Kafkas Traum
| Film | |
| Titel | Kafkas Traum |
|---|---|
| Produktionsland | DDR |
| Erscheinungsjahr | 1990 |
| Länge | 8 Minuten |
| Produktionsunternehmen | DEFA-Studio für Trickfilme, Dresden |
| Stab | |
| Regie | Sieglinde Hamacher |
| Drehbuch | Sieglinde Hamacher |
| Musik | Hans-Friedrich Ihme |
| Kamera | Helmut Krahnert |
| Schnitt | Anita Uebe |
Kafkas Traum ist ein DEFA-Zeichentrickfilm von Sieglinde Hamacher von 1989/1990.
Inhalt
Kafka sieht, dass ein Serviermädchen aus einem Töpfchen nascht, das sie servieren soll. Er beschwert sich beim Gericht, das sie daraufhin zur Steinigung verurteilt. Kafka versucht dieses abzuwenden, aber die Steinigung findet trotzdem statt. Daraufhin nimmt er sich das Leben. Die Serviererin wird wieder hergestellt und trägt erneut ein Töpfchen aus.
Hintergründe
Sieglinde Hamacher realisierte in den 1980er Jahren eine Reihe von satirischen Zeichentrickfilmen am DEFA-Studio für Trickfilme. Die Filmhandlung von Kafkas Traum wurde von der Regisseurin frei erfunden, orientiert sich in der düsteren Atmosphäre aber an Werken des Schriftstellers.[1] Der Film nimmt vage Bezug auf Kafkas Roman Der Process, in dem es auch um eine absurde Gerichtsverhandlung geht.
Kafkas Traum wurde – zusammen mit atmosphärisch ähnlichen Produktionen wie Sitis von Rainer Schade und Zeitverläufe von Ulrich Lindner – noch vor der Wende gegen Widerstände in den Produktionsplan des DEFA-Studios für Trickfilme aufgenommen.[2] Als der Film 1990 fertiggestellt wurde, kam er nicht mehr zur Aufführung.[3] Sieglinde Hamacher zeigte sich retrospektiv nicht zufrieden mit dem Film. Marion Rasche zitiert die Filmemacherin in der Publikation Sie – Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme mit den Worten: „Es ist in der Kunst eben manchmal so, dass die Absicht größer ist als das Ergebnis. Die Bildseite des Films ist schon ganz gut, aber die Aussage bleibt doch eher diffus und unverständlich.“[4]
2015 wurde Kafkas Traum von der DEFA-Stiftung mit Fördermitteln des BKM digitalisiert. Seitdem wird der Film regelmäßig in Programmkinos und bei Filmfestivals gezeigt: 2015 im Filmmuseum Potsdam[5], 2016 beim Internationalen Trickfilm-Festival Stuttgart, 2020 in Weimar im Kino im Gaswerk[6], 2021 beim Filmfest Dresden[7], 2024 im Kino Mon ami in Weimar[8] und 2025 im Kino Krokodil in Berlin in einer Werkschau zu Sieglinde Hamacher.[9]
Weblinks
- Kafkas Traum in der Filmdatenbank der DEFA-Stiftung, mit Bildern
- Kafkas Traum bei filmportal.de
Einzelnachweise
- ↑ Zeitzeugengespräch: Sieglinde Hamacher. Progress Film, 2004, abgerufen am 25. August 2025.
- ↑ Sabine Scholze: Die Wende und die Zeit danach. In: Ralf Schenk, Sabine Scholze (Hrsg.): Die Trick-Fabrik. DEFA-Animationsfilme 1955–1990. Bertz + Fischer, Berlin 2003, ISBN 978-3-929470-27-7, S. 374.
- ↑ Ralf Schenk, Sabine Scholze (Hrsg.): Die Trick-Fabrik. DEFA-Animationsfilme 1955–1990. Bertz + Fischer, Berlin 2003, ISBN 978-3-929470-27-7, S. 483.
- ↑ Marion Rasche: Sieglinde Hamacher - Aber eigentlich könnte noch mal was Interessantes passieren. In: Ralf Schenk und Cornelia Klauß (Hrsg.): Sie – Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme (= Schriftenreihe der DEFA-Stiftung). Bertz + Fischer, Berlin 2019, ISBN 978-3-86505-415-9, S. 137.
- ↑ 60 Jahre Trick aus Dresden. Filmmuseum Potsdam, 2015, abgerufen am 25. August 2025.
- ↑ Regisseurinnen der DEFA – Der weibliche Blick der DDR. Studiomosaik, 2020, abgerufen am 25. August 2025.
- ↑ Hommage an Sieglinde Hamacher beim Filmfest Dresden. Deutsches Institut für Animationsfilm, 11. Juni 2021, abgerufen am 25. August 2025.
- ↑ "Kafkas Traum" und "Im Traum hinzugefügt – Franz Kafka in Berlin". Kino mon ami, 2024, abgerufen am 25. August 2025.
- ↑ Werkschau Sieglinde Hamacher. DEFA-Stiftung, 2025, abgerufen am 25. August 2025.