Hauptfriedhof (Neustadt an der Weinstraße)
| Hauptfriedhof | ||
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Grab von Georg von Neumayer | ||
| Daten | ||
| Ort | Neustadt an der Weinstraße | |
| Baujahr | 1878–1880 | |
| Koordinaten | 49° 20′ 39,5″ N, 8° 9′ 5,7″ O | |
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| Besonderheiten | ||
| umstritten ist die Tatsache, dass das Grab von Josef Bürckel denkmalgeschützt ist | ||

Der Hauptfriedhof ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk in Neustadt an der Weinstraße. Er befindet sich in der Landauer Straße, wurde von 1878 bis 1880 angelegt und mehrmals erweitert.[1][2] In seinem westlichen Bereich wird er von einer Backstein- und Stampfbetonmauer begrenzt.
Denkmalgeschützte Bestandteile
- Trauerhalle (Landauer Straße 94), hufeisenförmig gruppierte Heimatstilbauten mit aufragendem Mittelbau und pavillonartig abgesetzten Teilen unter Walmdächern, durch Vorhalle miteinander verbunden, alte Türblätter, 1927.
- Friedhofsverwaltung und Angestelltenwohnhaus (Landauer Straße 96), 1926/27, eingeschossiger Heimatstil-Putzbau;
- Kriegerdenkmal 1914/18, großzügige Anlage, mittig Sandsteinpfeiler mit bekrönendem Löwen, 1925, Bildhauer J. W. Steger, Neustadt
- Ehrengrabmal Friedrich Hetzel († 1886); neuklassizistische Anlage, Obelisk flankiert von bronzenen Kandelabern, Architekt Ludwig Levy, Bildhauer Adolf Ott;
- Feld 2: Anonymes Grabmal, um 1900, barockisierende Kunststeinvase;
- Feld 3: Denkmal für die Opfer der Explosion in der Chemiefabrik in Oppau 1921, monolithischer Sandsteinblock, kleine Stelen für 14 Opfer; Grabmal Familie Carl Biffar († 1930), Schauwand mit Kreuzigungsgruppe in Bronze; Grabmal Katharina († 1879) und Johann Adam Brumm († 1897), reich gestalteter Sandstein mit getrepptem Abschluss; Grabmal Familie Julius Clundt († 1909), vorzügliche Jugendstilanlage aus Marmor mit lebensgroßer Trauernder; Grabmal Familie Gustav Oehlert († 1903), neuklassizistische Schauwand mit Vasenaufsatz;
- Feld 4: Grabmal Familie Adam Avril († 1901), Granitkreuz und Galvanoplastik einer Trauernden; Grabmal Familie Witter, wohl um 1920, monumentale Schauwand;
- Feld 5: gründerzeitliche Einfriedung einer anonymen Grabstätte, gusseiserne Baluster und Eisenketten;
- Feld 6: Grabmal Familie Jacob Exter († 1889), pultartige Granitplatte mit Messingdekor; Grabmal Amalie Hüll, geb. Schlöer († 1889) und Johannes Hüll († 1907), Säulenädikula mit zinnenbewehrtem Stufengiebel und Fialbekrönung; Grabmal Julia († 1911) und Wilhelm Maucher († 1929), Rückwand mit Bronzeurne in Bogennische, Ummauerung mit Metalltür in expressionistischen Formen; Grabmal Caroline († 1906) und Theodor Welsch († 1909), Sandsteinstele mit Felsrelief und reichem Pflanzendekor; Grabmal Familie Lauer, um 1910, Rückwand mit galvanoplastischem Hochrelief einer Allegorie, Einfriedungsmauer;
- Feld 7: Grabmal Familie Carl Delto (Zweitnutzung), späthistoristischer Grabstein mit Marmorrelief einer Trauernden;
- Feld 8: Grabmal Georg von Neumayer († 1909), neuklassizistischer Monopteros mit Weltkugel;
- Feld 10: Grabmal Jakob Steger († 1908), Porträtbüste;
- Feld 13: Grabmal Philippine Apollonia Sauter, geb. Kronenburger († 1895), gründerzeitliche Sandsteinstele;
- Feld 16: Grabmal Dina Uhlenbeck-Ermeling († 1939) und Emil Helfferich († 1972), hohe, stilisierte Pagode aus Muschelkalk; Grabmal Familie Friedrich Helfferich († 1917), dorische Ädikula mit Marmorkantharos; Grabmal Familie Daab, um 1920, kleine ovale Anlage, auf einem Postament trauernder Putto mit Urne;
- Feld 17: Grabstätte Familie Liesenberg, drei neuklassizistische Granitsarkophage in Pultform mit profilierten Bronzedeckeln: Carl Maria Liesenberg († 1918), Christine Liesenberg, geb. Wolff († 1914), Carl Liesenberg († 1931);
- Feld 18: Grabmal Familie Willy Ehbrecht, Galvanoplastik eines schreitenden Engels, bald nach 1900; Grabmal Familie Theodor Knoeckel († 1902), monumentale Jugendstilstele mit Bildnisrelief aus Bronze; Grabmal Eduard Jost († 1902), Sandsteinmonolith in Form eines Eichenstamms;
- Feld 20: Grabmal Eugen Wolf († 1912): Muschelkalkblock mit sphingenbesetzten Kanten, darüber große Bronzeurne;
- nördlich Feld 2: Grabstätte Familie Hoch, vier neugotische Grabsteine in Neuaufstellung: A. Maria Hoch, geb. Mehling († 1862), Gottesmutter in Nische mit Maßwerkwimperg; Andreas Hoch († 1876), mehrstufiger Zinnenabschluss; Carl Jos. Hoch († 1873), Fiale mit Maßwerk, Wimpergen und Ecktürmchen; Maria Josephine Hoch, geb. Hörller (?) († 1855), Maßwerkfiale, stirnseitig mit kleinem knienden Engel; Grabmal Familie Josef Bürckel († 1944): monolithischer Sandsteinblock auf kleinen Pyramidenstümpfen;
- beim Haupteingang: Grabmal Familie Sack, kniende Trauernde mit Sack (?) und gesenktem Blumenstrauß, 1950.
Kontroverse
Für eine Kontroverse sorgt die Tatsache, dass das Grab des einstigen NS-Gauleiters Josef Bürckel denkmalgeschützt ist.[3] Aus diesem Grund bemüht sich der Förderverein Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt um dessen Entfernung.
Verkehr
Am Hauptfriedhof befindet sich eine Haltestelle der Buslinie 511.[4]
Literatur
- Michael Huyer (Bearbeiter): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 19.1: Stadt Neustadt an der Weinstraße. Kernstadt. Werner, Worms 2008, ISBN 978-3-88462-264-3.
- Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreisfreie Stadt Neustadt an der Weinstraße (PDF; 4,8 MB). Mainz 2025.
Weblinks
Commons: Hauptfriedhof (Neustadt an der Weinstraße) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- ↑ Detailansicht Friedhöfe
- ↑ Bestattung auf dem Hauptfriedhof Neustadt
- ↑ An Orten lernen. Online-Publikation der Uni Mainz, abgerufen am 20. Februar 2021.
- ↑ 511 Neustadt ↔ Böbig ↔ Rosengarten
