Sanne (Adelsgeschlecht)

Sanne ist der Name eines alten in der Altmark und Pommern begüterten Adelsgeschlecht.
Geschichte
Die Familie von Sanne findet man schon 1272 im genannten gleichnamigen Stammhaus unweit von Stendal, welches 1301 in Pommern zu Luckow bei Ueckermünde und in der Altmark zu Jarchau gesessen hat.
Bei einem Vergleich zwischen den Vorständen der Stadt Stendal einerseits und dem Domkapitel andererseits über die Steuerfreiheit der domherrlichen Curien, vom 7. Jan. 1272 erschien ein Cunrado de Sanne in der Zeugenliste.
1295 erscheint der Arnoldus von Sanne in einer Urkunde des Fürsten Otto I.[1]
Das Kapitel der Marienkirche zu Stettin bezeugte am 14. Februar 1300, dass der Domherr Conrad von Sanne im Dorfe Luckow acht Hufen erkauft hat, die ihm für seine Lebenszeit zustehen sollen.[2]
Eine Geldhebung von den Wiesen bei Hassel erwarb der Knappe Claus von Sanne und wies diese am 22. März 1411 dem Liebfrauenaltar in der Kirche zu Sanne zu.
Claus und Achim von Sanne nebst Ulrich von Einwinkel versetzten am 9. November 1411 dem Kammermeister und den Vicarien in Stendal eine Hebung aus Iden.
Jacob von Sanne aus Garchow (Jarchau) erlaubte am 5. April 1484 einem seiner Untertanen einen Rentenverkauf an das Domstift vorzunehmen. Hans und Degenhard Boeß zu Hundisburg verpfändeten am 24. Juni 1510 einige Hebungen daselbst an Nicolaus Sanne Domherrn zu Magdeburg.
Die Familie Vinzelberg verkaufte Besitzungen in Garchow (Jarchau) am 22. April 1493 an die Familie von Sanne.
Achim Sanne zu Berge verkaufte mit Zustimmung seines Junkers, Heinrich Klötze zu Stendal, am 23. Juni 1516 dem Getraud-Hospital zu Werden eine Rente. Friedrich und Mathias Vinzelberg verpfändeten am 25. November 1528 dem Besitzer des Schulzenhofs zu Garchow (Jarchau), Christoph von Sanne, eine Getreidehebung von diesem Hofe.[3]
Im 16. Jahrhundert kauften die von Klötze einen Rittersitz von denen von Sanne.[4]
Christoph von Sanne († 1604)auf Garchow (Jarchau), kurbrandenburgischer Oberst, war verheiratet mit Elisabeth von Retzdorff, der Tochter des Matthiä von Retzdorff.[5] Da aus dieser Ehe keine Söhne hervorgingen, erlosch die Linie zu Jarchau im Mannesstamm.[6][7]
Die Familie selbst existiert noch, wie Funde in Kirchenbüchern, z. B. von Oldenburg, Westfalen aber auch in Volkszählungen in Amerika vermuten lassen.
Besitztümer
Wappen / Siegel
Siegel: In dem vorliegenden Siegel ist der Schild mit dem Helmschmuck (Federnkleinod zwischen zwei Fähnchen) bezeichnet.[8]
Wappen: Schild: Zwei gekreuzte Fahnen mit herabflatternden spitzen Wimpeln. Helm: Offener Flug, dazwischen ein aufgerichteter Spickel, oben mit Straußfedern besteckt.[9]
Literatur
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellenschriften für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Geschichte der geistlichen Stiftungen, der adlichen Familien, so wie der Städte und Burgen. F. H. Morin, Berlin 1845 (Titel).
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis. 1,5: Geschichte der geistlichen Stiftungen, der adlichen Familien, so wie der Städte und Burgen der Mark Brandenburg. F. H. Morin, Berlin 1845 (Digitalisat).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. K. Schindler (E. Schulze), Stendal 1892, S. 86. Familie Sanne auf Sanne.[10]
Einzelnachweise
- ↑ Daniel Cramer: Das Grosse Pomrische Kirchen-Chronicon. Das ist Beschreibung Und Außführlicher Bericht/ was sich fürnemblich in Religions Sachen/ von der Enderung der Heydenschaft hier/ im Land. Verlag Barthelt, Gedruckt Stettin 1628, S. 59. (Digitalisat)
- ↑ Rodgero Prümers: Pommersches Urkundenbuch. III. Band. (Mit Personen- und Sachregister für Band II u. III.), Zweite Abtheilung: 1296–1300. Hrsg. Königliches Staats-Archiv, Stettin, Verlag Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1891, S. 397. (Digitalisat)
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Riedel's Codex Diplomaticus Brandenburgensis: Supplementband. 1865, S. 415. Reprint im Salzwasserverlag.
- ↑ Wilhelm Zahn: Heimatskunde der Altmark. Schindler, Stendal 1892, S. 76 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- ↑ Sammlung von Ehestiftungen und Leibgedingsbriefen ritterschaftlicher Geschlechter der Provinzen Sachsen, Brandenburg, Pommern und Preussen. Baensch, Magdeburg 1863, S. 199 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon im Vereine mit mehreren Historikern. Band 8. Friedrich Voigt, Leipzig 1868, S. 45 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- ↑ Vgl. im Reprint: Adolph Friedrich Johann Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis. Band 2/5. Reprint: Salzwasser-Verlag, Paderborn, ISBN 978-3-375-07292-6. (Titel); (Original-Titel)
- ↑ Johann Siebmacher und Hilmar Hermann Weber: Grosses und allgemeines Wappenbuch in einer neuen. Einleitungsband. Abt. A, B. Bauer und Raspe, Nürnberg 1890, S. 457 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- ↑ G. A. von Mülverstedt, Ad. M. Hildebrandt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch. Neuauflage, Band 6/5 (Des Sechsten Bandes Fünfte Abtheilung): Ausgestorbener Preussischer Adel: In: Der abgestorbene Adel der Provinz und Mark Brandenburg. Verlag Bauer und Raspe Emil Küster, Nürnberg 1880, S. 79. (Digitalisat)
- ↑ 2. Auflage, Siehe: Martin Ehlies, Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928.