Helmut Geuking
Helmut Julius Geuking (* 16. Januar 1964 in Coesfeld) ist ein deutscher Politiker. Er ist seit 2017 Bundesvorsitzender der Familien-Partei Deutschlands und war von 2019 bis 2024 Mitglied des Europäischen Parlaments.[1][2]
Berufliche Laufbahn
Hauptberuflich ist Geuking seit dem Jahr 1985 Justizvollzugsbeamter.[3] Als Krankenpflegedienstleiter gründete er nebenberuflich die Firma Humanitas Münsterland und den Verein Humanitas Gemeinschaft e. V. zur Betreuung und Versorgung älterer und kranker Menschen.
Politische Laufbahn
Von WASG zur SG-NRW
Helmut Geuking war nach 17 Jahren SPD-Zugehörigkeit zur WASG gewechselt und baute diese im Kreis Coesfeld auf. Als ehemaliger Kreisvorsitzender der WASG Coesfeld[4] schloss er sich aber nicht wie die WASG 2007 der Partei Die Linke an, sondern gründete 2008 die Partei Soziale Gerechtigkeit – Nordrhein-Westfalen. Im Jahr 2009 wurde er für die SG-NRW in den Stadtrat von Billerbeck gewählt.[5]
Seit 2012 Familien-Partei
Im Jahr 2012 schloss er sich mit seiner Partei der Familien-Partei Deutschlands an. Im Oktober 2013 wurde Helmut Geuking zum Vorsitzenden der Familien-Partei Deutschlands in NRW gewählt. Dieses Amt hatte er bis Mai 2016 inne.[6] Im Jahr 2014 wurde er erneut in den Stadtrat gewählt.[7] Bei der Bürgermeisterwahl 2015 in Billerbeck erreichte Helmut Geuking 3,3 %.[8][9] Auf dem Bundesparteitag vom 19./20. November 2016 wurde Helmut Geuking zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Nach dem Rücktritt des bisherigen Bundesvorsitzenden übernahm er das Amt satzungsgemäß kommissarisch ab dem 9. Mai 2017.[10] Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2017 trat Helmut Geuking als Direktkandidat im Landtagswahlkreis Coesfeld I – Borken III an.[11] Er erreichte 0,4 % der Erststimmen.[12]
Auf einem Bundesparteitag im April 2018 wurde Helmut Geuking zum Spitzenkandidaten der Familien-Partei für die Europawahl in Deutschland 2019 gewählt.[13] Auf dem Bundesparteitag im September 2018 wurde er als Bundesvorsitzender bestätigt.[14] Auf dem Bundesparteitag der Familien-Partei am 28. September 2024 wurden Helmut Geuking und sein Sohn Niels Geuking bei den Vorstandswahlen sogar mit 100 % der abgegebenen Stimmen bestätigt.
Europaabgeordneter
Helmut Geuking erreichte bei der Europawahl 2019 in Deutschland als Spitzenkandidat den Sitz seiner Partei im Europäischen Parlament.[15] Im Europaparlament schloss sich Geuking der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformisten an. Am 29. April 2021 wechselte er zur Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten).[16]
Er gehörte als Abgeordneter folgenden Ausschüssen und Delegationen an:
- Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten
- Delegation im Parlamentarischen Assoziationsausschuss EU-Ukraine
- Delegation in der Parlamentarischen Versammlung Euronest[17]
Auf dem Bundesparteitag vom 1. April 2023 wurde Geuking als Spitzenkandidat zur Europawahl in Deutschland 2024 seiner Partei gewählt.[18] Am 4. Februar 2024 legte er sein Mandat im Europaparlament aus gesundheitlichen Gründen nieder. Seine Abgeordnetenbezüge erhielt er in Form von Übergangsgeld weiterhin. Für ihn rückte sein Sohn Niels Geuking nach.[19] Der Schritt wurde als „versteckte Wahlkampf-Finanzierung“ und „doppeltes Abkassieren auf Steuerzahlerkosten“ kritisiert.[20]
Bei der Europawahl am 9. Juni 2024 erhielt die Familien-Partei mit 0,6 % erneut einen Sitz, sodass Geuking als Spitzenkandidat wieder ins Parlament hätte einziehen können.[21] Er verzichtete jedoch aus gesundheitlichen Gründen auf sein Mandat, sodass erneut sein Sohn für ihn nachrückte.[22]
Weblinks
- Helmut Geuking in der Abgeordnetendatenbank des Europäischen Parlaments
- Website. Helmut Geuking, MdEP
Einzelnachweise
- ↑ Alphabetisches Verzeichnis aller Gewählten. Der Bundeswahlleiter, abgerufen am 28. Mai 2019.
- ↑ Protokoll – Donnerstag, 14. Dezember 2023. Abgerufen am 11. Januar 2024.
- ↑ Helmut Geuking ( des vom 22. Oktober 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., kommunalwahlen-kreis-coesfeld.de.
- ↑ Die Linke: Der Kreisverband Coesfeld, /www.wahlalternative-bocholt.de
- ↑ wahlen.billerbeck.de: Ergebnis Stadtratswahl 2009 der Stadt Billerbeck ( vom 25. Mai 2014 im Internet Archive)
- ↑ www.familienpartei-nrw.de: Rücktritt Helmut Geuking ( vom 7. Juli 2016 im Internet Archive)
- ↑ Mitglieder im Stadtrat von Billerbeck
- ↑ Ratsherr der Familienpartei kandidiert fürs Bürgermeisteramt/Mit neuem Innenstadtkonzept punkten, Der dritte Mann: Helmut Geuking, Allgemeine Zeitung, 13. März 2015
- ↑ Ergebnis 1. Wahlgang Bürgermeisterwahl 2015 der Stadt Billerbeck ( des vom 18. Oktober 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ www.familien-partei-deutschlands.de: Vorstand: Die vorsitzende Person ( vom 15. Mai 2017 im Internet Archive)
- ↑ Landtagswahl 2017 – Kreiswahlausschuss entschied über die Zulassung der Wahlvorschläge für den Wahlkreis 79 (Coesfeld I – Borken III) ( vom 7. April 2017 im Internet Archive)
- ↑ Landtagswahl 2017: Der Landeswahlleiter informiert: Endgültiges Ergebnis für: 79 Coesfeld I – Borken III
- ↑ www.familien-partei-deutschlands.de: FAMILIE für Europa Helmut Geuking Spitzenkandidat zur Europawahl 2019 ( vom 20. April 2018 im Internet Archive)
- ↑ Website der Familienpartei: Bundesvorstand ( des vom 18. Juni 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 23. April 2019; dort ist H. Geuking als Bundesvorsitzender genannt
- ↑ www.report-k.de.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 30. April 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. www.azonline.de
- ↑ Mitglied in folgenden Ausschüssen und Delegationen als Abgeordneter
- ↑ deutschlandfunk.de: Europawahl 2024: Die deutschen Spitzenkandidaten. Abgerufen am 15. Mai 2024.
- ↑ Viola ter Horst: Mandatsniederlegung ohne Rücktritt. In: Allgemeine Zeitung. 20. Januar 2024, abgerufen am 14. Juni 2024.
- ↑ Albert Link: Familien-Filz bei „Familienpartei“: EU-Parlamentssitz an Sohn „verliehen“. In: bild.de. 3. Februar 2024, abgerufen am 14. Juni 2024.
- ↑ Europawahl 2024: Gewählte Abgeordnete – Die Bundeswahlleiterin. In: bundeswahlleiterin.de. Abgerufen am 14. Juni 2024.
- ↑ Stefan Werding: Familienpartei im Fokus: Spitzenkandidat gibt Sitz im EU-Parlament an Sohn weiter. In: Westfälische Nachrichten. 28. Juni 2024, abgerufen am 6. Juli 2024.