Menachem Kipnis
Menachem Kipnis (geboren 1878 in Uschomyr, Gouvernement Wolhynien, Russisches Kaiserreich; heutige Ukraine, gestorben 1942 im Warschauer Ghetto) war Sänger, Kritiker und Fotograf.[1][2][3][4]
Er tourte als Kantor und Volksmusiksänger erfolgreich durch Osteuropa. Während dieser Konzertreisen sammelte er jüdische Volks- und Synagogal Musik. Als Fotograf dokumentierte er das jüdische Leben und sammelte Kunstgegenstände mit Bezug zur jüdischen Kultur. Von 1907 bis 1939 publizierte er Essays, Reviews und Artikel über Musik in jüdischen Journalen und schrieb Bücher über jüdische Musiker, Klezmer Musik und jüdische Volksmusik.[5][1]
Der Vater von Menachem Kipnis war ein gebildeter Kantor. Ab dem Alter von acht Jahren lebte Menachem Kipnis bei seinem älteren Bruder, der auch Kantor war und der Vater des Schriftstellers Levin Kipnis ist. Menachem Kipnis erhielt eine traditionelle jüdische Erziehung und sang mit seinem Bruder im Chor der Synagoge von Tschernobyl. Dabei beeindruckte er durch seine schöne Altstimme.[6]
Er war auch Sammler von jiddischen Liedern.[7][8] Mit seiner Tenorstimme war Kipnis ein verbreiteter Interpret jiddischer Lieder.[8] 1942 verstarb er an einem Schlaganfall.[7]
Werke
- 1918: Zekhtsik folks-lider (Sechzig Volkslieder)[1]
- 1925: Akhtsik folks-lider (Achtzig Volkslieder)[1]
- 1930: Khelemer mayses (Chelm-Geschichten)[9]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Kipnis, Menakhem. YIVO, abgerufen am 3. Dezember 2017.
- ↑ Exhibition of photographs of Menachem Kipnis (1878–1942) - Exhibition co-organized with YIVO in New York. Jewish Historical Institute, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. Dezember 2017; abgerufen am 3. Dezember 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Menachem Kipnis. WE REMEMBER! SHALOM! זכור! שלום!, abgerufen am 3. Dezember 2017.
- ↑ G. Dynner, F. Guesnet: Warsaw. The Jewish Metropolis: Essays in Honor of the 75th Birthday of Professor Antony Polonsky (= IJS Studies in Judaica). Brill, 2015, ISBN 978-90-04-29181-2, S. 258 (google.co.uk [abgerufen am 3. Dezember 2017]).
- ↑ Vom Jerusalemer Tempel nach New York. 3000 Jahre jüdische Musikgeschichte. 2018, ISBN 978-3-7460-2430-1, S. 154,155 (484 S.).
- ↑ Itzik Nakhmen Gottesman: Defining the Yiddish Nation - The Jewish Folklorists of Poland, Wayne State University Press, 2003, S. 56
- ↑ a b Chaim A. Kaplan, A. I. Katsh: Scroll of Agony. The Warsaw Diary of Chaim A. Kaplan (= Holocaust Studies. History). Indiana University Press, 1965, ISBN 978-0-253-21293-1, S. 333 (google.co.uk [abgerufen am 3. Dezember 2017]).
- ↑ a b B. Wasserstein: On the Eve. The Jews of Europe Before the Second World War. Simon & Schuster, 2012, ISBN 978-1-4165-9427-7, S. 301 (google.co.uk [abgerufen am 3. Dezember 2017]).
- ↑ Gershon David Hundert: The YIVO encyclopedia of Jews in Eastern Europe. Yale University Press, 2008, OCLC 1166867774, S. 898 (2400 S.).