Montrevault

Montrevault
Montrevault (Frankreich)
Montrevault (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Pays de la Loire
Département Maine-et-Loire
Arrondissement Cholet
Gemeinde Montrevault-sur-Èvre
Koordinaten 47° 16′ N, 1° 3′ W
Postleitzahl 49110
Ehemaliger INSEE-Code 49218
Eingemeindung 15. Dezember 2015
Status Commune déléguée

Ehemaliges Rathaus (Mairie)

Montrevault ([mɔ̃tʁəˈvo) ist eine Ortschaft und ehemalige französische Gemeinde mit 1197 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Département Maine-et-Loire in der Region Pays de la Loire. Sie gehörte zum Arrondissement Cholet. Die Einwohner werden Montrebelliens und Montrebelliennes genannt.

Der Erlass des Präfekten vom 5. Oktober 2015 legte mit Wirkung zum 15. Dezember 2015 die Eingliederung von Montrevault als Commune déléguée zusammen mit den früheren Gemeinden Chaudron-en-Mauges, La Boissière-sur-Èvre, La Chaussaire, La Salle-et-Chapelle-Aubry, Le Fief-Sauvin, Le Fuilet, Le Puiset-Doré, Saint-Pierre-Montlimart. Saint-Quentin-en-Mauges und Saint-Rémy-en-Mauges zur Commune nouvelle Montrevault-sur-Èvre fest.[1]

Geografie

Karte von Montrevault
Die Èvre bei Montrevault

Montrevault liegt etwa 44 Kilometer südwestlich von Angers, etwa 26 Kilometer nordnordwestlich von Cholet und etwa 39 Kilometer ostnordöstlich von Nantes in der Région naturelle der Mauges, Teil der historischen Provinz des Anjou.

Der Ort liegt an den südöstlichen Ausläufern des Armorikanischen Massivs in einer doppelten Flussschlinge der Èvre. Er wird außerdem vom Ruisseau de la Croultière entwässert, der als linker Nebenfluss in die Èvre mündet. Das Bodenrelief wird durch das Tal der Èvre und den Ufererhöhungen bestimmt, die bis etwa 30 m oberhalb des Flussbetts verlaufen. Das Ortszentrum liegt auf etwa 55 m.

Umgeben wird Montrevault von drei Communes déléguées von Montrevault-sur-Èvre:

Saint-Rémy-en-Mauges (Montrevault-sur-Èvre)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Saint-Pierre-Montlimart
(Montrevault-sur-Èvre)
Le Fief-Sauvin (Montrevault-sur-Èvre)

Geschichte

Eine frühere Form des Ortsnamens war Montem Rebellem, wie er mehrmals im zweiten Kopialbuch der Abtei Saint-Serge in Angers erscheint.

Der Zeitpunkt der Errichtung der Kirche Notre-Dame ist unbekannt. Im Jahre 1096 gründete Rainaud de Martigné mit der Kirche Saint-Nicolas sechs Pfründe, die anscheinend nicht wirksam waren. Im 17. Jahrhundert verschwand die Kirche.

Im 10. Jahrhundert gehörte das Land zu Rainaud Torench oder Thuringien, Ehemann von Richilde. Ihr Sohn Étienne hatte eine Tochter Emma, die Montrevault in die Ehe mit Raoul de Beaumont, Vicomte von Le Mans einbrachte. In 1200 gehörte das Lehen Corinne Montrevault und sie übergab es ihrem Schwiegersohn, Guy de Châteaubriant. 1270 erhielt es Jean de l’Île-Bouchard, Ehemann der Erbin von Ameri de Gonnord, 1432 Pierre de Plantis, Ehemann von Jeanne de l’Île. Im Kopialbuch der Abtei Saint-Serge wurde ab 1178 ein gewisser Bohary erwähnt, der eine Burg gegenüber von Montrevault besaß und Lehnsherr der Pfarrgemeinden von Le Fief-Sauvin, La Chaussaire, Saint-Quentin-en-Mauges und einen ausgedehnten Einflussbereich innehatte. Die Burg befand sich auf dem linken Ufer der Èvre. Dieses Baronat wurde von Jeanne de l’Île mit Montrevault zusammengelegt.

1593 wurde die Burg von Anhängern der Katholischen Liga unter Hauptmann Puygreffier besetzt und zerstört, wurde aber im 17. Jahrhundert restauriert und umfasste einen Wohntrakt mit einem flankierenden Turm.

Im 18. Jahrhundert gehörte die Pfarrgemeinde zum Bistum Angers, zum Archidiakonat Outre-Loire, zum Dekanat der Mauges, zur Élection, zur Subdelegation und Bailliage von Angers sowie zum Einzugsgebiet der Gabelle von Saint-Florent-le-Vieil. Die Gemeindeverwaltung befürwortete die neuen Ideen, die die Französischen Revolution hervorbrachte.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Montrevault: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
617
1800
  
492
1806
  
504
1821
  
618
1831
  
579
1836
  
764
1841
  
780
1846
  
884
1851
  
931
1856
  
956
1861
  
967
1866
  
906
1872
  
873
1876
  
844
1881
  
836
1886
  
847
1891
  
830
1896
  
764
1901
  
719
1906
  
816
1911
  
1.103
1921
  
770
1926
  
765
1931
  
778
1936
  
817
1946
  
924
1954
  
1.049
1962
  
1.337
1968
  
1.469
1975
  
1.465
1982
  
1.331
1990
  
1.298
1999
  
1.180
2006
  
1.209
2013
  
1.294
2020
  
1.162
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[3] INSEE ab 2006[4][5][6]
Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Sehenswürdigkeiten

  • Pont de Bohardy, eine Brücke über die Èvre, datiert aus dem 15. Jahrhundert, seit 1978 als Monument historique klassifiziert.
  • Pfarrkirche Notre-Dame, 1868 im neogotischem Stil neu gebaut

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes de Maine-et-Loire. Flohic Editions, Band 2, Paris 2001, ISBN 2-84234-117-1, S. 873–877.
  • Célestin Port: Dictionnaire historique, géographique et biographique de Maine-et-Loire. Band 2. Paris / Angers 1978 (französisch, online – aus:Archives départementales de Maine-et-Loire).

Einzelnachweise

  1. Recueil spécial des actes administratifs de la préfecture. (PDF) Département Maine-et-Loire, 9. Oktober 2015, S. 11–13, abgerufen am 23. Juli 2025 (französisch).
  2. Célestin Port, Seiten 471–472
  3. Notice Communale Montrevault. EHESS, abgerufen am 23. Juli 2025 (französisch).
  4. Populations légales 2006 Commune de Montrevault (49218). INSEE, abgerufen am 23. Juli 2025 (französisch).
  5. Populations légales 2013 Commune de Montrevault (49218). INSEE, abgerufen am 23. Juli 2025 (französisch).
  6. Populations légales 2020. INSEE, abgerufen am 23. Juli 2025 (französisch).
Commons: Montrevault – Sammlung von Bildern