Icosteus aenigmaticus

Icosteus aenigmaticus

Junger (oben) und adulter Icosteus aenigmaticus

Systematik
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Scombriformes
Familie: Icosteidae
Gattung: Icosteus
Art: Icosteus aenigmaticus
Wissenschaftlicher Name der Familie
Icosteidae
Jordan & Gilbert, 1880
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Icosteus
Lockington, 1880
Wissenschaftlicher Name der Art
Icosteus aenigmaticus
Lockington, 1880

Icosteus aenigmaticus ist ein über zwei Meter lang werdender Vertreter der Barschverwandten (Percomorphaceae). Er ist systematisch isoliert und gehört einer eigenen Familie an.

Die Tiere kommen im Nordpazifik von Japan über Alaska bis Südkalifornien in Tiefen von 0 bis 1420 Metern vor und fressen Fische, Kopffüßer und Quallen. Die Fische leben bodennah, die Jungfische in flacheren Regionen.

Merkmale

Icosteus aenigmaticus hat als adulter Fisch einen seitlich abgeflachten, oval langgestreckten Körper von schokoladenbrauner Farbe. Die Flossen haben keine Hartstrahlen. Die Bauchflossen fehlen, die Schwanzflosse ist gegabelt. Sie sind schuppenlos bzw. sie haben kleine, in der Haut eingewachsene Schuppen. Jungfische sind mehr hochrückig, haben eine abgerundete Schwanzflosse, 5 Bauchflossenstrahlen und sind leicht violett gefärbt mit unregelmäßigen gelben und braunen Flecken.

Flossenformel: Dorsale 52–55, Anale 34–40

Systematik

Art und Gattung wurden im Jahr 1880 durch den englischen Zoologen William Neale Lockington erstmals wissenschaftlich beschrieben.[1] Grundlage der Beschreibung waren zwei juvenile, 25 und 29 Zentimeter lange Exemplare.[2] Im gleichen Jahr führen die US-amerikanischen Ichthyologen David Starr Jordan und Charles Henry Gilbert die Familie Icosteidae ein.[3] 1888 beschrieb der US-amerikanische Ichthyologe Tarleton Hoffman Bean ein adultes, 161 Zentimeter langes Exemplar als Acrotus willoughbyi[4] und 1893 stellte Theodore Nicholas Gill die Familie Acrotidae für diese Art auf.[5] Acrotus willoughbyi und Acrotidae gelten heute als Synonyme von Icosteus aenigmaticus und Icosteidae. Zu welcher Ordnung die Familie Icosteidae gehört war lange Zeit umstritten. Einige Autoren stellen sie in eine monotypische Unterordnung Icosteoidei in die Ordnung der Barschartigen (Perciformes) andere in eine monotypische Ordnung Icosteiformes.[2] Nach DNA-Vergleichen wird sie heute in die Ordnung Scombriformes gestellt, zu der als bekannteste Familie die Makrelen und Thunfische (Scombridae) gehören.[6]

Literatur

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World. 4th edition. John Wiley & Sons, Hoboken NJ u. a. 2006, ISBN 0-471-25031-7.

Einzelnachweise

  1. William Neale Lockington: Description of a new genus and some new species of California fishes (Icosteus aenigmaticus and Osmerus attenuatus). Proceedings of the United States National Museum. V. 3, Nr. 123, S. 63–68.
  2. a b Catherine W. Mecklenburg: Family Icosteidae Jordan & Gilbert 1880. Ragfishes (= Annotated Checklists of Fishes. Nr. 14, ISSN 1545-150X). California Academy of Sciences, San Francisco CA 2003, (Digitalisat (PDF; 38 kB)).
  3. D.S. Jordan & C.H. Gilbert (1880): Description of a new species of deep-water fish (Icichthys lockingtoni), from the coast of California. Proceedings of the United States National Museum, 3 (154), 305–308.
  4. T. H. Bean (1888): Description of a new genus and species of fish, Acrotus willoughbyi, from Washington Territory. Proceedings of the United States National Museum. V. 10, Nr. 672, S. 631-–632.
  5. T.N. Gill (1893): Families and subfamilies of fishes. Memoirs of the National Academy of Science, 6 (6), 127–138.
  6. Ricardo Betancur-R, Edward O. Wiley, Gloria Arratia, Arturo Acero, Nicolas Bailly, Masaki Miya, Guillaume Lecointre und Guillermo Ortí: Phylogenetic classification of bony fishes. BMC Evolutionary Biology, BMC series – Juli 2017, DOI: 10.1186/s12862-017-0958-3
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