Maibutter
Maibutter (früher und alemannisch auch Maienanke[1]) ist die Butter von Kühen, die den ersten Weidegang im Frühling haben. Die Milch bei Weidegang (und damit die daraus hergestellte Frühlingsbutter[2]) ist qualitativ deutlich besser und vitaminreicher als die Milch, welche die Kühe aus Silage (Silofutter) und Heu produzieren.
Butter zeigt im Jahresverlauf leichte farbliche Nuancen, wobei Maibutter wie auch allgemein „Sommerbutter“ eine intensivere Gelbfärbung aufgrund eines höheren Carotin-Gehalts besitzt.
Weitere Bedeutungen
- In Tirol und Südtirol bezeichnet Maibutter ein Gericht aus halbgeschlagenem Rahm (Obers), der mit Zimt und Zucker bestreut gegessen wird.[3]
- In der Rechtsgeschichte bezeichnete Maibutter auch eine Naturalabgabe, die im Mai zu entrichten war.[4]
Trivia
- „Karauschen mit Maibutter“ ist eine besondere Form der Karospiel-Ansage im Skatspiel.
- Früher gab es auch den Begriff Aprilbutter (Butter, die im April gewonnen wurde und der die Kräfte des Frühlingsmonats zugesprochen wurden).[5]
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Gundolf Keil Die „Cirurgia“ Peters von Ulm. Untersuchungen zu einem Denkmal altdeutscher Fachprosa mit kritischer Ausgabe des Textes (= Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm. Band 2). Stadtarchiv, Ulm 1961 (zugleich Philosophische Dissertation Heidelberg 1960: Peter von Ulm. Untersuchungen zu einem Denkmal altdeutscher Fachprosa mit kritischer Ausgabe des Textes), S. 352 (Anke; zu „meysch anke“ und „meien anke“: ‚im Mai gewonnene Butter‘).
- ↑ Jürgen Martin: Die ‚Ulmer Wundarznei‘. Einleitung – Text – Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15. Jahrhunderts. Königshausen & Neumann, Würzburg 1991 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 52), ISBN 3-88479-801-4 (zugleich Medizinische Dissertation Würzburg 1990), S. 150 (Meienanke: Frühlingsbutter, im Mai gewonnene Butter).
- ↑ siehe etwa: Christi Himmelfahrt und Pfingsten. In: Ludwig von Hörmann: Tiroler Volksleben. Ein Beitrag zur deutschen Volks- und Sittenkunde. Bonz, Stuttgart 1909, S. 91–97.
- ↑ Maibutter. In: Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Deutsches Rechtswörterbuch. Band 9, Heft 1/2 (bearbeitet von Heino Speer u. a.). Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1992, ISBN 3-7400-0167-4 (adw.uni-heidelberg.de).
- ↑ Gundolf Keil Die „Cirurgia“ Peters von Ulm. Untersuchungen zu einem Denkmal altdeutscher Fachprosa mit kritischer Ausgabe des Textes (= Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm. Band 2). Stadtarchiv, Ulm 1961 (zugleich Philosophische Dissertation Heidelberg 1960: Peter von Ulm. Untersuchungen zu einem Denkmal altdeutscher Fachprosa mit kritischer Ausgabe des Textes), S. 354 (Aprillensmaltz).