Lion (Schiff, 1804)
![]() Modell der Triomphant einem Schwesterschiff der Lion
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Die Lion (französisch Le Lion ‚Der Löwe‘) war ein nominell 74-Kanonen-Linienschiff (Zweidecker) 2. Ranges[A 1] der Téméraire-Klasse (Duquesne-Gruppe) der französischen Marine, das von 1804 bis 1809 in Dienst stand.
Geschichte
Bau
Die spätere Lion wurde am 8. Juli 1802 im Marinearsenal von Rochefort auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 11. Februar 1804 und die Fertigstellung im Juni 1804, wobei bis zu diesem Zeitpunkt die Schiffbauer Paul Filhoun und Antoine Bonjean mit der Bauaufsicht betraut waren.[1]
Einsatzgeschichte

Die Lion wurde bereits am 10. Mai 1804 offiziell in Dienst gestellt und dem in Rochefort stationierten Geschwader der französischen Atlantikflotte zugeteilt. Im Folgejahr war das Schiff, unter dem Kommando von Capitaine de vaisseau Éléonore-Jean-Nicolas Soleil, Teil der durch Contre amiral Zacharie Allemand geführten sogenannten Escadre invisible. Die zur Unterstützung der durch Pierre de Villeneuve geführten französischen Mittelmeerflotte im Atlantik operierte.
Am 31. März 1807 wurde die unter dem Kommando von Capitaine de vaisseau Eustache-Marie-Joseph Bonamy stehende, nun in Toulon beheimatete, Lion für eine Überholung aufgelegt und am 1. Juni des Folgejahres reaktiviert.
Als Admiral Honoré Joseph Antoine Ganteaume 1809 die Verstärkung der spanischen Flotte organisierte, wurde die Lion Teil eines Geschwaders, bestehend aus den Linienschiffen Robuste, Donawerth, Génois und Borée sowie den Fregatten Pauline und Pénélope, die fortan im Geleitschutzauftrag tätig waren.
Ab Oktober 1809 unterstand das Geschwader Contre amiral François-André Baudin mit gleichem Auftrag. Am 21. Oktober 1809 wurde der Verband von der britischen Fregatte HMS Pomone entdeckt und an Vizeadmiral Lord Collingwood weitergemeldet, der sofort drei Fregatten als Vorhut entsandte und selber mit 15 Linienschiffen auslief, um die Verfolgung aufzunehmen.
Am Morgen des 23. Oktober konnte die britische HMS Volontaire das französische Geschwader aufnehmen und melden. Der britische Verband nahm die Verfolgung auf, verlor aber den Kontakt. Am 24. Oktober 1809 wurden die Schiffe Robuste, Borée, Lion, Calypso und Amélie von der britischen HMS Tigre gesichtet, aber schließlich auch wieder verloren. Erst am 25. Oktober kamen beide Flottenteile nahe der südfranzösischen Küste wieder in Sichtweite (Seeschlacht von Maguelone). Die Franzosen segelten dabei sehr dicht an der Küste und wurden von den Briten verfolgt. Offenbar gerieten einige Schiffe dabei so unter Druck, dass diese gegen Mittag auf Höhe der französischen Küstenstadt Frontignan strandeten – darunter auch die Lion und die Robuste. Nach zweistündigen vergeblichen Bemühungen, die Schiffe freizubekommen, gab Baudin die Schiffe auf und ordnete deren Verbrennung an, damit sie den Briten nicht als Prisen in die Hände fallen konnten.[1]
Bemerkungen
- ↑ Die französische Einteilung in Rangklassen wich von der britischen ab. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Lion waren französische Schiffe Zweiten Ranges Zweidecker mit 74 Kanonen.
Literatur
- Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1786–1861: Design, Construction, Careers and Fates. Seaforth Publishing, Barnsley 2015, ISBN 978-1-59114-629-2 (englisch).
Weblinks
- Lion auf threedecks.org (englisch)
