Owen Tudor Boyd

Owen Tudor Boyd (* 30. August 1889 in London; † 5. August 1944 ebenda) war während des Zweiten Weltkriegs ein Air Marshal der Royal Air Force (RAF), also der Luftstreitkräfte des Vereinigten Königreichs.

Leben

Diese Replik einer Sopwith Pup des RFC trägt „seine“ Nummer A7302 (Foto aus dem Stafford Air & Space Museum 2018)

Geboren im Stadtteil Marylebone in der Londoner City of Westminster als Sohn von Alfred Black Pringle Boyd und dessen Ehefrau Mary Tudor Boyd, wurde er an der Royal Military Academy Sandhurst ausgebildet. Im Januar 1909 trat er in die Britische Armee ein und diente von März 1910 bis April 1911 als Second Lieutenant der 5th Cavalry in der Britisch-Indischen Armee. Am 20. April 1911 wurde er zum Lieutenant befördert.

Im Ersten Weltkrieg, seit dem 1. September 1915 nun als Captain, diente er ab dem 25. April 1916 als Pilot beim Royal Flying Corps (RFC) an der Westfront und flog eine Martinsyde G.100. Am 18. August 1916 erhielt er das Military Cross[1] und wurde am 26. Oktober 1916 zum Major befördert. Im Jahr 1917 flog er eine Sopwith Pup (Bild). 1918 wurde er an die Mesopotamienfront versetzt. Am 10. Oktober 1919 wurde er mit dem Air Force Cross ausgezeichnet und als Offizier in den Order of the British Empire (OBE) aufgenommen.

Sperrballons im Hangar (um 1942)

Im Jahr 1921 heiratete er Ina Marjorie Boyd, geb. Tudor, aus Chelsea. Auch sein beruflicher Aufstieg als Offizier der RAF setzte sich weiter fort. 1938 wurde er zum Air Vice-Marshal befördert und bekam das Kommando über das RAF Balloon Command, dessen Hauptquartier auf der neuen Militärbasis RAF Stanmore Park in Stanmore nahe London eingerichtet wurde. Am 8. Juni 1939 wurde er Companion des Order of the Bath (CB). Bei Kriegseintritt des Vereinigten Königreichs in den Zweiten Weltkrieg am 3. September 1939 waren rund 1500 Sperrballons im Einsatz.[2] Am 10. November 1940 erhielt er den kommissarischen Rang eines Air Marshal.

Am 21. November 1940 wurde das Transportflugzeug, das ihn und seinen Stab nach Ägypten bringen sollte, auf dem Flug nach Malta von Flugzeugen der italienische Luftwaffe abgefangen und auf Sizilien zur Landung gezwungen. Er geriet in italienische Kriegsgefangenschaft, aus der er im September 1943 kurz nach der Kapitulation Italiens mithilfe der Resistenza entkommen konnte. Wieder zurück in London-Hendon starb er im Alter von 54 Jahren an einem Herzinfarkt. Er wurde auf dem Mill Hill Cemetery im London Borough of Barnet beigesetzt.

Einzelnachweise

  1. We remember Owen Tudor Boyd. In: Imperial War Museums. Abgerufen am 8. September 2025 (englisch).
  2. Balloon Command. In: Royal Air Force. 2025, abgerufen am 7. September 2025 (englisch).