Jacques Raillon

Jacques Raillon (* 17. Juli 1762 in Bourgoin; † 13. Februar 1835 in Hyères) war ein französischer römisch-katholischer Geistlicher, Bischof und Erzbischof.
Leben
Jacques Raillon wuchs im Erzbistum Vienne auf. Bischof Marie-Charles-Isidore de Mercy von Luçon, ein Freund der Familie, holte ihn in sein Bistum, wo er 1779 in das Priesterseminar eintrat und nach Abschluss des Studiums im Priesteranwärterseminar (petit séminaire) unterrichtete. 1785 wurde er zum Priester geweiht und übernahm die Pfarre Montaigu. Da er 1791 den Eid auf die Zivilverfassung des Klerus verweigerte, verlor er sein Amt und ging über Paris ins Exil nach Solothurn und später Venedig.
Nach dem Konkordat von 1801 kehrte er nach Frankreich zurück und diente dem Minister Portalis als Erzieher seines Sohnes. 1806 wurde er Kanoniker und 1808 Professor für Kanzelberedsamkeit an der Sorbonne. 1810 ernannte ihn Napoleon Bonaparte zum Bischof von Orléans. Er wirkte in Orléans bis 1816. Dann wurde er aus politischen Gründen zur Aufgabe seines Bistums gezwungen. Seine Ernennung war von Rom nie anerkannt worden, und es hatte keine Bischofsweihe stattgefunden. 13 Jahre lang privatisierte er in Paris und war schriftstellerisch tätig. Von 1829 bis 1831 war er Bischof von Dijon und von 1832 bis zu seinem Tod 1835 (im Alter von 72 Jahren) Erzbischof von Aix-en-Provence.
Werke
- Idylles. Paris 1803. (Dichtung)
Literatur
- Jacques Molroguier: Monseigneur Raillon et Monseigneur Dupanloup. De la légitimité des administrations capitulaires des evêques nommés. Dentu, Paris 1860.
- François Hauchecorne: Un effet du conflit entre le Pape et l'Empereur. La polémique autour de Jacques Raillon "évêque nommé" d'Orléans (1810–1816). In: Bulletin de la Société archéologique et historique de l'Orléanais. Nouvelle Série 6, 43, 1970, S. 103–110 (Orléans 1974).
Weblinks
- Eintrag zu Jacques Raillon auf catholic-hierarchy.org (englisch)