Rogehnen (Kreis Fischhausen/Samland)

Untergegangener Ort
Rogehnen
(kein russischer Name bekannt)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Gegründet 1297
Frühere Namen Royge (1297)
Rogen (nach 1297)
Rogehnen (um 1785 bis 1945)
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 45′ N, 20° 16′ O
Rogehnen (Kreis Fischhausen/Samland) (Europäisches Russland)
Rogehnen (Kreis Fischhausen/Samland) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Rogehnen (Kreis Fischhausen/Samland) (Oblast Kaliningrad)
Rogehnen (Kreis Fischhausen/Samland) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Rogehnen[1] war ein Ort im Kreis Fischhausen (ab 1939: Kreis Samland) in Ostpreußen, im Gebiet des heutigen Stadtkreises Swetly (deutsch Zimmerbude) in der russischen Oblast Kaliningrad (Königsberger Gebiet).

Geographische Lage

Die Ortsstelle von Rogehnen liegt in der westlichen Oblast Kaliningrad, 16 Kilometer nordwestlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg (Preußen)) und 25 Kilometer südwestlich der Stadt Selenogradsk (Cranz) bzw. 13 Kilometer nordöstlich der Stadt Swetly (Zimmerbude).

Geschichte

Ortsgeschichte

Das seinerzeitige Rittergut Royge wurde 1297 gegründet.[2] Nach 1297 nannte es sich Rogen und um 1785 bis 1945 Rogehnen. Unweit des Ortes entdeckte man ein frühzeitliches Gräberfeld.[3]

Am 13. Juni 1874 wurde Rogehnen Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk im ostpreußischen Kreis Fischhausen im Regierungsbezirk Königsberg.[4] Ihm waren zu Anfang acht Orte zugeordnet. Das Gutsdorf Rogehnen zählte im Jahre 1910 138 Einwohner.[5]

Am 30. September 1928 verlor Rogehnen seine Eigenständigkeit und wurde mit den Nachbargutsbezirken Korniten (russisch Ljublino) und Laserkeim[1] nach Seerappen (russisch ebenfalls Ljublino) eingemeindet.[4] Am 18. Mai 1930 folgte die Umbenennung des Amtsbezirks Rogehnen in „Amtsbezirk Seerappen“. Im Jahre 1939 wurden der Kreis Fischhausen und der Kreis Königsberg zum Kreis Samland vereinigt.

Im Jahre 1945 wurde das gesamte nördliche Ostpreußen an die Sowjetunion abgetreten. Bald verlor sich die Spur des kleinen Gutsdorfs Rogehnen. Es wurde wohl nicht mehr besiedelt und gilt als untergegangen. Seine Ortsstelle lag im Rajon Selenogradsk und befindet sich heute im Munizipalkreis Swetly innerhalb der russischen Oblast Kaliningrad.

Amtsbezirk Rogehnen (1874–1930)

Zum Amtsbezirk Rogehnen gehörten in der Zeit seines Bestehens:[4]

Deutscher Name Russischer Name Anmerkungen
Bärwalde Wessjolowka
Greibau NN.[1] 1903 nach Regitten eingemeindet
Laserkeim NN.[1] 1928 nach Seerappen eingemeindet
Korniten
bia ca. 1912: Cornieten
Ljublino 1928 nach Seerappen eingemeindet
Regitten Krasnopolje 1928 nach Wargen eingemeindet
Rogehnen NN.[1] 1928 nach Seerappen eingemeindet
Schorschehnen Malinowka
Seerappen Ljublino

Als 1930 der Amtsbezirk Rogehnen in Amtsbezirk Seerappen umbenannt wurde, gehörten nur noch die Dörfer Bärwalde, Schorschehen und Seerappen dazu.

Religion

Bis 1945 gehörte Rogehnen zur evangelischen Kirche Wargen im Kirchenkreis Fischhausen (russisch Primorsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union[6], außerdem zur römisch-katholischen Pfarrei Hl. Familie in Königsberg-Oberhaberberg im Dekanat Samland im Bistum Ermland.[7]

Verkehr

Zu der kaum noch erkennbaren Ortsstelle von Rogehnen führt ein Landweg, ausgehend von der Nebenstraße 27K-118 bei Ljublino (Seerappen).

Bis 1945 war Powayen (russisch Schipowka) die nächste Bahnstation. Sie lag an der Bahnlinie Königsberg–Fischhausen–Pillau (polnisch Kaliningrad–Baltijsk).

Einzelnachweise

  1. a b c d e kein russischer Name bekannt
  2. Dietrich Lange: Rogehnen, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  3. Georg Bujack: Das Gräberfeld Rogehnen, Kreis Fischhausen, 1889
  4. a b c Rolf Jehke: Amtsbezirk Rogehnen/Seerappen
  5. Meyers Gazetteer: Rogehnen
  6. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 455
  7. Geschichtliches Orts-Verzeichnis: Rogehnen