Rabha El Haymar
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Rabha El Haymar (arabisch رابحة الحيمر) ist eine marokkanische Menschenrechtlerin, die 2024 mit dem International Women of Courage Award des US-Außenministeriums ausgezeichnet wurde.[1][2][3] Internationale Aufmerksamkeit erlangte sie durch ihren mutigen Einsatz für die rechtliche Anerkennung ihrer Tochter, die außerhalb einer traditionellen Ehe geboren wurde.[1][2][3]
Leben
El Haymar stammt aus Marokko und wurde durch eine persönliche Krise zu ihrer späteren Rolle als Menschenrechtlerin motiviert: Sie war ledig, als ihre Tochter geboren wurde, was in Marokko häufig zum Ausschluss von grundlegenden Rechten führt.[1][2] Um ihrer Tochter ein Leben ohne Diskriminierung zu ermöglichen, bemühte sich El Haymar um eine gerichtliche Anerkennung ihrer traditionellen Ehe.[2][3]
Diesen juristischen Kampf führte sie mithilfe der Reformen im marokkanischen Familienrecht, insbesondere des sogenannten Moudawana, die 2004 unter König Mohammed VI. eingeführt worden waren.[2][3][4] Die Reform gewährte Frauen unter anderem das Recht auf Scheidung, gleichen Zugang zu Sorgerechten und die Anerkennung von Kindern, die außerhalb der Ehe geboren wurden.[4]
Ihr persönlicher Fall wurde schließlich zum Gegenstand des international beachteten Dokumentarfilms Bastards der britischen Regisseurin Deborah Perkin, der im marokkanischen Staatsfernsehen ausgestrahlt und auf Filmfestivals weltweit gezeigt wurde.[1][3]
Wirken
El Haymars Einsatz hatte über ihren eigenen Fall hinaus große Bedeutung, da sie durch ihren öffentlichen Einsatz anderen Frauen Mut machte, ähnliche Wege zu gehen.[1][2] Ihre Geschichte wurde zu einem Symbol für die Möglichkeiten, die durch die Familienrechtsreform von 2004 geschaffen wurden, und war zugleich ein Appell an deren konsequente Umsetzung und Weiterentwicklung.[2]
Im März 2024 wurde sie im Weißen Haus in Washington, D.C. mit dem International Women of Courage Award ausgezeichnet.[1][2][3] Die Auszeichnung wird jährlich an Frauen vergeben, die sich unter persönlichem Risiko für Menschenrechte, Gleichstellung und soziale Gerechtigkeit einsetzen.[3] Während der Verleihung betonte El Haymar, dass der gemeinsame Nenner aller geehrten Frauen der Mut und die Resilienz sei, die sie auf ihren jeweiligen Wegen zeigten.[1][3]
US-Botschafter Puneet Talwar würdigte El Haymar als eine „entschlossene und mutige Frau“, die vielen Menschen Inspiration biete – insbesondere im Kontext der gesellschaftlichen Modernisierung Marokkos unter der Führung von König Mohammed VI.[1][3] Auch Marokkos Botschafter in den Vereinigten Staaten, Youssef Amrani, sah in ihrer Auszeichnung eine Bestätigung der Reformdynamik im Bereich der Frauenrechte, die das Land in den Jahren zuvor erlebt habe.[1][2]
El Haymar selbst äußerte die Hoffnung, dass die von König Mohammed VI. angestoßene Überarbeitung des Familienrechts künftig alle Frauen und Kinder umfassend schützen und ihnen Gleichberechtigung garantieren werde.[1][2]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j mahamadou-simpara: Rabha El Haymar: A Story of Courage and Advocacy for Single Mothers. In: Morocco World News. 5. März 2024, abgerufen am 25. Mai 2025 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b c d e f g h i j Moroccan Rabha El Haymar receives U.S. International Women of Courage Award. In: The North Africa Post. 5. März 2024, abgerufen am 25. Mai 2025 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b c d e f g h i Secretary Blinken, First Lady, grant International Woman of Courage Award to Moroccan Rabha El Haymar. U.S. Embassy & Consulates in Morocco, 4. März 2024, abgerufen am 25. Mai 2025 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b Family Code: Morocco. Abgerufen am 25. Mai 2025 (amerikanisches Englisch).