Hemming

Hemming I. († 811 oder 812) war von 810 bis 811/812 ein dänischer Wikingerkönig.

Biografie

Hemming war der Neffe seines Vorgängers Gudfred, der 810 in einem innerdänischen Machtkampf – während eines Feldzugs gegen Karl den Großen – von seinen eigenen Leuten ermordet wurde. Hemming schloss 811 Frieden mit Karl dem Großen, der Dänemark vom Süden her bedrängt hatte. Auf der Eiderinsel im heutigen Rendsburg schlossen im selben Jahr zwölf dänische und fränkische Unterhändler erstmals einen Friedensvertrag zwischen den fränkischen und dänischen Reichen.[1][2] Die Behauptung dänischer Nationalisten, dass die Eider dabei auch als Grenzfluss festgelegt wurde, ist nachweislich falsch.

Hemmings früher Tod löste einen Erbfolgekrieg aus: Die beiden Hauptanwärter Sigifrid († um 811) und Anulo Halfdansson († 812) verloren ihr Leben. Es folgten Anulos Brüder Harald Klak (auch Harald Halfdansson) und Ragnfrid (Reginfrid) als gemeinsame Könige von Jütland.

Literatur

  • Rudolf Simek: Die Wikinger. Geschichte, Kultur und Lebensweise. Beck, München 1998, ISBN 3-406-41881-3
  • Else Roesdahl: The Vikings. Harmondsworth 1991.

Einzelnachweise

  1. Robert Bohn: Geschichte Schleswig-Holsteins. Beck, München 2006, S. 9.
  2. Bernhard W. Scholz: Carolingian chronicles : royal Frankish annals and Nithard's Histories. Ann Arbor, University of Michigan Press, 1970, ISBN 978-0-472-08790-7 (archive.org [abgerufen am 3. September 2025]).