Philosophy of the World

Philosophy of The World
Studioalbum von The Shaggs

Veröffent-
lichung

15. Juni 1969

Aufnahme

9. März 1969

Label(s) Third World Recordings (1969)
Rounder Records (1980, 1987, 1996)
Red Rooster Records (1980, 1996)
RCA Victor (1999)
Light in the Attic (2016)

Format(e)

LP, CD, MC

Genre(s)

Pop-Rock, Garage Rock

Titel (Anzahl)

12

Länge

31:39

Besetzung

Produktion

Austin Wiggin, Terry Adams, Charlie Dreyer

Studio(s)

Fleetwood Studios, Revere, Massachusetts

Philosophy of The World ist das einzige reguläre Studioalbum der Outsider-Band The Shaggs. Es wurde 1969 veröffentlicht. Finanziert wurde die Aufnahme von Austin Wiggin, dem Vater der Bandmitglieder und der treibenden Kraft der Band.

Covertext

In den Liner Notes schrieb ihr Vater Austin Wiggin:

„Die Shaggs sind echt, rein, unbeeinflusst von äußeren Einflüssen. Ihre Musik ist anders, es ist allein die ihre. Sie glauben an sie, leben sie. … Von allen zeitgenössischen Taten in der heutigen Welt tun vielleicht nur die Shaggs, was andere tun möchten, und das ist, nur das zu tun, woran sie glauben, was sie fühlen, nicht das, was andere denken, das die Shaggs fühlen sollten.

Die Shaggs lieben dich. … Sie werden ihre Musik oder ihren Stil nicht ändern, um den Launen eines frustrierten Welt gerecht zu werden. Sie sollten dies zu schätzen wissen, weil Sie wissen, dass sie rein sind, was kann man mehr verlangen? …

Sie sind Schwestern und Mitglieder einer großen Familie, deren gegenseitiger Respekt und Liebe füreinander unglaublich hoch sind. … in einer Atmosphäre, die sie ermutigt hat, ihre Musik unbeeinflusst von äußeren Einflüssen zu entwickeln. Sie sind glückliche Menschen und lieben, was sie tun. Sie tun es, weil sie es lieben.“

Austin Wiggin[1]

Titelliste

Alle Songs stammen aus der Feder von Dorothy Wiggin.

Seite A

  1. Philosophy of the World – 2:56
  2. That Little Sports Car – 2:06
  3. Who Are Parents? – 2:58
  4. My Pal Foot Foot – 2:31
  5. My Companion – 2:04
  6. I’m So Happy When You’re Near – 2:12

Seite B

  1. Things I Wonder – 2:12
  2. Sweet Thing – 2:57
  3. It’s Halloween – 2:22
  4. Why Do I Feel? – 3:57
  5. What Should I Do? – 2:18
  6. We Have a Savior – 3:06

Rezeption

Quelle Bewertung
AllMusic SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[2]
Pitchfork SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[3]

Das Album fand zunächst keine Beachtung. 900 der 1000 gepressten Exemplare verschwanden gleich mit dem windigen Produzenten Charlie Dreyer.[4] Dreyer ist auch Betreiber des Labels Third World Recordings gewesen, dessen einzige Veröffentlichung Philosophy of the World ist.

Debra Rae Cohen schrieb 1980 im Rolling Stone in einer Rezension:

Philosophy of The World ist die krankeste, atemberaubend schrecklich wunderbare Platte, die ich seit langem gehört habe: das perfekte mentale Gegenmittel für Depressionen aller Art … Die Shaggs singen ihre Postkarten-Lyrik […] unisono entlang angeblicher Melodielinien, und spielen ihre blechern klingenden Gitarren wie jemand, der einen Reißverschluss öffnet. Die Schlagzeugerin spielt, als ob sie jedes Mal das Lied erraten müsste, um sich doch jedes Mal zu irren.“

Debra Rae Cohen[5]

Chris Connelly schrieb 1980 in einem Artikel für den Rolling Stone:

„Ohne Übertreibung könnte es das schlechteste Album sein, das je aufgenommen wurde.“

Chris Connelly[6]

Susan Orlean schrieb 1999 zur Wiederveröffentlichung des Albums in The New Yorker:

„Die Musik ist gewinnend, aber stümperhafter Pop. Etwas ist irgendwie falsch mit dem Tempo, und die Melodien sind gestaucht und verbogen, nasal, ausdruckslos.“

Susan Orlean[4]

Ihr Dilettantismus und die gänzlich unkonventionelle Musik der Schwestern begründeten den Ruf der Shaggs als Vorreiterinnen von Genres wie Punk, Indie-Rock, Twee Pop oder Lo-Fi.[7][8] Zugleich wird das Album retrospektiv weitgehend positiv rezensiert und ist sogar in einigen Bestenlisten vertreten.

Cub Koda bewertete Philosophy of the World auf AllMusic mit 4½ von 5 Sternen:

„Die Arglosigkeit, die diese Leistungen durchdringt, ist einfach erstaunlich und macht eine Tugend aus der Naivität. Es gibt eine Unschuld in diesen Songs und ihren Leistungen, die charmant und beunruhigend ist.“

Cub Koda[2]

Die Zeitschrift Blender wählte es 2007 auf Platz 100 der 100 besten Indie-Rock-Alben aller Zeiten.[9]

In der Aufstellung der 200 besten Alben der 1960er Jahre von Pitchfork erreichte es Platz 110.[10]

Rolling Stone wählte Philosophy of the World auf Platz 17 der „40 Greatest One-Album Wonders“.[11]

Die deutsche Zeitschrift Musikexpress nahm das Album in eine Auswahl von 50 Indie-Geheimtipps auf.[12]

Kurt Cobain führte Philosophy of the World 1993 auf Platz 5 seiner Lieblingsalben.[13]

Auch von Frank Zappa wurde das Album mehrfach gelobt.[14] Die Shaggs bezeichnete er als „besser als die Beatles“.[4]

Metacritic aggregiert für die Neuveröffentlichung 2016 durch Light in the Attic einen Metascore von 86 von 100 Punkten.[15]

Einzelnachweise

  1. Meet the Shaggs. newyorker.com
  2. a b Cub Koda: Besprechung des Albums bei AllMusic (englisch)
  3. Quinn Moreland: Review. pitchfork.com; abgerufen am 3. August 2017
  4. a b c Susan Orlean: Meet the Shaggs. In: The New Yorker. 22. September 1999, ISSN 0028-792X (newyorker.com [abgerufen am 11. November 2023]).
  5. The terrible threes. latimes.com
  6. Chris Connelly: Is Rock Ready for the Shaggs? In: Rolling Stone, 11. Dezember 1980.
  7. 1960s proto-punks The Shaggs to reunite for Wilco’s Solid Sound Festival. consequenceofsound.net; abgerufen am 3. August 2017.
  8. Forgotten punk: Little-known records with big influence. theguardian.com; abgerufen am 3. August 2017.
  9. Blender’s 100 Greatest Indie-Rock Albums Ever. stereogum.com
  10. The 200 Best Albums of the 1960s auf pitchfork.com (abgerufen am 12. Mai 2025)
  11. 40 Greatest One-Album Wonders. rollingstone.com; abgerufen am 3. August 2017.
  12. 50 Indie-Geheimtipps, Teil 1: 1969–1984. musikexpress.de; abgerufen am 24. April 2019.
  13. Top 50 by Nirvana. joyfulnoiserecordings.com
  14. Guest DJ: Frank Zappa, am 24. Dezember 1973. dmdb.org
  15. Metascore. metacritic.com; abgerufen am 3. August 2017.