Nordwestuckermark

Wappen Deutschlandkarte
Nordwestuckermark
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Nordwestuckermark hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 20′ N, 13° 41′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Uckermark
Höhe: 65 m ü. NHN
Fläche: 254,33 km²
Einwohner: 4097 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 16 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17291
Vorwahlen: 03984, 039852, 039853, 039859, 039855
Kfz-Kennzeichen: UM, ANG, PZ, SDT, TP
Gemeindeschlüssel: 12 0 73 429
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Amtstraße 8
17291 Nordwestuckermark
Website: www.nordwestuckermark.de
Bürgermeister: Roland Klatt
Lage der Gemeinde Nordwestuckermark im Landkreis Uckermark
KarteAngermündeBoitzenburger LandBrüssowCarmzow-WallmowCasekowFlieth-StegelitzGartz (Oder)GerswaldeGöritzGramzowGrünowHohenselchow-Groß PinnowLychenMescherinMilmersdorfMittenwaldeNordwestuckermarkOberuckerseePinnowPrenzlauRandowtalSchenkenbergSchönfeldSchwedt/OderTantowTemmen-RingenwaldeTemplinUckerfeldeUckerlandZichowBrandenburg
Karte
Schloss Arendsee um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Nordwestuckermark ist eine amtsfreie Gemeinde im Landkreis Uckermark in Brandenburg (Deutschland).

Geografie

Der Name der uckermärkischen Gemeinde beschreibt exakt die Lage im nordwestlichen Teil der Uckermark. Mit 253 km² gehört Nordwestuckermark zu den 40 flächengrößten Gemeinden Deutschlands. Das Gemeindegebiet ist damit größer als die Stadt Frankfurt am Main oder fast doppelt so groß wie Schwerin.

Das im Norden Brandenburgs gelegene Gebiet der Gemeinde umfasst die eiszeitlich geprägte Hügel- und Seenlandschaft der Uckermark. Große Teile der Gemeinde Nordwestuckermark liegen im Naturpark Uckermärkische Seen, der direkt an den Naturpark Feldberger Seenlandschaft im benachbarten Landkreis Mecklenburgische Seenplatte angrenzt. Von den uckermärkischen Seen seien die fünf größten innerhalb des Gemeindegebietes genannt: Großer See, Dammsee, Großer Parmensee, Sternhagener See und Naugartener See. Die Gemeinde verfügt im Süden in der Zerweliner Heide über ausgedehnte zusammenhängende Waldgebiete. Die höchste Erhebung mit 129 m ü. NHN befindet sich im Naturschutzgebiet Kiecker südwestlich des Ortsteils Fürstenwerder.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Nordwestuckermark besteht laut ihrer Hauptsatzung aus folgenden zehn Ortsteilen:[2]

Weitere Wohnplätze im Gemeindegebiet:[3]

  • Arendsee
  • Augustfelde
  • Ausbau
  • Beenz
  • Birkenhain
  • Bollmannshof
  • Bülowssiege
  • Christianenhof
  • Damerow
  • Dochower Mühle
  • Dollshof
  • Falkenhagen
  • Ferdinandshof
  • Fibigershof
  • Fischerhof

Geschichte

Die Gemeinde Nordwestuckermark wurde am 1. November 2001 aus den bis dahin selbstständigen Gemeinden Ferdinandshorst, Fürstenwerder, Gollmitz, Kraatz, Naugarten, Röpersdorf/Sternhagen, Schapow, Schönermark und Weggun (Amt Nordwestuckermark) und der Gemeinde Holzendorf (Amt Prenzlau-Land) gebildet.[4] Gleichzeitig wurde das Amt Nordwestuckermark aufgelöst und die Gemeinde Nordwestuckermark amtsfrei.[4] Die Gemeindeverwaltung befindet sich im Ortsteil Schönermark.

Die heutigen Ortsteile von Nordwestuckermark (mit Ausnahme von Naugarten und Weggun) gehörten 1817–1952 zum Landkreis Prenzlau (bis 1947 in der preußischen Provinz Brandenburg, 1947–1952 im Land Brandenburg). 1952–1993 waren sie Teil des Kreises Prenzlau (bis 1990 im DDR-Bezirk Neubrandenburg, 1990–1993 wieder im Land Brandenburg). Weggun und Naugarten gehörten 1817–1952 zum Landkreis Templin und wurden 1952 ebenfalls in den Kreis Prenzlau eingegliedert.

Seit der Kreisreform in Brandenburg im Jahr 1993 gehören die Orte zum Landkreis Uckermark.

Ortsteile

  • Ferdinandshorst: 1825 wird Ferdinandshorst erstmals urkundlich erwähnt.
  • Lindenhagen: im Juni 1944 entstand ein Konzentrationslager, der Lagerkomplex Hindenburg als Außenlager des KZ Ravensbrück, um in der Nähe eine SS-Kommandostelle zu errichten (Birkenhain). Bis 1949 hieß die Gemeinde Hindenburg.
  • Birkenhain: In diesem Ortsteil errichtete und unterhielt der VEB Backkombinat Neubrandenburg ein Betriebsferienlager, das durch die Großbäckerei Pasewalk (GROPA) betreut wurde.

Gemeindeteile

  • Arendsee: Erste urkundliche Erwähnung mit dominus Johannes de Arnesse 1289.

Eingemeindungen

Die Neubildung der Gemeinde Nordwestuckermark trat mit Wirkung vom 1. November 2001 in Kraft.[4] Frühere Eingemeindungen werden ebenfalls aufgeführt.[5]

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Arendsee 1. Dezember 1997 Zusammenschluss mit Parmen-Weggun zu Weggun
Beenz 1. Mai 1998 Eingemeindung nach Gollmitz
Falkenhagen 31. Dezember 1997 Eingemeindung nach Holzendorf
Ferdinandshorst 1. November 2001
Fürstenwerder 1. November 2001
Gollmitz 1. November 2001
Holzendorf 1. November 2001
Kraatz 1. November 2001
Kröchlendorff 1. Januar 1968 Eingemeindung nach Gollmitz
Lindenhagen1 1. Juli 1961 Eingemeindung nach Sternhagen
Naugarten 1. November 2001
Parmen 1. Juli 1965 Zusammenschluss mit Weggun zu Parmen-Weggun
Parmen-Weggun 1. Dezember 1997 Zusammenschluss mit Arendsee zu Weggun
Rittgarten 1. April 1979 Eingemeindung nach Schapow
Röpersdorf 1. Dezember 1997 Zusammenschluss mit Sternhagen zu Röpersdorf/Sternhagen
Röpersdorf/Sternhagen 1. November 2001
Schapow 1. November 2001
Schönermark 1. November 2001
Sternhagen 1. Dezember 1997 Zusammenschluss mit Röpersdorf zu Röpersdorf/Sternhagen
Weggun 1. Juli 1965
1. Dezember 1997
0000
1. November 2001
Zusammenschluss mit Parmen zu Parmen-Weggun
Neue Gemeindegründung durch Zusammenschluss von Parmen-Weggun mit Arendsee
0000
Zollchow 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Röpersdorf
Fußnote

1 Lindenhagen hieß bis zum 30. September 1949 Hindenburg.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
2001 5 429
2005 5 164
2010 4 762
2015 4 288
2020 4 182
Jahr Einwohner
2021 4 155
2022 4 173
2023 4 149
2024 4 097

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohner: Stand 31. Dezember[6][7][8], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011, ab 2022 auf Basis des Zensus 2022[9]

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Nordwestuckermark besteht aus 16 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 75,5 % zu folgendem Ergebnis:[10]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil
2019[11]
Sitze
2019
Stimmenanteil
2024
Sitze
2024
AfD 28,3 % 5
Leben auf dem Lande 28,1 % 5 16,1 % 3
Zukunft Nordwestuckermark 13,2 % 2
SPD 16,0 % 3 12,4 % 2
CDU 13,9 % 2 11,6 % 2
Frischer Wind 12,8 % 2 08,1 % 1
BVB/Freie Wähler 02,7 % 1
Einzelbewerberin Sandra Winkler 01,6 %
Anhänger der Freiwilligen Feuerwehren Nordwestuckermark 18,6 % 3
Bündnis 90/Die Grünen 07,9 % 1
Einzelbewerberin Anja Tettschlag 01,6 %
Einzelbewerberin Susanne Taudte 01,1 %
Insgesamt 100 % 16 100 % 16

Bürgermeister

  • 2001–2020: Sylvia Klingbeil[12]
  • seit 2020: Roland Klatt

Klatt wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 15. März 2020 mit 56,2 % der gültigen Stimmen gewählt.[13] Seine Amtszeit beträgt acht Jahre.[14]

Wappen

Wappen von Nordwestuckermark
Wappen von Nordwestuckermark
Blasonierung: „Im goldenen Schild, bestreut mit schwarzen Getreidekörnern, eine grüne Windrose mit grün-schwarz facettiertem 16-strahligen Stern und ins rechte Obereck zeigendem schwarzen Richtungsweiser.“[15]

Das Wappen wurde vom Erfurter Heraldiker Frank Diemar gestaltet und am 24. September 2003 durch das Ministerium des Innern genehmigt.

Flagge

„Die Flagge ist Grün - Gelb (1:1) gestreift und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.“

Dienstsiegel

Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Gemeinde mit der Umschrift GEMEINDE NORDWESTUCKERMARK • LANDKREIS UCKERMARK.

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Nordwestuckermark stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

Verkehr

Die Bundesstraße 109 zwischen Prenzlau und Templin führt durch den Südosten des Gemeindegebietes, die B 198 zwischen Prenzlau und Woldegk berührt die Gemeinde im Nordosten (Ortsteil Holzendorf). Die Landesstraße L 25 (ebenfalls zwischen Prenzlau und Woldegk) durchquert von Nordwesten nach Osten das Gemeindegebiet.

In der östlich anschließenden Kreisstadt Prenzlau besteht Bahnanschluss. Die Bahnstrecke Prenzlau–Strasburg mit dem Haltepunkt Holzendorf wurde 1995 stillgelegt. Die Bahnstrecke Templin–Prenzlau mit den Haltepunkten Beenz und Groß Sperrenwalde ist seit 2000 außer Betrieb. Die Bahnstrecke Templin-Fährkrug–Fürstenwerder (Haltepunkte Weggun-Arendsee, Parmen, Fürstenwerder) wurde 1945 als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgebaut.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil VIII, Uckermark, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2.
Commons: Nordwestuckermark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Falkenhagen in der RBB-Sendung Landschleicher vom 1. Januar 2017

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2024 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, basierend auf dem Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Nordwestuckermark. In: daten.verwaltungsportal.de. Abgerufen am 21. November 2021.
  3. Nordwestuckermark. In: service.brandenburg.de. Abgerufen am 21. November 2021.
  4. a b c Bildung einer neuen Gemeinde Nordwestuckermark. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 14. September 2001. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, 2001, Nummer 44, Potsdam, den 30. Oktober 2001, S. 695 PDF
  5. Beitrag zur Statistik Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19.15 Landkreis Uckermark PDF
  6. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Uckermark. S. 22–25
  7. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  8. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  9. Bevölkerungsfortschreibung auf Basis Zensus 2022
  10. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
  11. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  12. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 34
  13. Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 15. März 2020
  14. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  15. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg