Kangni Alem

Kangni Alem

Kangni Alem (geb. 21. April 1966 in Lomé), bürgerlich Kangni Alemdjrodo[1], ist ein togolesischer Schriftsteller, Dramatiker, Übersetzer, Regisseur und Literaturkritiker.[2] 1989 gründete er in Lomé das Atelier Théâtre de Lomé.[3] Für seinen Roman Cola Cola Jazz erhielt er 2003 den Grand prix littéraire d’Afrique noire.[3]

Leben und Wirken

Alem absolvierte eine Ausbildung in Theatersemiologie.[1] Im Jahr 1990 wurde sein Stück Chemins de croix mit dem Prix Tchicaya U’Tamsi des Concours théâtral interafricain ausgezeichnet.[4] Seit Ende der 1980er-Jahre arbeitet er als Regisseur und Leiter des von ihm gegründeten Atelier Théâtre de Lomé und inszenierte u. a. Brechts Mutter Courage sowie Stücke Wole Soyinkas und Kossi Efouis.[1] Er lehrt Vergleichende Literatur und Theaterpädagogik an der Universität Lomé und leitet dort einen berufsorientierten Masterstudiengang.[3] Als künstlerischer Leiter prägt er das Festival Filbleu in Togo.[2] Die gleichnamige Buchreihe bei Éditions Continents wird von ihm verantwortet.[5]

Mit Cola Cola Jazz (2002) legte Alem einen vielbeachteten Roman vor, dessen Kritik u. a. die Doppelbödigkeit der Figuren und die durch das Jazz-Motiv geprägte Erzählweise hervorhob.[6] Esclaves (2009) erzählt die Geschichte der transatlantischen Sklaverei zwischen Dahomey und Brasilien und ist als Teil einer Trilogie konzipiert, deren dritter Band 2025 eine Figur um Sylvanus Olympio in den Mittelpunkt stellt.[7] Als Übersetzer übertrug er unter anderem zwei Romane Ken Saro-Wiwas ins Französische.[1] In seiner Theaterarbeit veröffentlichte er Stücke wie Chemins de croix (1991) und Atterrissage, letzteres wurde 2005 bei den Francophonies in Limoges präsentiert.[1] Als Erzähler veröffentlichte er u. a. La gazelle s’agenouille pour pleurer (2003).[8] Esclaves erschien 2009 bei JC Lattès in Paris.[9]

Einzelnachweise

  1. ↑ a b c d e ALEM Kangni. In: Les Francophonies – Des écritures à la scène. Abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
  2. ↑ a b Kangni Alem. In: Astier-Pécher Literary & Film Agency. Abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
  3. ↑ a b c Alem, Kangni. In: Universität Bayreuth – Africa Multiple. Abgerufen am 12. September 2025 (englisch).
  4. ↑ Chemins de croix, la pièce culte de Kangni Alem. In: Togocultures. 14. November 2009, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
  5. ↑ Catalogue FILBLEU 2024. In: Commune d’Amou 2 (amou2.mairie.tg). März 2024, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
  6. ↑ Cola Cola Jazz. In: Africultures. 30. April 2003, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
  7. ↑ « Esclaves », de Kangni Alem : une plongée du Dahomey au Brésil parmi les acteurs de la traite transatlantique. In: Le Monde. 31. März 2024, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
  8. ↑ La gazelle s’agenouille pour pleurer – Notice bibliographique. In: Bibliothèque nationale de France. Abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
  9. ↑ Esclaves : roman – Notice bibliographique. In: Bibliothèque nationale de France. Abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
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