Prahmgraben (Randow)

Prahmgraben
Pramgraben
Daten
Gewässerkennzahl Parameterfehler
Flusssystem Oder
Abfluss über Randow → Uecker → Stettiner Haff →  → Ostsee
Mündung im Truppenübungsplatz Jägerbrück in die RandowKoordinaten: 53° 35′ 46″ N, 14° 7′ 30″ O
53° 35′ 46″ N, 14° 7′ 30″ O

Länge 8,4 km[1]
Einzugsgebiet 58 km²[2]

Der Prahmgraben, auf alten Karten manchmal Pramgraben, ist ein Gewässer im Randowbruch im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Er wurde als Kanal zum Transport von Glas angelegt und wird heute als Wassergraben zur Entwässerung genutzt.

Geschichte

Der Kanal wurde im 18. Jahrhundert[3] für den Abtransport der in der Stolzenburger Glashütte im heutigen Rothenklempenower Ortsteil Glashütte hergestellten Glaswaren als Alternative zur langwierigen, aufwendigen Beförderung über unbefestigte Straßen und Waldwege angelegt. Für den Transport der Glaswaren auf dem Wasser nutzte man Prahme, die sich optimal für den Kanal eigneten. Diese wurden voll beladen bis zur Randow gestakt und die Güter dort von größeren Kähnen übernommen, die über die Uecker weiter getreidelt wurden. Über Ueckermünde, über das Stettiner Haff und über die Ost- und Nordsee gelangte das Glas bis nach Dänemark und Holland.[4] Der Prahmgraben ermöglichte zudem die Abfuhr von Torf.[5]

Der Prahmgraben verlor den Verkehr durch den Bau einer befestigten Straße 1893 und den Anschluss an die Randower Kleinbahn durch den nahe des Kanalbeginns gelegenen Bahnhof Stolzenburger Glashütte 1897 und letztendlich mit der Schließung der Glashütte 1929.[4]

In der Folge wurde das Gewässer zur Melioration des Feuchtgebiets und Nutzung von Teilen des ehemaligen Moores als ertragreiche Weideflächen umgenutzt.[4]

Beschreibung

Der Beginn des Kanal lag unweit der Glashütte (53° 34′ 45,48″ N, 14° 14′ 33,98″ O)[6][4] Der in der Landschaft unscheinbare[4] Graben verläuft geradlinig mit eintöniger Struktur. Breite und Fließgeschwindigkeit. Das Gewässerbett ist sandig ohne nennenswerte Sohlestrukturen.[1]

Der Prahmgraben führt am Nordrand des Naturschutzgebiets Wildes Moor bei Borken vorbei. Der parallele Weg biete Einblicke in das Gebiet.[3] Der Graben mündet nach 8,40 Kilometern[1] bei der ehemaligen Jägerbrücker Schleuse[7][8] in den nördlichen Teil der Randow (53° 35′ 45,82″ N, 14° 7′ 30,13″ O).[4]

Im Prahmgraben kommen Aale und Giebel vor. Am Ufer wächst ein schmaler Schilfgürtel.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d Prahmgraben. In: Fisch-Hitparade. Patrick Pinus, abgerufen am 8. April 2025.
  2. Messnetze und Messprogramme zur Güteüberwachung der Fließgewässer Mecklenburg-Vorpommerns für das Jahr 2022 (= Gewässerüberwachung in Mecklenburg-Vorpommern 2022. Anlage 1b). Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Aktenzeichen 521-00000-2022/004-002, S. 4 (regierung-mv.de [PDF; 2,0 MB; abgerufen am 8. April 2025]).
  3. a b NSG 136 Wildes Moor bei Borken. Landkreis Vorpommern-Greifswald, abgerufen am 8. April 2025.
  4. a b c d e f Hartwig K. Neuwald: Dieses Flüsslein ist mehr als ein Graben. In: Nordkurier. 7. April 2025, abgerufen am 8. April 2025.
  5. Dietrich Mevius: Der lange Schatten des Preußenkönigs – Friedrich II. Anteil an der Rekultivierung des Randowbruchs. In: Amtliches Bekanntmachungsblatt. Band 19, Nr. 3. Amt Löcknitz-Penkun, 2025, ISSN 1860-2738, S. 25 (amt-loecknitz-penkun.de [PDF; abgerufen am 8. April 2025]).
  6. Topographische Karte, 1911, Meßtischblatt 2451 Stolzenburg (susudata.de).
  7. Fritz Kleinsorge: Jägerbrück: Zur Geschichte einer untergegangenen Ortschaft (2). In: Amtliches Bekanntmachungsblatt. Band 9, Nr. 2. Amt Stettinger Haff, 2013, ISSN 1860-2738, S. 19 (amt-am-stettiner-haff.de [PDF; abgerufen am 8. April 2025]).
  8. Topographische Karte, 1911, Meßtischblatt 2450 Krugsdorf (susudata.de).