Karl Jordan Glatz

Karl Jordan Glatz (* 28. Januar 1827 in Rottweil; † 9. September 1880 in Wiblingen) war ein römisch-katholischer Priester und Historiker.

Leben

Glatz war der Sohn des Uhrmachers Cajetan Glatz in Rottweil. Hier besuchte er das Obere Gymnasium. Sein Lehrer war unter anderen der Rottweiler Stadtchronist Heinrich Ruckgaber. Ab Herbst 1847 studierte er an der Universität Tübingen Theologie. Sein Lehrer in Kirchengeschichte war Karl Joseph von Hefele. Anschließend besuchte er das theologische Seminar in Rottenburg im ehemaligen Karmeliterkloster Rottenburg und wurde dort im Jahre 1852 zum Priester geweiht. Er wurde Vikar in Oberndorf am Neckar, kam dann nach Hechingen und wurde 1861 Kaplan in Frittlingen. 1867 wurde er Pfarrer in Neufra bei Rottweil. Im Jahr 1878 erhielt er die Pfarrstelle an der Pfarrkirche Wiblingen. Hier verstarb er im Sommer 1880 wohl infolge einer schweren Erkältung.

Wirken als Historiker

Er veröffentlichte Arbeiten zur Geschichte in seiner Heimatumgebung. Er war unter anderem Mitglied im Verein für Geschichte und Naturgeschichte der Baar und angrenzenden Landesteile und Mitarbeiter des Freiburger Diözesan-Archivs. Er schrieb Aufsätze für die Württembergischen Vierteljahrshefte für Landesgeschichte dem Vorgängerorgan der Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte des Württembergischen Geschichts- und Altertumsverein.

Die Chronik des Bickenklosters

Im Jahr 1881 erschien im Litterarischen Verein Stuttgart, von ihm noch auf dem Krankenbett 1880 redigiert und nach seinem Ableben durch den Freund Barack das in den Druck gegebene Werk: Die Chronik des Bickenklosters von Villingen mit der Lebensgeschichte der Äbtissin Ursula Haider aus dem Kloster Valduna geschrieben im Jahr 1637 von Juliana Ernstin Äbtissin im Bickenkloster bis 1641. Die Chronik gibt heute ein Zeugnis von der tiefen Frömmigkeit der in der Klausur lebenden Schwestern.

Ehrungen

Er erhielt Goldmedaillen vom Kaiser und der Fürsten zu Hohenzollern.[1]

Schriften (Auswahl)

Literatur

  • Dr. Karl Jordan Glatz, Nekrolog. In: Schriften des Vereins für Geschichte und Naturgeschichte der Baar und angrenzenden Landesteile Donaueschingen; IV. Heft, 1882 (PDF-Datei)
  • Karl August Klüpfel, Die Schwäbischen Geschichtsforscher und Geschichtsschreiber (1. Teil S. 89 bis S. 100; u. 2. Teil S. 171 bis S. 179) In: Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte Bd. 10, 1887. (S. 179)[1]

Einzelnachweise

  1. Christian Roder: Dr. Karl Jordan Glatz, Nekrolog. In: Schriften des Vereins für Geschichte und Naturgeschichte der Baar und angrenzenden Landesteile Donaueschingen; IV. Heft, 1882. S. 6