Harm (Schwanstetten)
Harm Markt Schwanstetten
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|---|---|
| Koordinaten: | 49° 19′ N, 11° 6′ O |
| Höhe: | 344 m ü. NHN |
| Einwohner: | 122 (2013)[Ohne Beleg] |
| Postleitzahl: | 90596 |
| Vorwahl: | 09170 |

Harm (fränkisch: Hoam[1]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Schwanstetten im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[2] Harm liegt in der Gemarkung Leerstetten.[3]
Lage
Das Dorf Harm ist größtenteils von Waldgebieten umgeben. Der Hirtengraben durchfließt den Ort und vereinigt sich westlich mit dem Entenbach, der nach circa einem Kilometer in einem Düker den Main-Donau-Kanal unterquert und nach weiteren 500 Metern in die Rednitz mündet. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kreisstraße RH 2 (1 km nördlich) bzw. nach Schwand zur Kreisstraße RH 1 (1,5 km südöstlich). Ein Wirtschaftsweg führt nach Mittelhembach (1,3 km südlich).[4]
Geschichte
Harm wurde vermutlich im 11. Jahrhundert als Rodungssiedlung gegründet. Urkundlich erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahre 1345 als „Hoernbeu“. Der Ortsname bedeutet Beim Sumpf.[5] Die ursprünglichen fünf Höfe gehörten 1504 alle zu Nürnberg. Im Jahre 1530 erfolgte ein Teilverkauf an die Markgrafen von Ansbach. 1623 bestand der Ort aus sieben Anwesen, die allerdings 1632 im Dreißigjährigen Krieg der Brandschatzung anheimfielen. Österreichische Exulanten siedelten sich um 1660 im Ort an und bauten ihn wieder auf.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Harm aus 7 Anwesen und einem Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Schwand aus. Grundherren waren das Richteramt Schwand (3 Dreiviertelhöfe) und der Nürnberger Eigenherr von Löffelholz (2 Dreiviertelhöfe, 2 Halbhöfe).[6][7][8]
Von 1797 bis 1808 unterstand Harm dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Harm dem Steuerdistrikt Leerstetten und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Leerstetten zugeordnet.[9] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern, wurde Harm am 1. Mai 1978 nach Schwanstetten eingemeindet.[10]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1783 | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2013 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 40 | 53 | 58 | 59 | 61 | 57 | 49 | 54 | 70 | 59 | 43 | 45 | 122 |
| Häuser[11] | 8 | 10 | 15 | 9 | 9 | 9 | 10 | 11 | 15 | ||||
| Quelle | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] |
Religion
Harm ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach St. Johannes der Täufer (Schwand bei Nürnberg) gepfarrt.[6][21] Die Katholiken sind nach Heilig Kreuz (Plöckendorf) gepfarrt.[24]
Heute
In Harm wird ein kleiner Reiterhof mit zwei Gestüten, Kutscherei und eigenem Café, ein Hühnerhof zur Eiererzeugung, eine Schreinerei, ein Gasthof sowie weitere vielfältige Land- und Forstwirtschaft betrieben. Erwähnenswert ist der Fischereiverein, der um Harm herum in einem Dutzend künstlich angelegter Weiher auf einer Gesamtfläche von über 2,7 Hektar intensive Forellen- und Karpfenzucht betreibt.
Die Gegend ist aufgrund ihrer relativ abgeschiedenen landschaftlichen Lage inmitten von Wäldern und vielfältigen Gewässern bei gleichzeitiger Nähe zum Ballungsraum Nürnberg naherholerisch reizvoll.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Harm. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 503 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 395, 477.
- Georg Paul Hönn: Harm. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 339 (Digitalisat).
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 27.
Weblinks
- Harm. In: museum-schwanstetten.de. Abgerufen am 14. Juli 2025.
- Harm in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 14. September 2021.
- Harm in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
- Harm im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 23. September 2019.
Fußnoten
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 27. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: hǫɘm.
- ↑ Gemeinde Schwanstetten, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 27.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 395.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Harm. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 305 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 503.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 476f.
- ↑ Schwanstetten > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 14. Juli 2025.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Tabellarische Chronik von Harm in Museum Schwanstetten
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 36 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 236 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1087, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1252, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1187 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1260 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1297 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1126 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 824 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 349 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Leerstetten-Schwanstetten-Wendelstein. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 14. Juli 2025.
