Harold H. Greene
Harold H. Greene (geboren 6. Februar 1923 in Frankfurt am Main als Heinz Grünhaus; gestorben 29. Januar 2000 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Bundesrichter deutscher Herkunft.

Leben
Heinz Grünhaus wuchs in Frankfurt auf. 1939 floh er als Jude mit seiner Familie nach Belgien. Über Vichy-Frankreich und Portugal gelang ihm 1943 die Flucht in die USA. Harold H. Greene erhielt 1944 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Er wurde Soldat der US Army und hatte den Auftrag, deutsche Kriegsgefangene zu verhören. Er studierte 1946 an der G.I. American University in Biarritz und nach seiner Rückkehr aus Europa an der George Washington University. Greene heiratete 1948 Evelyn Schroer, sie hatten zwei Kinder. Er machte 1949 einen Abschluss als B.A. und 1952 als Juris Doctor an der George Washington University Law School.
Greene arbeitete bis 1953 als Assistent bei dem Richter Bennett Champ Clark am United States Court of Appeals für den District of Columbia, danach als Staatsanwaltsassistent und von 1957 bis 1965 bei der Civil Rights Division des United States Department of Justice. Er wirkte am Gesetzgebungsverfahren des Civil Rights Act of 1964 und am Voting Rights Act von 1965 mit.
Greene war seit 1956 Richter am Court of General Sessions in Washington, D.C. und wurde 1966 Leitender Richter. 1971 wurde er Chief Judge des Superior Court of the District of Columbia. 1978 wurde er von US-Präsident Jimmy Carter zum Richter des Bundesbezirksgerichts im District of Columbia ernannt.
Literatur
- Greene, Harold Herman, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band I: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München: Saur, 1980, ISBN 3-598-10087-6, S. 241.