Kihansi-Gischtkröte

Kihansi-Gischtkröte

Kihansi-Gischtkröte im Bronx Zoo

Systematik
Klasse: Lurche (Amphibia)
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Familie: Echte Kröten (Bufonidae)
Gattung: Nectophrynoides
Art: Kihansi-Gischtkröte
Wissenschaftlicher Name
Nectophrynoides asperginis
Poynton, Howell, Clarke & Lovett, 1999

Die Kihansi-Gischtkröte (Nectophrynoides asperginis) ist eine kleine Krötenart, die in Tansania endemisch war und jetzt nur noch gezüchtet wird. Die Art ist lebendgebärend und insektenfressend. Die Kihansi-Gischtkröte wird derzeit von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als in freier Wildbahn ausgestorben eingestuft, obwohl die Art in gezüchteten Populationen weiterlebt. Derzeit leben schätzungsweise 6.200 Kihansi-Gischtkröten in Gefangenschaft, die meisten davon im Bronx Zoo und im Toledo Zoo.[1][2]

Eigenschaften

Eine Kihansi-Gischtkröte im Toledo Zoo

Die Kihansi-Gischtkröte ist ein kleiner Froschlurch. Die Weibchen werden bis zu 2,9 cm und die Männchen bis zu 1,9 cm groß. Die Haut der Kröten ist gelb-braun. Sie haben Schwimmhäute an den Hinterbeinen.[3] Sie haben außerdem keine Außenohren. Die Färbung der Weibchen ist oft matter und die Männchen haben normalerweise eine intensivere Farbe. Außerdem haben die Männchen dunkle Flecken an den Seiten, an der Stelle, an der ihre Hinterbeine auf den Bauch treffen. Die Bauchhaut ist durchsichtig und im Bauch trächtiger Weibchen kann man oft den sich entwickelnden Nachwuchs sehen. Die Kröte pflanzt sich durch innere Befruchtung fort, bei der die Weibchen die Larven im Eileiter behalten, bis die Nachkommen geboren werden.[4][5]

Lebensraum

In der Wildnis war die Kihansi-Gischtkröte nur in einem zwei Hektar großen Gebiet am Fuße des Kihansi-Flusswasserfalls in den Udzungwa-Bergen der Eastern Arc Mountains in Tansania endemisch. Die Kihansi-Schlucht ist etwa 4 km lang und verläuft von Norden nach Süden. Der Lebensraum dieser Art bestand aus mehreren Feuchtgebieten.[6]

Zucht

In nordamerikanischen Zoos wird ein Zuchtprogramm durchgeführt, um die Art in den Zoos zu erhalten und teilweise auszuwildern. Das Programm wurde 2001 vom Bronx Zoo ins Leben gerufen, als fast 500 Kihansi-Gischtkröten aus der Schlucht geholt und in sechs Zoos der USA untergebracht wurden, um sie vor dem Aussterben zu schützen. Anfänglich verursachte ihre ungewöhnliche Lebensweise und Fortpflanzungsweise Probleme in Gefangenschaft und nur der Bronx Zoo und der Toledo Zoo konnten die Populationen erhalten. Im Dezember 2004 lebten weniger als 70 Tiere in Gefangenschaft, aber als ihre genauen Bedürfnisse bekannt waren, konnten größere Zuchterfolge erzielt werden. Im November 2005 eröffnete der Toledo Zoo eine Ausstellung über die Kihansi-Gischtkröten. Der Toledo Zoo hat jetzt mehrere tausend Kihansi-Gischtkröten. Der Bronx Zoo hat auch mehrere tausend Kihansi-Gischtkröten. Im Jahr 2010 übergab der Toledo Zoo 350 Kröten an den Chattanooga Zoo. Gruppen von mehreren Hundert werden jetzt auch im Detroit Zoo und im Henry Doorly Zoo in Omaha gehalten.[7][8]

Einzelnachweise

  1. www.Zootierliste.de. Abgerufen am 13. September 2025.
  2. The Kihansi Spray Toad’s Journey Back Home. 10. Juni 2015, abgerufen am 13. September 2025 (englisch).
  3. Alan Channing, Kim M. Howell: Amphibians of East Africa (= Comstock books in herpetology). Edition Chimaira, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-930612-53-6.
  4. S. Lee, K. Zippel, L. Ramos, J. Searle: Captive-breeding programme for the Kihansi spray toad Nectophrynoides asperginis at the Wildlife Conservation Society, Bronx, New York. In: International Zoo Yearbook. Band 40, Nr. 1, 2006, ISSN 1748-1090, S. 241–253, doi:10.1111/j.1748-1090.2006.00241.x (wiley.com [abgerufen am 13. September 2025]).
  5. Alan Channing, K. Siobain Finlow-Bates, Svein Erik Haarklau, Peter G. Hawkes: THE BIOLOGY AND RECENT HISTORY OF THE CRITICALLY ENDANGERED KIHANSI SPRAY TOAD NECTOPHRYNOIDES ASPERGINIS IN TANZANIA. In: Journal of East African Natural History. Band 95, Nr. 2, Juli 2006, ISSN 0012-8317, S. 117–138, doi:10.2982/0012-8317(2006)95[117:TBARHO]2.0.CO;2 (bioone.org [abgerufen am 13. September 2025]).
  6. M. Menegon, S. Salvidio, S. P. Loader: Five new species of Nectophrynoides Noble 1926 (Amphibia Anura Bufonidae) from the Eastern Arc Mountains, Tanzania. In: Tropical Zoology. Band 17, Nr. 1, 1. Juli 2004, ISSN 0394-6975, S. 97–121, doi:10.1080/03946975.2004.10531201.
  7. The Toledo Zoo - Kihansi Spray Toad Program. Archiviert vom Original am 12. November 2012; abgerufen am 13. September 2025.
  8. Saving Tiny Toads Without a Home (Published 2010). 1. Februar 2010 (nytimes.com [abgerufen am 13. September 2025]).