Heinz Mettke

Heinz Mettke (* 20. Dezember 1924 in Steimke, Altmark; † 9. September 2007 in Jena)[1][2] war ein deutscher Altgermanist.

Leben

Heinz Mettke war ein Sohn des Lehrers Franz Mettke und seiner Frau Marie, geb. Biermann. Er leistete von 1942 bis 1945 Kriegsdienst und trat laut Mitgliederkartei 1942 der NSDAP bei. Es bestehen jedoch keine Anhaltspunkte für eine Aushändigung der Mitgliedskarte, die konstitutiv für die Mitgliedschaft gewesen wäre. Mettke gab an, keinen Aufnahmeantrag gestellt zu haben.[3] Er legte 1943 das Abitur in Salzwedel ab und studierte ab 1946 Deutsch und Englisch an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Nach der Promotion zum Dr. phil. bei Georg Baesecke 1950 in Halle und der Habilitation im Fach Ältere deutsche Sprache und Literatur in Jena 1955 wurde er 1965 Professor an der Friedrich-Schiller-Universität. Die Lehrstuhldenomination lautete ab 1970 „Geschichte der deutschen Sprache und älteren Literatur“.[4] Von 1946 bis 1989 war er SED-Mitglied. 1990 trat er in den Ruhestand.

Mettke verfasste ein Standardwerk, die Mittelhochdeutsche Grammatik.[5]

Schriften (Auswahl)

Monographien
  • Die althochdeutschen Aldhelmglossen. Fischer, Jena 1957 (zugleich Dissertation an der Universität Halle, 1950).
  • Die Beichte des Cunrad Merbot von Weida. Niemeyer, Halle 1958 (zugleich Habil.-Schrift an der Universität Jena).
  • Mittelhochdeutsche Grammatik. Laut- und Formenlehre. Niemeyer, Halle 1964 (8., unveränderte Auflage 2000, ISBN 3-484-89002-9).
Editionen
Herausgeberwerke
  • Altdeutsche Texte. Bibliographisches Institut, Leipzig 1970 (2., unveränderte Auflage 1987, ISBN 3-323-00116-8).
  • Älteste deutsche Dichtung und Prosa. Ausgewählte Texte, althochdeutsch – neuhochdeutsch. Röderberg-Verlag, Frankfurt am Main 1976, ISBN 3-87682-421-4; Reclam, Leipzig 1976 (3. Auflage 1982).

Literatur

  • Wilfried Kürschner: Mettke, Heinz. In: Linguisten-Handbuch. Biographische und bibliographische Daten deutschsprachiger Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler der Gegenwart. Band 2: M–Z und Register. Narr, Tübingen 1994, ISBN 3-8233-5000-5, S. 605 f.
  • Georg Machnik, Klaus Manger, Heinz Endermann, Jens Haustein und Werner Schröder (Hrsg.): Germanistik in Jena. Reden aus Anlaß des 70. Geburtstags von Heinz Mettke, 10. Januar 1995. Friedrich-Schiller-Universität, Jena 1996, ISBN 3-932218-00-0.
  • Jens Haustein, Eckhard Meineke und Norbert Richard Wolf (Hrsg.): Septuaginta quinque. Festschrift für Heinz Mettke. Winter, Heidelberg 2000, ISBN 3-8253-0914-2.
  • Sylvia Weigelt: Mettke, Heinz. In: Christoph König (Hrsg.): Internationales Germanistenlexikon 1800–1950. Band 2. De Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-015485-4, S. 1206–1208.
  • Rudolf Bentzinger: Heinz Mettke (1924–2007) – Germanist. In: Mitteldeutsches Jahrbuch für Kultur und Geschichte. Band 15, 2008, ISSN 0946-3119, S. 242–244.

Einzelnachweise

  1. Heinz Mettke. In: Thesaurus Indogermanischer Text- und Sprachmaterialien. 16. September 2010, abgerufen am 25. Mai 2025.
  2. Heinz Mettke. In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender Online. degruyter.com, abgerufen am 25. Mai 2025 (Begründet von Joseph Kürschner, ständig aktualisierte zugangsbeschränkte Onlineausgabe).
  3. Sylvia Weigelt: Mettke, Heinz. In: Christoph König (Hrsg.): Internationales Germanistenlexikon 1800–1950. Band 2. De Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-015485-4, S. 1206–1208.
  4. Heinz Mettke zum 60. Geburtstag. In: Zeitschrift für Germanistik. Band 5, Nr. 4, 1984, S. 453, JSTOR:23974978.
  5. Reinhard Hahn: „In der Deutschen Demokratischen Republik hat das Mittelalter endgültig ausgespielt“. Die Jenaer Altgermanistik zwischen Beharrung und sozialistischer Umgestaltung. In: Jan Cölln, Franz-Josef Holznagel (Hrsg.): Positionen der Germanistik in der DDR. Personen – Forschungsfelder – Organisationsformen. De Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-020134-5, S. 143–166.