Irmela Linberg

Irmela Linberg (eigentlich: Irmela Toni Lina Wieckberg, geb. Tittelbach) (* 22. Dezember 1888 in Grösen / Kurland; † 4. Januar 1960 in Potsdam) war eine deutschbaltische Schriftstellerin.

Leben

Irmela Tittelbachs Eltern waren der Propst Werner Tittelbach und dessen Ehefrau Elvira, geb. Freiin von Kleist. Nach Privatunterricht besuchte Tittelbach die Höhere Töchterschule in Mitau und legte das Examen als Hauslehrerin ab. 1908 trat sie in den Evangelischen Diakonieverein ein und wurde zur Krankenschwester ausgebildet. Nach Tätigkeit in Idar-Oberstein, Dortmund, Eberswalde und Berlin heiratete sie 1912 den Heilgehilfen Karl Linberg, beide hatten zwei Töchter. Während des Ersten Weltkriegs arbeitete sie als Verlagssekretärin. 1920 ließ Irmela Linberg sich scheiden und heiratete Wolfgang Wieckberg – Schriftsteller, Theaterkritiker und späterer SS-Sturmbannführer. Mit ihm hatte Irmela Linberg ebenfalls zwei Kinder. Ab 1922 arbeitete sie als Anwaltsgehilfin, u. a. bei Hans Fritz von Zwehl.

Seit 1906 war Irmela Linberg auch schriftstellerisch tätig, 1917 erschien ihre erste selbstständige Publikation. Sie korrespondierte u. a. mit Rainer Maria Rilke und Werner Bergengruen und veröffentlichte Texte unter anderem in „Velhagen & Klasings Monatsheften“ sowie in den Zeitschriften Die Stunde, Die Muskete, Der Harz, Hakenkreuzbanner und NS-Frauen-Warte. Daneben publizierte sie Texte in zahlreichen deutschen Tageszeitungen.

1940 ließ Irmela Wieckberg sich scheiden, nach 1945 zog sie nach Kleinmanchow und publizierte nur noch wenige selbstständige Schriften. Ihre Schrift Die fünfzehn Kosaken stand 1947 auf der Liste der auszusondernden Literatur.

Veröffentlichungen

  • Mein Jugendland: Gedichte. Militärische Verlagsanstalt, München 1917.
  • Schwertbrüder: Ballade. In: Blätter zur Kunst fürs Baltenland. Bd. 2 (1919), Heft 4, S. 27.
  • Ehe: Dichtung. Saal, Lauenburg / Elbe 1921.
  • Der Vagant. Ruhe, Altona 1926 (Der Brunnen; 13).
  • Der Gast: Eine Erzählung. Jonck & Poliewsky, Riga 1927.
  • Das Spital: ein Jahreslauf; Roman. Matthes, Leipzig 1928.
  • Vale: Gedichte (Auf Stein geschrieben und gezeichnet von Carl Wilhelm Schilling). Baltische Kunstbuchhandlung, Berlin 1930.
  • Mütterchen Rußland: russische Geschichten und Märchen. Bilder von Otto Adolf Brasse. Butzon & Bercker, Kevelaer 1930 (Münchener Jugendschriften; 44).
  • Wünsche: Gedicht. In: Der Harz: geht nicht ohne uns! Bd. 34 (1931), S. 124.
  • Die Heilkundige. In: Artur Ferdinand Maltz (Hrsg.): Neue baltische Dichtung: Auswahl 1935. Plattes, Riga 1935, S. 72–78.
  • Morgen; Frauenwunsch; Einem Mädchen; Wanderer in der Christnacht [Gedichte]. In: Artur Ferdinand Maltz (Hrsg.): Neue baltische Dichtung: Auswahl 1935. Plattes, Riga 1935, S. 13, 45, 84, 86.
  • Osterwasser. In: Der Harz: geht nicht ohne uns! Bd. 38 (1935), S. 60–62.
  • Wunder. In: Gegenwartsfragen. Bd. 11 (1936), Heft 9, S. 119.
  • Die fünfzehn Kosaken: eine deutsch-kurländische Geschichte aus Revolutionstagen. Eingeleitet und herausgegeben von Karl Plenzat. Eichblatt, Leipzig 1937 (Eichblatts deutsche Heimatbücher; 115).
  • Kinder: Erzählungen. Eingeleitet und herausgegeben von Karl Plenzat. Eichblatt, Leipzig 1938 (Eichblatts deutsche Heimatbücher; 128/129).

Literatur

  • Rolf Düsterberg: Linberg, Irmela (Pseud.), egentl. Wieckberg, Irmela Toni Lina (geb. Tittelbach). In: Ders.: Lexikon der „ausgezeichneten“ Schriftstellerinnen des Dritten Reiches. 65 biografische Skizzen. Brill, Schöningh, Paderborn 2025, ISBN 978-3-506-79701-8, S. 80f.