Nubiertrappe

Nubiertrappe

Nubiertrappe (Neotis nuba)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Otidiformes
Familie: Trappen (Otididae)
Gattung: Neotis
Art: Nubiertrappe
Wissenschaftlicher Name
Neotis nuba
(Cretzschmar, 1826)

Die Nubiertrappe (Neotis nuba) ist eine Vogelart aus der Familie der Trappen, die von Mauretanien bis Sudan in der afrikanischen Sahelzone vorkommt.

Merkmale

Männchen werden etwa 70 Zentimeter lang und 5,4 kg schwer, Weibchen sind mit einer Länge von ca. 50 Zentimetern deutlich kleiner. Der Rücken und die Oberseite des Schwanzes sind hell gelbbraun und leicht schwarz gesprenkelt. Die Oberseite des Kopfes ist hell gelbbraun und schwarz umrandet. Ansonsten ist der Kopf weißlich, die Kehle ist schwarz. Der ist Hals hellgrau. Der obere Brustbereich und der Nacken sind gelbbraun. Brust und Bauch sind weiß. Beine und Schnabel sind hellgelb. Jungvögel ähneln den ausgewachsenen Vögeln, aber die bei diesen schwarzen Bereiche am Kopf sind eher bräunlich. Bei den Weibchen sind die schwarzen Bereiche am Kopf weniger ausgedehnt als bei den Männchen.[1]

Lebensraum und Lebensweise

Die Nubiertrappe lebt in trockenen und halbtrockenen Buschlandschaften in der afrikanischen Sahelzone am Südrand der Sahara. Sie dringt im Norden weiter in die Wüste vor als alle anderen Trappenarten. Die Vögel sind teilweise Standvögel und zum Teil auch Zugvögel. In Mauretanien ziehen sie während der winterlichen Trockenzeit in südlichere Regionen und zur Regenzeit kehren sie in den Norden zurück. Nubiertrappen ernähren sich von wirbellosen Tieren (Heuschrecken, Käfer, Hautflügler) sowie von Blättern, Samen und Beeren. Sie brüten von Juli bis Oktober. Das Nest wird auf dem Sandboden errichtet, manchmal getarnt zwischen Pflanzen oder abgestorbenen Ästen. Das Gelege besteht in der Regel aus zwei Eiern. Die Küken haben ein braun-schwarz gestreiftes Dunengefieder.[1]

Systematik

Abbildung aus der Erstbeschreibung

Die Nubiertrappe wurde 1826 durch den deutschen Zoologen Philipp Jakob Cretzschmar unter der Bezeichnung Otis nuba erstmals wissenschaftlich beschrieben.[2] Heute wird sie in die Gattung Neotis gestellt, die 1893 durch den englischen Zoologen Richard Bowdler Sharpe aufgestellt wurde. Sie steht allerdings basal zu einer von den drei übrigen Neotis-Arten und der Gattung Ardeotis gebildeten Klade.[3] Die Ornithologen Nigel Collar und Guy M. Kirwan schlugen deshalb im Juli 2023 für die Nubiertrappe die Einführung einer eigenständigen monotypischen Gattung Nubotis vor,[4] was sich bisher aber nicht durchgesetzt hat.[1]

Einige Wissenschaftler trennten eine Unterart Neotis nuba agaze ab, die von Mauretanien bis Tschad vorkommen und etwas kleiner und heller sein soll. Es sind jedoch weitere Untersuchungen vonnöten, ob die Unterschiede nicht klinal oder individuell sind.[1]

Gefährdung

Die IUCN beurteilt den Bestand der Nubiertrappe als potenziell gefährdet. Sie wird intensiv bejagt, so dass in Kombination mit anderen Faktoren ein schneller Bestandsrückgang zu erwarten ist.[5]

Einzelnachweise

  1. a b c d N. Collar und E. Garcia (2020). Nubian Bustard (Neotis nuba), Version 1.0. In Birds of the World (J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. de Juana, Hrsg.). Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. doi: 10.2173/bow.nubbus1.01
  2. P.J. Cretzschmar (1826): Vögel. In: Senckenbergische naturforschende Gesellschaft (Hrsg.). Atlas zu der Reise im nördlichen Afrika von Eduard Rüppell. Erste Abtheilung: Zoologie. Commission bei Heinr. Ludw. Brönner: Frankfurt am Main.
  3. Olaf Broders, Tim Osborne u. Michael Wink: A mtDNA phylogeny of bustards (Family Otididae) based on neucleotide sequences of the cytochrome b-gene. April 2003, Journal of Ornithology 144(2):176 - 185, DOI:10.1046/j.1439-0361.2003.03001.x
  4. Nigel J. Collar u. Guy M. Kirwan: The generic position of the Nubian Bustard Neotis nuba (Cretzschmar, 1826) (Aves: Otididae). Zootaxa, Band 5315, Nr. 2: 7. Juli 2023, DOI: 10.11646/ZOOTAXA.5315.2.2
  5. Neotis nuba in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: BirdLife International, 2012. Abgerufen am 19. Mai 2025.