Hesedorf (Gyhum)

Hesedorf
Gemeinde Gyhum
Koordinaten: 53° 12′ N, 9° 21′ O
Einwohner: 740 (31. Dez. 2021)[1]
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 27404
Vorwahl: 04286
Hesedorf (Niedersachsen)
Hesedorf (Niedersachsen)
Lage von Hesedorf in Niedersachsen

Hesedorf (plattdeutsch Heesdörp) ist ein niedersächsisches Dorf im Landkreis Rotenburg (Wümme). Der Ort rechnet verwaltungstechnisch zur Gemeinde Gyhum in der Samtgemeinde Zeven.

Lage

Die Ortschaft liegt an der A 1. Von dort ist der Ort über die B 71 und die K 141 zu erreichen.

Geschichte

Zwischen 8000 und 6000 v. Chr. siedelten hier Menschen, was der älteste Fund, der in Hesedorf zu Tage kam, eine Flintklinge (Feuersteinmesser), die in der Flur Asterloh gefunden wurde, beweist. An einer nicht genau bezeichneten Stelle fand man ein Teilstück eines Feuersteinbeils sowie zwei durchbohrte Steinhämmer aus auffällig rauem Felsgestein. Auch alte Grabstätten wurden gefunden. Etwa unterhalb des alten Bahnhofs befand sich ein Urnenfriedhof. Davon ca. 1,5 bis 2 km entfernt, an der Grenze zum Borchelsmoor gab es Steingräber. Frühere Bezeichnungen des Ortes waren Hester (Eichen) und Häsedorff.

Erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1384 als Hesedorf bei Gyhum laut Güterregister der Bremer Domkirche den Zehnten (Zehntroggen) an die Bremer Dompropstei entrichtete. Um 1500 bestand Hesedorf aus fünf Bauhöfen (Vollhofen). Im 16. Jh. gehörte Hesedorf zur Börde Gyhum und unterstand der Gerichtsbarkeit derer von Borch (Borgh) aus Bockel. Ab 1740 war das Dorf der Amtsvogtei Scheeßel zugehörig. Nach einer Bevölkerungserhebung hatte es zu jener Zeit 76 Einwohner. 1753 zum Kirchspiel Gyhum zählend, gehörte der Ort 1777 zum Hannoverschen Amt Rotenburg und war eingepfarrt in Gyhum. Die Schule wurde 1793 gegründet und gehörte zur Parochie Gyhum. Es gibt eine Hauptschule in Gyhum und eine Nebenschule in Hesedorf, wozu Borchelhof und einige Anbauern von Borchelsmoor gehören. Die Lehrstellen an diesen Nebenschulen sind Erbstellen, welche aus Mitgliedern der Familie besetzt werden.

1823 zählte Hesedorf 101 Einwohner. 25 Jahre später 1848 gehörte Hesedorf zur Provinz Verden, Landdrostei Stade, Obrigkeit Amt Rotenburg, Pfarre Gyhum, Postbehörde Rotenburg und verfügte über 159 Einwohner und 29 Wohnungen. Eine Volkszählung von 1871, als der Ort zum Amt Zeven gehörte ergab:

  • Wohnplätze: 1; Wohngebäude: 35; Haushalte: 36;
  • Einwohner: 197; Einwohner (weibl.): 102;
    • davon: Ortgebürtige: 114; Preußen: 196; Nicht-Preußen: 1; unter 10 Jahre: 55;
    • Menschen, die lesen und schreiben können: 116; ohne Angaben: 1; Analphabeten: 25;

1885 gehörte Hesedorf dann zum Kreis Zeven, Amt Zeven, Reg.Bez. Stade, zur alten Provinz Verden, Pfarre Gyhum, Post Rotenburg/Hannover. 1905 wurde die erste Feuerwehr in Hesedorf gegründet. Das erste Feuerwehrhaus stand auf dem Gelände der Schule (jetzt Kinderspielkreis) an Böhlings Grenze. 1906 erfolgte die Einweihung der Bahnstrecke. Seit 1921/22 wurde Hesedorf mit Strom versorgt. 1931 besaß Hesedorf 360 Einwohner und 1142 Hektar. Bedingt durch Flüchtlinge aus Bessarabien und Westpreußen zählte Hesedorf 1946/47 schon 600 Einwohner. 1958 erfolgte die Einführung des Hesedorfer Wappens. 1966 belegt im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden Hesedorf den 1. Platz.

Am 1. März 1974 hatte die Gemeinde Hesedorf bei Gyhum 710 Einwohner und 190 Haushalte und wurde im Rahmen der Gemeindegebietsreform in die Gemeinde Gyhum eingemeindet,[2] die der Samtgemeinde Zeven angegliedert wurde.

Sehenswertes

Vereine

FC Hesedorf
  • Heimatverein Hesedorfs.[3]
  • Hesedorfs Dorfjugend engagiert sich in der Durchführung des alljährlichen Erntefestes, des Osterfeuers und vielem mehr.[4]
  • Schützenverein
  • Sportverein FC Hesedorf
  • Spielmanns- und Fanfarenzug Hesedorf

Literatur

  • Dorfchronik Hesedorf

Die „Dorfchronik Hesedorf“ ist über den Verein zur Dorf- und Heimatpflege Hesedorf bei Gyhum e.V. zu bekommen.

Einzelnachweise

  1. Nahverkehrsplan – Nahverkehrsplan 2023-2027 LK ROW Anlage 3-1 Erschließungsqualität. Stadt Bremervörde, S. 5 format=PDF; 214 KB, abgerufen am 12. April 2025.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 241.
  3. Verein zur Dorf- und Heimatpflege Hesedorf bei Gyhum e.V.
  4. Dorfjugend Hesedorf (Memento des Originals vom 3. Mai 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dorfjugend-hesedorf.de