Kubasittich

Kubasittich

Kubasittich

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Papageien (Psittaciformes)
Familie: Eigentliche Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie: Neuweltpapageien (Arinae)
Gattung: Psittacara
Art: Kubasittich
Wissenschaftlicher Name
Psittacara euops
(Wagler, 1832)
Verbreitungsgebiet des Kubasittichs

Der Kubasittich (Psittacara euops), Syn. Sittace euops, ist eine Papageienart aus der Familie der Eigentlichen Papageien (Psittacidae) aus der Gattung Psittacara.[1][2]

Der Vogel ist endemisch auf der Insel Kuba.

Die Art wurde früher in die Gattung Aratinga gestellt, aufgrund molekulargenetischer Studien ab dem Jahre 2013 der Gattung Psittacara zugeordnet.[3]

Der Lebensraum umfasst zwei unterschiedliche Habitate: einmal Savanne in Küstennähe mit einzeln stehenden Bäumen und reichlich Palmen, zum anderen tropischen immergrünen und kurzzeitig laubabwerfenden Wäldern in den Bergen bis 1000 m Höhe. Die in beiden Lebensräumen häufig vorkommende Königspalme (Roystonea regia) ist der bevorzugte Nistbaum und zwar in Höhlen die Spechte (Picidae) oder andere Arten angelegt haben.[4]

Der Artzusatz kommt von altgriechisch ἐυώψ euōps, deutsch ‚nett anzuschauen‘.[5]

Merkmale

Das Männchen ist 28–29 cm groß, das Weibchen 27–29 cm, die Art wiegt etwa 90 g. Es handelt sich um einen kleineren Vertreter der Gattung Psittacara: überwiegend grün mit eingestreuten roten Federn an Kopf, Brust, Flanken und auch am Bauch. Die Schulterfedern, der Flügelrand und die unteren Flügeldecken sind rot, die Unterseite der Handschwingen, der Armschwingen und der Schwanz sind olivgrün bis schmutzig gelb. Die Oberseite hat ein sehr glänzendes gelbgrünes Gefieder, die Unterseite ist weniger glänzend. Altvögel aus den Karstgebieten im Escambray-Gebirge haben dunkelbraune bis schwarze Federn im Gesicht und am Nacken. Beim Weibchen sind weniger rote oder orangefarbene Flecken an Kopf, Nacken und Brust zu sehen. Die Iris ist hellgelb, der unbefiederte Augenring ist hell bis elfenbeinfarben, kann bei Jungvögel rosa aussehen. Der Schnabel ist elfenbeinfarben bis hellrosa, die Beine sind rosa bis elfenbeinfarben.

Jungvögel haben erst nach dem ersten Lebensjahr rote Flecken an Kopf und Nacken.[4]

Geografische Variation

Die Art ist monotypisch.[1][4][6][7]

Stimme

Folgende Lautäußerungen können unterschieden werden:

  • Alarmruf, beschrieben als schnell und wiederholtes metallisches „erh, erh, erh, erh“
  • Kontaktrufe im Flug im Schwarm, wie der Alarmruf, von fast allen Gruppenmitgliedern, meist in der Start- und Landephase zu hören.
  • Kontakt und Vorwarnruf, beim Wachehalten vor möglichen Fressfeinden, bei der Nahrungsaufnahme in der Baumkronen, beschrieben als „kkkkeeeeerrrrrrrrrrrrrr“
  • Balzrufe, sanftes und kurzes “keirp-keirp-keirp“.[4]

Lebensweise

Die Art ist ein Standvogel, monogam, das Paar bleibt das Jahr über zusammen. Die Nahrungsaufnahme erfolgt in den Wipfeln der Bäume, bevorzugt morgens zwischen 6 und 10 Uhr und dann wieder am späten Nachmittag zwischen 16 und 18 Uhr. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Pflanzensamen, Hülsen, Früchten, Blättern, Blüten, Blütenknospen, auch Pollen und Nektar. Die Brutzeit liegt zwischen Februar und September. Genutzt werden verlassene Nester meist in Königspalmen (Roystonea regia). Die Nestauswahl beginnt schon im Januar, in überfluteten Savannen mit nur einzeln stehenden Palmen brütet der Vogel auch in Kolonien.

Das Gelege besteht aus 2 bis 5 ovalen, weißen, unmarkierten Eiern, die über etwa 24 Tage bebrütet werden. Gelegentlich wird ein Nest vom Bahamaspecht (Melanerpes superciliaris) geplündert.[4]

Gefährdungssituation

Der Bestand gilt als gefährdet (Vulnerable) aufgrund eines kleinen und fragmentierten Verbreitungsgebietes und aufgrund Habitatverlustes.[8]

Literatur

  • J. G. Wagler: Sittace euops. In: Abhandlungen der Mathematisch-Physikalischen Klasse der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1, S. 638, 1832, Biodiversity Library
Commons: Kubasittich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b [1], in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 10. September 2025.
  2. P. H. Barthel, C. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Die Vögel der Erde - Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen, 3. ergänzte Auflage, 2022, PDF
  3. Van Remsen and Adam Urantówka: Divide Aratinga into four genera. South American Classification Committee, Mai 2013, abgerufen am 14. September 2025.
  4. a b c d e M. Cañizares Morera und E. E. Iñigo Elias: Cuban Parakeet (Psittacara euops), version 1.0. In: T. S. Schulenberg (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Psittacara euops
  5. J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
  6. IOC 15.1 Parrots, cockatoos
  7. AviList Core Team. 2025. AviList: The Global Avian Checklist, v2025. AviList.v2025
  8. Psittacara euops in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2020. Eingestellt von: BirdLife International, 2020. Abgerufen am 2025-September-10.