Johann Peter Plersch

Johann Peter Plersch (auch Blersch) (* 27. Mai 1729[1] in Uigendorf,[2] Gemeinde Unlingen im Landkreis Biberach; † 10. August 1791 in Straubing) war ein deutscher Orgelbauer.[3]

Leben

Johann Peter Plersch dürfte zuletzt als Orgelmachergeselle bei Leonhard Veichtmayr (1704–1763) in Straubing beschäftigt gewesen sein. Wo er seine Ausbildung genossen hat, ist bisher nicht bekannt. Der Sohn von Leonhard Veichtmayr, Franz Xaver Veichtmayr (* um 1740), war zum Todeszeitpunkt des Vaters noch zu jung, um den Orgelbaubetrieb zu übernehmen.[4] Daher heiratete Johann Peter Plersch 1763 Veichtmayrs Witwe (diese Ehe blieb kinderlos) und übernahm den Betrieb. Franz Xaver Veichtmayr wanderte 1764 nach Seligenstadt aus.[4] Johann Peter Plerschs Nachfolger wurde einer testamentarischen Verfügung zufolge[5] dessen Neffe („Brudersohn“)[6] Johann Alois Plersch (um 1765–1817). Dieser konnte das Geschäft nur mühsam aufrechterhalten. Sein Haus wurde 1810 versteigert, um die Schuldenlast abzudecken.[3]

Werkliste (Auswahl)

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1765 Pfaffenberg-Mallersdorf St. Petrus
I/P 12 1845 NB Anton Ehrlich, 1904 NB Ludwig Edenhofer, nach 1950 NB Friedrich Meier, 1998 NB Thomas Jann (II/P/18)
um 1765 Eitting St. Johannes der Täufer
1908 NB Weise, 1984 NB Weise (I/P/6)
um 1765 Herrnfehlburg St. Thomas (ehemalige Schlosskirche)
I/P 7 1962 nach Bogenberg, Kreis- und Heimatmuseum (Bild)
um 1765 Kirchroth St. Vitus
1908 NB Ehrlich, 1935 NB Weise, 1996 NB Kaps (op. 11, II/P/20), Prospekt erhalten
um 1765 Rainertshausen St. Erhard
1922 NB Michael Weise (II/P/15, mit Erhaltung des Prospekts)
um 1765 Sandsbach St. Petrus
Gehäuse erhalten, neuzeitlich leicht verändert, darin Werk von Michael Weise (1925)
um 1765 Straubing Kloster Azlburg
um 1765 Stallwang St. Michael
1910 NB Weise (unter Erhaltung des Prospekts)
um 1765 Geiselhöring-Antenring Unserer Lieben Frau
I/p 5 Orgel
um 1766 Viechtach St. Augustinus 1837 NB Sixt, 1925 NB Weise, 1971 NB Eisenbarth (III/P/33)
1768 Arrach St. Valentin I/P 10 1815 Blitzschlag, 1826 Neubau Adam Ehrlich, 1887 NB Ludwig Edenhofer. Prospekt erhalten
1769 Dingolfing Geißelung-Christi-Kirche I/P 5 1961 restauriert → Orgel
1770 Straubing St. Peter
1839 nach Schönberg (Bild), 1909 NB Hechenberger, 1938 NB Hiendl, 1984 NB Eisenbarth (II/P/28), Gehäuse erhalten
1773 Ittling St. Johannes I/P 10 1849 Neubau Ehrlich, 1977 Neubau Weise (II/P/18)
um 1785 Straubing St. Jakob Hauptorgel
1787 Halbmeile Wallfahrtskirche zur schmerzhaften Gottesmutter I 6 nicht erhalten, Neubau 1907 von Ludwig Edenhofer
1790 Grafentraubach St. Pankratius 1896 NB Siemann, 1992 NB Weise (II/P/18)
um 1800 Rinchnach St. Johannes der Täufer
I/P 11 NB Johann Alois Plersch, 1969 NB Weise (II/P/23)

Einzelnachweise

  1. Geburtsmatrikel: Matricula: Rottenburg-Stuttgart r.k. Diözese: UIGENDORF, Sign. M 0102, B 002, Taufen, Firmungen, Trauungen, vom 01.01.1721 – 31.12.1774
  2. Der bisher auf Wiki angegebene Geburtsort "Wingdorf" ist so in der Heiratsmatrikel Plerschs von 1763 geschrieben und wurde so auch von Georg Brenninger in seinen Veröffentlichungen wiedergegeben. Allerdings muss es sich in der Matrikel um eine damals übliche aussprachebedingte Falschschreibung von Uigendorf gehandelt haben.
  3. a b Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Lexikon süddeutscher Orgelbauer. Noetzel, Wilhelmshaven 1994, S. 297.
  4. a b Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Lexikon süddeutscher Orgelbauer. Noetzel, Wilhelmshaven 1994, S. 426.
  5. Georg Brenninger: Die Straubinger Orgelbauer des 18. u. 19. Jahrhunderts. In: Jahresbericht 1975. 78. Jahrgang. Historischer Verein für Straubing und Umgebung, Straubing 1976.
  6. Aufsatz von Pfarrer Theodor Selig, "Klein-London am Bussen", in: Sonntagsfreude, Riedlingen 1914, Nr. 22, 23