Montceau-les-Mines
| Montceau-les-Mines | ||
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| Staat | ||
| Region | Bourgogne-Franche-Comté | |
| Département (Nr.) | Saône-et-Loire (71) | |
| Arrondissement | Autun | |
| Kanton | Montceau-les-Mines (Hauptort) | |
| Gemeindeverband | Le Creusot Montceau-les-Mines | |
| Koordinaten | 46° 40′ N, 4° 22′ O | |
| Höhe | 274–326 m | |
| Fläche | 16,62 km² | |
| Einwohner | 16.946 (1. Januar 2022) | |
| Bevölkerungsdichte | 1.020 Einw./km² | |
| Postleitzahl | 71300 | |
| INSEE-Code | 71306 | |
| Website | https://www.montceaulesmines.fr/ | |
![]() Rue des Oiseaux in Montceau-les-Mines | ||
Montceau-les-Mines ist eine französische Stadt mit 16.946 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté.
Lage
Die Gemeinde liegt im Steinkohlerevier Blanzy, am Fluss Bourbince sowie am parallel dazu verlaufenden Schifffahrtskanal Canal du Centre.
Geschichte


Die 1266 erstmals erwähnte Stadt liegt in einem Gebiet, in dem seit dem frühen 19. Jahrhundert Steinkohleabbau betrieben wurde, zunächst in Blanzy und einigen anderen Nachbarkommunen sowie ab 1820 im Gemeindegebiet Montceaus selbst. 1884 waren rund 6500 Menschen, nahezu jeder vierte Einwohner, im Bergbau tätig. In den 1880er Jahren spaltete sich aus der Gewerkschaftsbewegung eine anarcho-syndikalistische Gruppe, die „Bande noire“ („Schwarze Bande“), ab und verübte in Montceau mehrere Attentate auf kirchliche und großbürgerliche Personen und Einrichtungen.[1]
In den 1920er Jahren erlebte der Ort eine Zuwanderung von Juden, die aufgrund des in Polen herrschenden Antisemitismus ihr Land verlassen hatten. 1936 zählte Montceau 26.902 Einwohner, davon waren 1939 8300 Bergarbeiter.[2]
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ort von Soldaten der deutschen Wehrmacht eingenommen. Nach der Teilung des Landes in ein deutsches Besatzungsgebiet und eine unbesetzte Zone lag Montceau nahe an der Demarkationslinie im ersteren. Am 11. Juli 1942 ordnete der Regionalpräfekt des Burgund die Festnahme aller ausländischen Juden über 16 Jahre an. Aus Montceau wurden daraufhin 35 Menschen, darunter ein Baby, in das Durchgangslager Pithiviers gebracht. Die meisten von ihnen verließen es drei Tage später mit dem Ziel Vernichtungslager Auschwitz.[3] Am 9. Oktober 1942 wurden 17 weitere Juden in das Lager Le Creusot gebracht, von denen die meisten am 6. November ebenfalls nach Auschwitz deportiert wurden. Die Gestapo stellte daraufhin fest, dass auch die nicht betroffenen Juden die Stadt verlassen hatten.[2]
Im Oktober 1943 organisierten die Bergarbeiter von Montceau-les-Mines einen Streik, der sich gegen die deutsche Besatzungsmacht richtete. Auch nach der Befreiung waren sie immer wieder an Streikaktionen beteiligt, die sich nicht nur auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Minen zielte, sondern auf weitergehende gesellschaftliche Veränderungen.[4]
1992 stellte der letzte Untertagebau den Betrieb ein, 2002 schloss auch der letzte Tagebau seine Pforten.
- Kohlebergbau in Montceau-les-Mines
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Schacht Lucy im frühen 20. Jahrhundert -
Schacht Sainte-Eugénie
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Schacht Des Alouettes um 1920 -
Schacht Maugrand im frühen 20. Jahrhundert
- Sehenswürdigkeiten
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Klappbrücke über den Canal du Centre
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Kirche Notre-Dame und Gefallenendenkmal -
Hôtel de Ville (Rathaus)
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Verkehr

Montceau-les-Mines liegt an der Bahnstrecke Le Coteau–Montchanin, die zwischen Montchanin und Montceau-les-Mines 1861 von der Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM) eröffnet wurde. Im Jahr 1867 wurde sie über den Ort hinaus bis Paray-le-Monial verlängert. Aktuell wird der Bahnhof von Regionalzügen des TER Bourgogne-Franche-Comté bedient.
Die autobahnähnlich ausgebaute Nationalstraße N 70 verläuft im Nordwesten der Gemeinde. Deren ursprünglicher Verlauf durch den Ort wurde zur Departementstraße D 974 abgestuft.
Sport
2007 stand die Stadt durch ihren Fußballverein FC Montceau Bourgogne landesweit in der Presse. Der Viertligist hatte im Pokal die beiden Erstligisten Girondins Bordeaux und RC Lens besiegt und schied erst im Halbfinale gegen den FC Sochaux aus.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- André Frénaud (1907–1993), Schriftsteller
- Jacqueline Gruner (1907–1945), Jugendbuchautorin, Journalistin und Widerstandskämpferin in der Résistance, NS-Opfer
- Lise London, geborene Ricol (1916–2012), Kommunistin und Mitglied der Résistance
- Julien Stopyra (1933–2015), Fußballspieler
- Guy Bagnard (* 1937), römisch-katholischer Geistlicher, Bischof von Belley-Ars
Partnergemeinden
Montceau-les-Mines ist Partnerstadt von Geislingen an der Steige (Baden-Württemberg)
Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz der Stadt (französisch)
- Histoire de Montceau bei montceaulesmines.e-monsite.com, Karte mit eingezeichnetem Verlauf der Demarkationslinie
Einzelnachweise
- ↑ Jean Maitron: Le mouvement anarchiste en France. Band 1, 1975, S. 158.
- ↑ a b Histoire de Montceau bei montceaulesmines.e-monsite.com, abgerufen am 20. September 2021
- ↑ Déportés et tués parce que Juifs – Des familles montcelliennes victimes de la Shoah bei linformateurdebourgogne.com, abgerufen am 18. September 2025
- ↑ Marion Fontaine, Xavier Vigna: La grève des mineurs de l'automne 1948 en France, in: Vingtième Siècle. Revue d'histoire, 2014/1 (N° 121), pages 21 à 34 (Online)


