Raffaello Sorbi

Selbstporträt, 1922

Raffaello Sorbi (* 24. Februar 1844 in Florenz, Großherzogtum Toskana; † 19. Dezember 1931 ebenda) war ein italienischer Maler.

Leben

Der Tod von Corso Donati, 1861, Galleria dell’Accademia, Florenz – Mit dem Bild wurde er als 18-Jähriger auf der Triennale von Florenz ausgezeichnet.[1]
Kurzer Halt für einen Trunk, 1888

Sorbi studierte Malerei an der Accademia di Belle Arti in Florenz. Dort war Antonio Ciseri sein wichtigster Lehrer. Anfangs geprägt von einem idealistischen Akademismus, war er in den 1860er Jahren heftiger Kritik ausgesetzt.[2] Im Laufe der Zeit entwickelte er für seine historischen, oft neopompeianischen Themen und Genrestücke einen zuweilen an der Schnappschussfotografie und am historistischen Kostümgenre seiner Zeit orientierten Detailrealismus, mit dem er sich national und international erfolgreich profilieren konnte. Einen Höhepunkt im Naturalismus erreichend, zeigte sein Œuvre zuletzt Einflüsse des Impressionismus.

1872 schloss er einen Exklusivvertrag mit dem Pariser Kunsthändler Adolphe Goupil über die Vermarktung seiner Bilder ab.[3] Auch mit den deutschen Kunsthändlern Eduard Schulte und David Heinemann stand er in geschäftlicher Beziehung. Mehrfach war Sorbi mit Gemälden in internationalen Ausstellungen des Münchner Glaspalastes vertreten.

1892 wurde er Lehrer an der Kunstakademie von Florenz. Der italienische Grafiker und Maler Francesco Chiappelli (1890–1947) war ein Schüler in seinem Atelier und an der Akademie.[4][5]

Literatur

Commons: Raffaello Sorbi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Raffaello Sorbi, Biografie im Portal app.fta.art, abgerufen am 27. August 2025
  2. T. Signorini: Come l’assenza della critica. Isterilisca gl’ingegni. Dei quadri del signor Raffaello Sorbi. In: Gazzettino delle arti dei disegno. 1. Jahrgang, Heft 8 (9. März 1867), S. 57–61 (Google Books)
  3. H. Zimmern: Die moderne Kunst in Italien. In: Hans Eduard von Berlepsch-Valendas (Hrsg.): Die Kunst unserer Zeit. Franz Hanfstaengl Kunstverlag, München 1890, S. 81 (Google Books)
  4. Tommaso Caliò, Roberto Rusconi: San Franceso d’Italia. Sanità e identità nazionale. Viella, Rom 2011, ISBN 978-88-8334-472-5, S. 153 (Google Books)
  5. Chiappelli, Francesco. In: Saur Allgemeines Künstlerlexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Mitherausgegeben und begründet von Günter Meißner. K. G. Saur, München/Leipzig 1992–2010, ISBN 3-598-22740-X, Band 18: Cesari – Choupay (1997), S. 497