Jakobsgrund bei Gammelsbach
Jakobsgrund bei Gammelsbach
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![]() Naturschutzgebiet Jakobsgrund bei Gammelsbach von Südosten (2023) | ||
| Lage | Gammelsbach und Beerfelden, Oberzent, Odenwaldkreis, Hessen | |
| Fläche | 9,49 ha | |
| Kennung | 1437010 | |
| WDPA-ID | 163941 | |
| Natura-2000-ID | DE6419306 | |
| Geographische Lage | 49° 33′ N, 8° 58′ O | |
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| Meereshöhe | von 320 m bis 390 m | |
| Einrichtungsdatum | 4. März 1996 | |
| Besonderheiten | Seit 16.01.2008 Teil des FFH-Gebietes „Jakobsgrund und Gammelsbachaue“ | |
Der Jakobsgrund bei Gammelsbach ist ein Wiesental im Odenwald in Südhessen, das im März 1996 als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde.[1] Seit 2008 ist es zudem ein Teil des größeren FFH-Gebietes „Jakobsgrund und Gammelsbachaue“ im Netzwerk Natura 2000.[2][3]
Lage
Das Naturschutzgebiet Jakobsgrund bei Gammelsbach liegt im Buntsandstein-Odenwald im Gebiet der Stadt Oberzent nordwestlich des Ortes Gammelsbach. Es reicht von den Ufern des Gammelbaches nach Westen bis in ein Seitental hinein.[4] Seine Fläche von 9,49 Hektar gehört zum größten Teil zur Gemarkung Gammelsbach, nur der nördliche Rand zählt zur Gemarkung Beerfelden.[1]
Schutzziele
In dem Naturschutzgebiet soll ein für den Sandsteinodenwald einzigartiges Mosaik aus artenreichen nassen bis trockenen Wiesengesellschaften und Borstgrasrasen mit zahlreichen seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten erhalten werden.[1][5]
Beschreibung, Flora und Fauna
Im Jakobsgrund finden sich eng verzahnt artenreiche magere Glatthaferwiesen, Heideflächen und Borstgrasrasen, Streuobstwiesen, Kleinseggenrieder, Feuchtwiesen und Niedermoorstandorte. Hier wachsen seltene Pflanzenarten, beispielsweise Besenheide, Borstgras und Weiße Waldhyazinthe am steilen, nach Süden exponierten Hang des Seitentals und Sumpf-Veilchen und Breitblättriges Knabenkraut in den feuchten und nassen Wiesen am Bachlauf.[5]
Die vielgestaltigen Biotope bieten Lebensraum für viele Insektenarten, wie Schachbrettfalter, Zweifarbige Beißschrecke oder Warzenbeißer sowie in Bachnähe Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling und Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Der trockene Hang ist das Revier des Neuntöters. In den Feuchtwiesen am Gammelsbach lebt der Grasfrosch.[5][6]
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In der Sumpfwiese blüht Breitblättriges Knabenkraut, dahinter die Streuobstwiese (2023) -
Blick von der Streuobstwiese nach Südwesten zum Tal des Gammelbaches (2023)
Biotopverträgliche Nutzung
Um die artenreichen Biotope zu erhalten, sollen die Wiesen extensiv, ohne Dünger und Pflanzenschutzmittel, bewirtschaftet werden. Die erforderlichen Maßnahmen und Mahdtermine werden im Bewirtschaftungsplan des FFH-Gebietes geregelt.[3]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c Verordnung über das Naturschutzgebiet „Jakobsgrund bei Gammelsbach“ vom 23. Januar 1996. Staatsanzeiger für das Land Hessen – 4. März 1996, Nr. 10, S. 792–796., 4. März 1996, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Natura 2000 Gebiete: Jakobsgrund und Gammelsbachaue. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ a b Michaela Heß: Bewirtschaftungsplan für das FFH-Gebiet „Jakobsgrund und Gammelsbachaue“. Regierungspräsidium Darmstadt, 12. Januar 2012, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Karte des Naturschutzgebietes. geodienste.bfn.de, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ a b c Jakobsgrund bei Gammelsbach. Kreisverwaltung Odenwaldkreis. Umwelt, Naturschutz und Landschaftspflege., abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Gerd Rausch, Marion Eichler, Marie-Luise Hohmann, Thomas Bobbe, Constanze Eichler-Rausch, Thomas Wolf: Grunddatenerfassung zu Monitoring und Management des FFH-Gebietes 6419-306 „Jakobsgrund und Gammelsbachaue”. Regierungspräsidium in Darmstadt, 1. November 2007, abgerufen am 12. Mai 2025.
Weblinks
- Jakobsgrund bei Gammelsbach in der World Database on Protected Areas (englisch)



