der 8,9-Meter-Klasse, das im Fischereihafen an der Schumacherbrücke bereit liegt. Seit 2025 ist Maasholm auch wieder Station eines Seenotrettungskreuzers. Die Fritz Knack, ein Schiff der 20-Meter-Klasse, wird von einer ständig einsatzbereiten festangestellten Besatzung gefahren.[1] Im Regelfall erfolgt die Alarmierung durch die Zentrale der DGzRS in Bremen, wo die Seenotleitung Bremen (MRCC Bremen) ständig alle Alarmierungswege für die Seenotrettung überwacht.
Geschichte
Seit 1918 ist in Maasholm die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit einer Rettungsstation im Fischereihafen präsent. Das historische Stationsgebäude an der Hauptstraße verfügt noch über die alte Ablaufbahn, über die in früheren Jahren das Rettungsboot zu Wasser gelassen wurde. Die Station deckte in früheren Jahren das Ostseegebiet zwischen Flensburger Förde und der Eckernförder Bucht ab. Erstes Boot war die Ulla mit 10 Meter Länge und einem 18-PS-Benzinmotor. Sie blieb bis 1932 und wechselte zur Seenotrettungsstation Laboe. Dafür verlegte 1933 die DGzRS das erste motorisierte Rettungsboot der Gesellschaft, die Oberinspector Pfeifer aus dem Jahr 1911, von Laboe nach Maasholm. Jedoch wurde das Boot nach zwei Jahren ausgemustert und durch die Maasholm ersetzt. Dieses 1935 auf der Lürssen-Werft gebaute 9,23 Meter lange Boot aus Mahagoni hatte einen 60-PS-Dieselmotor und wurde 1943 nach Westerland verlegt. Zu Kriegsende 1945 lag die Maasholm mit Motorschaden im Hafen. Ab 1948 war Maasholm Doppelstation mit zwei Motorrettungsbooten, da die Station zu der Zeit auch den Mündungsbereich des Ostseefjords Schlei mit abdecken musste.
Von 1967 bis 2018 lag an der Schumacherbrücke jeweils ein kleiner Seenotkreuzer (SK), der für weniger dicht befahrene Seegebiete konzipiert ist und mit einer hauptamtlichen Besatzung gefahren wird. Die Paul Denker (KRS 01) war 1967 der erste komplett aus Aluminium gefertigte Seenotkreuzer, der aber schon nach zwei Jahren zur Seenotrettungsstation Grömitz verlegt wurde und durch den zwei Meter längeren Seenotkreuzer G. Kuchenbecker (KRS 05) der 19-Meter-Klasse abgelöst wurde. Dieser blieb bis 1990 auf dieser Station und wurde durch einen Neubau der 23,3-Meter-Klasse mit Namen Nis Randers (KRS 20) ersetzt. Zwischen 2018 und 2025 war Maasholm keine Doppelstation mehr, da der Kreuzer Fritz Knack zunächst von der neu gegründeten Station in Olpenitz eingesetzt wurde.
Die DGzRS ersetzte ab 1971 die alten Motorrettungsboote durch die neu konstruierten Seenotrettungsboote. Diese besitzen die gleichen Eigenschaften wie die Seenotkreuzer, sind jedoch aufgrund ihrer geringeren Größe besser für Einsätze in Ufernähe und bei Unfällen des Freizeit-Wassersports geeignet. Von 1971 bis 2000 mit kurzer Unterbrechung war in Maasholm ein Boot der 7-Meter-Klasse stationiert, zunächst bis 1992 die Trientje und ab 1994 die Kaatje. Von 2000 bis 2010 lag für die freiwillige Besatzung in Maasholm die Franz Stapelfeld, die vorher zehn Jahre auf der Seenotrettungsstation Puttgarden im Einsatz gestanden hatte. Von der Seenotrettungsstation Zinnowitz kam 2010 das 1993 gebaute Boddenboot Butt zur Station, das 2012 in Wuppertal umbenannt und im Februar 2018 außer Dienst gestellt wurde.
Aktuelle Einheiten der Station
Seit 2018 liegt in Maasholm der Prototyp und damit das Typschiff der 8,9-Meter-Klasse der DGzRS. Es ist ein äußerst robustes Vollkunststoffboot (Rigid Buoyant Boat) mit zwei Außenbordmotoren von jeweils 200 PS. Damit erreicht die Hellmut Manthey eine Geschwindigkeit von 38 Knoten (rund 70 km/h).[2] Für Hilfseinsätze im oberen Bereich der Schlei kann das schnelle Boot auch das Nachbarrevier unterstützen, wo seit 1994 Freiwillige dienstbereit auf der Seenotrettungsstation Schleswig sind.
Im Jahr 2025 wurde der ständig einsatzbereite Seenotkreuzer Fritz Knack der 20-Meter-Klasse mit festangestellter Besatzung in Maasholm stationiert. Dessen bisherige Station Olpenitz wurde aufgegeben. Maasholm ist somit wieder Doppelstation, wie schon jahrzehntelang früher.
Mit den beiden Einheiten wird ein Revier auf der Ostsee bis zur deutsch-dänischen Grenze sowie die untere Schlei abgedeckt.[1]
Siehe auch
- Liste der Seenotrettungseinheiten der DGzRS
- Liste der Seenotrettungsstationen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
- Karte und Tabelle aller Stationen der DGzRS
Weblinks
- 8,9-Meter-Seenotrettungsboot, DGzRS – Die Seenotretter
- 20-Meter-Seenotrettungskreuzer, DGzRS – Die Seenotretter
Einzelnachweise
- ↑ a b Crews & Stationen Maasholm. Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, abgerufen am 21. August 2025.
- ↑ 8,9-Meter-Seenotrettungsboot. Abgerufen am 29. September 2020.
Koordinaten: 54° 40′ 57,7″ N, 9° 59′ 27,6″ O

